Zippo hat geschrieben: ↑Sa 31. Aug 2024, 11:23
In dem Gleichnis von Lazarus hatte der reiche Mann seinen Segen zu Lebzeit und der arme Lazarus begehrte nur einige Krümel von seinem Tisch zu erhaschen.
Ja, so erzählt Jesus die Geschichte. Sie ist fiktiv, aber der HG lehrt damit nichtsdestotrotz sehr eindrücklich. Warum Gott für manche Menschen die Karten so unterschiedlich mischt, dafür habe ich keine rechte Erklärung. Darauf zielt Jesus auch nicht ab, sondern m.E. darauf:
Was immer einem widerfährt, ob Segen oder Fluch, es wird summa summarum alles abgerechnet, so dass es später keine Verlierer gibt unter denen, die das Reich Gottes erben werden. Und diejenigen, die in der Hölle landen, hatten nur den kurzweiligen Genuss einiger Jahre ihres Erdenlebens. Das ist ein NIchts im Verhältnis zu dem, was wir einmal erben werden.
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 31. Aug 2024, 11:23
Jetzt kann man natürlich fragen, ob der reiche Mann für seinen Reichtum bestraft wird oder für seine Hartherzigkeit ?
Was meinst du? Ich meine, man muss die Situation erläutern und darf sie in sozialer HInischt nicht mit unserer Zeit 1:1 vergleichen. Wie war das damals? Stelle dir vor, du besitzt 5 Ha Eigengrund, darauf eine Villa mit Dienstpersonal, die alles für dich tun. Was immer dein Erwerb ist, du hast genug Zeit das Leben in vollen Zügen zu genießen. Das aber ist nicht das Problem.
Solche Menschen gibt es auch heute, aber was es damals nicht gegeben hatte, war ein Sozialsystem, in das alle einzahlen, sodass keiner auf der Straße leben muss, wenn er sich an die Spielregeln des Staates hält, ein Spitalswesen, gute ausgebildete Ärzte und Notärzte. Das gibt es heute, aber zur Zeit Jesu war das anders, sodass Obdachlose auf die tätige Barmherzigkeit anderer angewiesen waren.
Nun fristet da also vor deiner Grundstückseinfahrt eine armselige Kreatur, das schon über Monate oder Jahre, an der du jeden Tag vorbeigehst. Du weißt auch um die Umstände Bescheid, dass dieser keine öffentliche Hilfe erhält. So muss man sich m.E. die Ausganssituation vorstellen.
Nun antworte ich nicht sofort auf deine Frage, sondern frage retour. Was für ein Mensch muss man sein, wenn man ihm nicht mal die Küchenreste vorbeibringen lässt, die ohnehin eine ganze Familie ernähren könnten, oder etwas Öl zur Linderung von den Hautausschlägen? Du musst das nicht einmal selbst tun, gib einfach eine Anweisung an dein Personal weiter und es geschieht.
Nun meine Antwort ebenfalls aus Frage: Bist du damit nicht schlicht verflucht, wiewohl du im Segen schwimmst? Aber es nicht das Geld das Problem, wie manche ein Problem damit haben, wenn sie nicht so begütert sind, sondern das Nichtstun. Jesus beantwortet diese Frage in Mt. 25:31 ff:
Mt 25,41-43 hat geschrieben: Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist; denn ich war hungrig, und ihr gabt mir nicht zu essen; ich war durstig, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.
Danach sagte Jesus,
was immer ihr meinen Brüdern nicht getan habt ... . Meine Auslegung dazu: Es geht nicht ums Geld in der Erzählung, sondern um deine soziale Verantwortung, die Kinder Gottes untereinander haben. Und wie einfach ist das für einen Reichen? Kommst du dem nicht nach, bist du verflucht. Der Thread behandelt ja diese Frage betreffend Segen und Fluch.