Michael hat geschrieben: ↑An sich haben wir das
Prima, nach unserem kleinen Austausch mit Beispielbelegen sollten wir damit wieder zur Analyse der Vorgänge wechseln und schauen, was sich im Sinne des Themas ergibt.
Michael hat geschrieben: ↑Daher noch kurz ein Resümee.
In Bezug auf Vorgänge zu "Christen und belegte Aussagen" liegt durch dieses "Resümee-Ziehen" leider ein Urteilsverhalten vor, dass du gar nicht durchführen dürftest, denn wir haben nur einen kleinen Aspekt betrachtet (mehr wollten wir gar nicht), die Vertraulichkeit der Quellen wurde überhaupt nicht geklärt und du hast einfach abgebrochen ohne auf meinen Beitrag einzugehen.
Es war nie das Ziel unseres Beispielaustausches, ein abschliessendes Urteil aufzustellen, aber du versuchst dies bereits seit mehreren Beiträgen.
Damit kann man für die Vorgangsanalyse einen Zufall ausschliessen.
D.h. du zeigst hier den Vorgang des zu schnellen Urteilens, vor dem Hintergrund ungeklärter Sachverhalte.
Du willst dies zwar etwas kaschieren mit den Begriffen "Beleg", "Historisch", "Juristisch" usw. aber das ändert letztlich nichts.
Michael hat geschrieben: ↑Die Zelotenfrage ist aus meiner Sicht irrelevant für die Bildung des Christentums.
...
Es gibt nun tatsächlich genügend weitere Belege über die Zeloten, wovon du auch mehr Kenntnis hast als ich, aber deren Relevanz haben sie dann für Schicksal des Judentums. Deine Vermischung mit dem Christentum ist für mich zu konstruiert dargestellt. Weiter will daher nicht darauf eingehen, denn das führt zu nichts.
Dies konkretisiert den Vorgang des "vorschnellen Urteilens", denn du bestätigst zwar deinen Mangel an Kenntnis aller Daten, urteilst aber in Bezug auf alle Daten, wodurch das Urteil natürlich nicht angebracht ist.
Du kennst nicht alles, aber du bist dir sicher, "dass es zu nichts führt".
D.h. du hast dich, unabhängig des Austausches der Aussagen/Belege, schon lange abschliessend entschieden (vermutlich hast du keinen meiner Links geöffnet).
Du zeigst damit, dass du nicht wirklich dem Austausch von Belegen verpflichtet bist, zumindest nicht gegenüber meinen letzten Beiträgen.
Der Vorgang des "vorschnellen Urteilens" kann damit in "
absichtlich vorschnelles Urteilen" erweitert werden.
Bestimmt kommt bei Christen auch der Vorgang des "unabsichtlich vorschnellen Urteilens" vor, wenn sie bei grundlegender Ergebnisoffenheit, ab einem Punkt der (ehrlichen) Meinung sind, "dass nun alles klar sei".
Michael hat geschrieben: ↑Es ist nachträglich nochmals interessant festzuhalten, wie verschieben wir an die vorhandenen Quellen herangehen und das zeigt auch unsere unterschiedliche geistliche Orientierung. Ich lasse mich hier anders führen als du.
Auch das ist eigentlich kein guter Vorgang, denn du ziehst hier ein Resümee bzgl. der Herangehensweise an Quellen, hast dich aber exakt der Abklärung der Vertrautheit (du nanntest es "Glaubwürdigkeit") der Quellen
nicht gestellt.
Du entscheidest dich abschliessend für eine ganze Quelle und möchtest dies nicht abklären.
So etwas ist eigentlich nie sehr günstig, zumal wenn es für deine Quelle keine unabhängige Qualitätssicherung gibt.
Dies würde ich als eigenen neuen Vorgang ansehen, weil es "absichtlich vorschnelles Urteilen" ohne Beachtung von Einzelbelegen quasi nur wegen "der Quelle an sich" ist.
Mein Fazit:
Ich bin mit unserem Beispielaustausch sehr zufrienden, denn es kam zu neuen Vorgängen - das war es wert und ich bin deinem Vorschlag rund um die Belegdefinition gerne gefolgt.
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Otto2 hat geschrieben: ↑Christen haben es nicht nötig sich zu rechtfertigen, es sei denn sie unterwerfen sich den Anschuldigungen, denen sie ausgesetzt werden.
Mit einiger Verspätung möchte ich nun auch diesen Hinweis auf einen grundsätzlich möglichen Vorgang aufgreifen.
Eine zeitnahe Behandlung war mir leider nicht möglich, weil dies den thematischen Beitragsfluss gestört hätte.
Der Vorgang, so er in dieser Art relevant ist (im Beitrag wird er ja nur vorgeschlagen/vertreten), ist schnell beschrieben, denn es ist die Ablehnung der Notwendigkeit eines Umganges mit belegten Aussagen.
Die Ablehnung wird durch die Zugehörigkeit zur "Gruppe der Christen" (klar, es gibt nicht "die Christen" - aber manchmal wohl dann doch wieder) begründet.
Die Religionszugehörigkeit wird hier zu einer Grundlage erklärt, durch die ein "qualitatives Höherstehen" zustande kommen und den Umgang mit belegten Aussagen schlicht überflüssig machen soll.
Wie sagt man: "Naja, wenn's schee macht!"
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In Bezug auf meine bereits angefangene Liste sind nun vier neue Punkte (ganz unten) hinzugefügt.
"Christen und belegte Aussagen":
- Es wird ein zusammenhängender Bibelteil (Brief oder Evangelium usw.) gelesen und in seinem lokalen Block-Kontext als "Beleg" eingesetzt.
Das ist sozusagen das ganz normale Text-Lesen und Text-Verwenden.
Das ist nicht frei von Konflikten (weil Texte einfach nicht immer eindeutige Zusammenhänge vermitteln), aber es ist noch relativ handfest.
- Es werden kleine Bibelausschnitte ohne den Kontext (der direkt davor/danach stehenden Sätze) als "Beleg" eingesetzt.
Das kann man als "waghalsig" bezeichnen.
- Aus dem Neuen Testament wird eine "normal" erscheinende Geschichte "extrahiert", indem alle "Übertreibungen" ausgeklammert und als "Beleg" für die Vergangenheit verwendet werden.
Das könnte man als "Reduktionsbeleg" bezeichnen (-> HKM).
- Es werden Hintergrundideen als "Richtschnur" eingeführt, vor der sich "der Beleg" herauskristallisiert.
Der Text wird quasi an Hand von neuen Ideen umgeschrieben (-> mehr als 40.000 Konfessionen).
Interessant ist, dass dies erst in Begleitung von Ausgrenzung, Abwertung und Drohung zum "Beleg" wird bzw. akzeptiert wird.
- Der Text wird "vermystifiziert" und mit einem "Offenbarungsverkauf" (es geht um Mitgliedschaft/Missionierung) soll "der Beleg" einfach später folgen.
Das könnte man als "Beleg im Unsichtbaren" bezeichnen.
- Es wird vorschnell über Gegenargumente/-belege geurteilt, weil es in einem Argumentationsaustausch zur Überzeugung kommt, "dass ja nun alles klar sei".
- Es wird absichtlich vorschnell über (Gegen-)Argumente geurteilt, weil man die Möglichkeit für einen Gegenbeleg erst gar nicht sehen will.
- Es wird absichtlich vorschnell über (Gegen-)Argumente geurteilt, weil man die Quelle der eigenen Belege für "überragend" hält (-> Bibel oder andere Religionstexte).
- Über die Religionszugehörigkeit wird ein "qualitatives Höherstehen" beansprucht, das ein Auseinandersetzen mit Belegen unnötig macht.
(die Liste soll damit nicht abgeschlossen sein)