Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 00:51
Wie soll man dann einen "Tag" bestimmen?
So:
1. Mo 1,5 hat geschrieben: Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.
Diese Folge, bekannt als Tag/Nacht-Rhythmus, die Gott mit dem ersten Tag in Kraft gesetzt hat, ist bis heute gültig und wird bis zum Ende dieses Äons so bleiben. Wie einmal die neue Schöpfung organisiert sein wird, das kann ich nicht sagen. Aber für diese Schöpfung gilt das. Dazu haben wir auch ein gesprochenes Wort Gottes als feste Zusage:
1. Mo 8,22 hat geschrieben: "Fortan, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
Hier kommt zum Tragen, wie ich meine Sichtweise ändern durfte. Unser Zeitgefühl ist subjektiv, also menschlich und darf nicht mit der objektiven Wirklichkeit verwechselt werden. Was bitte ist eine Sekunde? Oder ein Jahr? Die absolute gesetzt Größe ist dazu "ein Tag", der durch den Tag/Nacht-Rhythmus von Gott vorgegeben wird.
Daran orientieren wir uns in der objektiven Zeitmessung, sei es im Makrobereich wie im Mikrobereich. Dazu brauchen wir auch den Sternenhimmel, ganz wie es die Genesis (1 Mose 1:14) sagt. Und das gilt für die hochmodernste Wissenschaft gleich. Wer das anders vornimmt, der wird daran auch scheitern.
Solche Erkenntnisse haben, wie ich schon sagte, mein gesamtes Weltbild und damit auch die Tätigkeit als ein nüchterern Messtechniker, der sehr viel mit dem Paramter Zeit gearbeitet hat, geändert. Wir nutzen täglich die Schöpfung wie Gott sie für uns gemascht hat. Ich hatte mehrere solcher "Aha" Erlebnisse, weil man das Wort Gottes auch ernstnimmt.
Die objektive Grundlage der Zeit ist daher:
"Und es wurde Abend und es wurde Morgen, siehe, ein neuer Tag (ist geworden)". So wache ich auch jeden Morgen auf. Ich habe dabei kein Zeitgefühl wie lange die Nacht dazwischen angedauert hatte. Aber so sagt es das Wort Gottes und so mache ich das zu meiner Wahrnehmnung im Geiste und es bestätigen das auch alle intakten Zeitmesser (sprich Uhren).
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 00:51
Grundsätzlich halte ich es für möglich, dass Gott in 24 Stunden dies und das schaffen kann;
Genau, und das ist auch meine Auffassung. Er kann es, da JHWH El Shaday ist. Im Grunde genommen ist damit schon alles gesagt. Gott benötigt keine vorgebenene Zeit wie Menschen bei vielen Dingen einer Zeitdauer ausgesetzt sind. Wir sind schöpfungsbedingt beschränkt, Gott nicht. Für ihn ist in der Hinsicht kein DIng unmöglich. So interpretiert es auch Jesus.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 00:51
Im ersten Schöpfungsbericht wurde "der Mensch" am 6. Tag erschaffen. Mann
und Frau. Im zweiten Bericht ist zuerst der Mensch da (der Mann), dann "machte" Gott die Tiere, die Adam benannte- wie lange dauerte das wohl? Dann erst wurde die Frau als Hilfe für den Mann geschaffen.
Ja, es gibt hier unterschiedliche Schwerpunkte in der Erzählung, aber du wirst zugestehen, dass man mit dem einen Bericht nicht gegen den anderen argumentieren kann. Es sind lediglich unterschiedliche Schwerpunkte; Im 1. Bericht der historische Ablauf der 7-Tage Schöpfung, im 2. der erste Lebensabschnitt der ersten beiden Menschen, beides historische Berichte.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 00:51
Die Elberfelder hat früher an und für sich immer textnah übersetzt, und den Vers 1. Mose 2,4 in der biblia hebraica übersetzt mir Google auch mit "Tag" und nicht mit "Zeit".
Tja, die Übersetzungen und damit auch die Theologen. Du weißt sicher schon, dass ich ich gegen sie auch stets wettere. Darum mein Argument: Man lerne einige hebräische Grundbegriffe. Das ist für jeden nicht schwer. Es ist im hebräischen Text sehr klar, dass das Wort "jom" Tag bedeutet und "sman" Zeit und diese Begriffe, wiewohl sie einen Zusammenhang haben, den ich zuvor erklärt habe, dennoch nicht vermischt werden.
Wenn ein Übersetzer hier Vermischungen vornimmt, dann arbeitet er nicht seriös, denn er deutet damit nach seinen menschlichen Vorstellungen den Urtext um. Oder er hat gar nicht den HG, wie sich auch Buber & Co zum Beispiel an eine AT-Übersetzung herangewagt hatten. Deren Wert ist damit auch nicht gegeben. Leider hast du aber recht, dass selbst eine gängige ELB-ÜS nicht mehr genug Qualität aufweist. Dennoch sind die anderen noch schlechter.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 27. Jun 2024, 00:51
O.k., du kannst glauben, was du für richtig hältst. Und wie passt das nun zusammen: 6 Schöpfungstage in 1. Mose 1, und einer in 1. Mose 2?
Der 2. Bericht ist demnach eine tiefere Einschau in den 6. Tag. Aber nachdem Adam am 6. Tag gemacht wurde, so ist die weitere Erzählung dann nicht mehr an diesen einen Tag gebunden. Er lebte ja fortan und das 930 Jahre.
Ich habe gelernt diese Dinge nicht minutiös auzulegen, aber was geschrieben steht, das kann ich nicht umdeuten, nur weil ich dafür kein Verständnis aufbringe, dass z.B. ein Mensch damals noch 900 Jahre erreichen konnte. Er konnte es, und fertig.
Ich folge in meinen Betrachtungen auch nicht der sog. Elohim- und Jahwisten-Lehre der Theologie, wie angeblich diese Texte entstanden sind. Das genau kann kein Mensch beweisen und ist rein spekualtiv. Mein Ausleger ist entweder der HG oder, falls eine Sache nicht heilsentscheidend ist, was hier der Fall ist, dann der Verstand auf Basis des jeweilgen Standes der Erkenntnis. Und damit ist man auch nie fertig, sprich was man weiß, bleibt immer auch nur ein Bruchstück.
Der Glaube wird damit jedenfalls nicht gefährdet. Erklärt mir z.B. Jesus eines Tages, dass sich diese Dinge doch anders abgespielt haben, als ich das ausgelegt habe, dann hat das wohl keinen Einfluss auf die Teilnahme am Reich Gottes.
Wer das anders lehrt, der sozusagen nicht heilsentscheidende DInge dennoch heislentscheidend setzt, der hat für mich keine Kompetenz, sodass ich mich mit dessen Auffassungen näher auseinandersetze, denn das bringt dann auch keinen Nutzen. Aber Nutzen hat der von Gott gesetzte Tag/Nacht-Rhythmus, und das für jeden einzelnen Tag in unser aller Leben. Freuen wir uns dessen!