Christen und belegte Aussagen

Rund um Bibel und Glaube
jsc
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Christen und belegte Aussagen

Beitrag von jsc »

Nicht nur hier sondern auch anderswo und offline im realen Leben erlebe ich, dass - nicht nur aber auch - Christen scheinbar ein gespaltenes Verhältnis zur Frage nach Belegen für eine gemachte Aussage oder Behauptung haben...

Ich bin eigentlich der Ansicht, dass gerade ernsthafte Christen damit eigentlich überhaupt keine Probleme haben sollten, weil gerade ja das Christentum darauf basiert, dass Aussagen durch ein oder mehrere Bibelstellen belegt werden sollen.
Wenn Prediger A irgendeine Aussage bezüglich des Glaubensleben macht und keinerlei Bibelstellen zur Stützung seiner Aussage hat, dann erwarte ich ja, dass man dieser Ansicht erst einmal skeptisch gegenüber steht, oder?
Warum ist dies bei "anderen" Aussagen, die vollkommen ohne Beleg gemacht werden, anders?
Oder ist das gar nicht anders und Menschen die irgendwelchen Aussagen beleglos glauben, nehmen auch geistliche Aussagen ohne jeglichen Beleg in der Bibel an?
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Travis
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von Travis »

jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Nicht nur hier sondern auch anderswo und offline im realen Leben erlebe ich, dass - nicht nur aber auch - Christen scheinbar ein gespaltenes Verhältnis zur Frage nach Belegen für eine gemachte Aussage oder Behauptung haben...
Da Du sehr allgemein formulierst, frage ich allgemein: Ist das nicht ein völlig normales Verhalten? Niemand unterstellt seinem Gegenüber doch von vornherein, dass er die Unwahrheit sagt, oder machst Du das anders? Was meint "gespaltenes Verhältnis" in dem Zusammenhang?
jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Ich bin eigentlich der Ansicht, dass gerade ernsthafte Christen damit eigentlich überhaupt keine Probleme haben sollten, weil gerade ja das Christentum darauf basiert, dass Aussagen durch ein oder mehrere Bibelstellen belegt werden sollen.
Zwei Mal das Wort "eigentlich" in einem einzigen Satz zu verwenden, könnte darauf hindeuten, dass Du tatsächlich überrascht bist. Bist Du das? Ich möchte Christen und auch mich persönlich ungern vorführen lassen, daher frage ich zur Sicherheit.
jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Wenn Prediger A irgendeine Aussage bezüglich des Glaubensleben macht und keinerlei Bibelstellen zur Stützung seiner Aussage hat, dann erwarte ich ja, dass man dieser Ansicht erst einmal skeptisch gegenüber steht, oder?
Tatsächlich stehen die meisten Christen den Aussagen von Predigern zunächst einmal positiv gegenüber. Man unterstellt dem Prediger das Gute und, dass er sich intensiv mit dem Thema befasst hat und daher weiß wo von er redet. Darüber hinaus fehlt den Christen Bibelkenntnis und das recht großflächig. Sehr viele Christen können dem Prüfungsauftrag also nicht nachkommen, selbst wenn sie es wollten.
jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Warum ist dies bei "anderen" Aussagen, die vollkommen ohne Beleg gemacht werden, anders?
Das ist in dem Bereich genauso wie im Predigtbereich.
jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Oder ist das gar nicht anders und Menschen die irgendwelchen Aussagen beleglos glauben, nehmen auch geistliche Aussagen ohne jeglichen Beleg in der Bibel an?
So sieht es aus. Du sprichst also eine Mangelerscheinung bei den Christen an. Sie haben sich, was nur erklärend und nicht entschuldigend sein soll, dabei der sie umgebenden Gesellschaft angepasst.
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Helmuth
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von Helmuth »

jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 10:36 Wenn Prediger A irgendeine Aussage bezüglich des Glaubensleben macht und keinerlei Bibelstellen zur Stützung seiner Aussage hat, dann erwarte ich ja, dass man dieser Ansicht erst einmal skeptisch gegenüber steht, oder?
Welche Art von Aussagen meinst du? Das private Glaubensleben betreffend oder was die allgemeine Lebensweise von Christen anbelangt? So kann ich diese bzw. auch die weiteren Fragen vorerst nicht beantworten.
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von jsc »

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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 11:02 Da Du sehr allgemein formulierst, frage ich allgemein: Ist das nicht ein völlig normales Verhalten? Niemand unterstellt seinem Gegenüber doch von vornherein, dass er die Unwahrheit sagt, oder machst Du das anders? Was meint "gespaltenes Verhältnis" in dem Zusammenhang?
Ist bewusst allgemein gehalten, weil es in der Corona Diskussion wieder vorgekommen ist, aber von mir eher als allgemein verbreitetes Problem erkannt wird.
Du wirst es vielleicht nicht für möglich halten, aber ich werde tatsächlich bei vielen unbelegten Aussagen sehr hellhörig und glaube solchen Aussagen nur schwer - und noch seltener verbreitete ich diese. Ich bin nicht perfekt, aber trotzdem versuche ich das maximal auszuleben...
Mit "gespaltenes Verhältnis" wollte ich ausdrücken, dass ich nicht selten von Christen höre, dass "nicht alles in der Bibel wissenschaftlich belegt werden kann" (eine wahre Aussage!) und damit aber beliebige andere (sehr wohl wissenschaftlich belegbare) Aussagen "als gegeben ansehen wollen"...
Zwei Mal das Wort "eigentlich" in einem einzigen Satz zu verwenden, könnte darauf hindeuten, dass Du tatsächlich überrascht bist. Bist Du das? Ich möchte Christen und auch mich persönlich ungern vorführen lassen, daher frage ich zur Sicherheit.
Nun eigentlich gehe ich davon aus und bin über den tatsächlichen Zustand überrascht im Sinne von "ich finde es unlogisch"
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jsc
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von jsc »

Michael hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 11:14 Welche Art von Aussagen meinst du? Das private Glaubensleben betreffend oder was die allgemeine Lebensweise von Christen anbelangt? So kann ich diese bzw. auch die weiteren Fragen vorerst nicht beantworten.
Ist bewusst unbestimmt gemeint, da es meiner Meinung nach allgemein gültig ist. Du kannst ja schreiben: "für solche Art von Aussagen sehe ich das so" etc.
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Travis
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von Travis »

jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 11:34 Mit "gespaltenes Verhältnis" wollte ich ausdrücken, dass ich nicht selten von Christen höre, dass "nicht alles in der Bibel wissenschaftlich belegt werden kann" (eine wahre Aussage!) und damit aber beliebige andere (sehr wohl wissenschaftlich belegbare) Aussagen "als gegeben ansehen wollen"...
Oh, ok. Was die Wahrnehmung und Erforschung unserer Welt angeht, so sehe ich die biblischen Aussagen als gesetzt an. Es sind die Wissenschaftler die sich an der Bibel messen lassen müssen, nicht umgekehrt. Von daher falle ich wohl vollkommen in die Zielgruppe an beleglos und somit unreflektiert und undifferenziert denkenden Menschen, deren Verhalten und Ansichten Du nicht nachvollziehen kannst.
jsc hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 11:34 Nun eigentlich gehe ich davon aus und bin über den tatsächlichen Zustand überrascht im Sinne von "ich finde es unlogisch"
Wie ich das erklären soll, weiß ich nicht so recht. Paulus lobt die Christen, die alle seine Predigten anhand der Schrift (AT) nachvollziehen wollen. Generell gibt es Prüfaufträge an Christen für alle möglichen Bereiche des Lebens. Im Laufe von Jahrzehnten hat der Hunger nach (biblischem) Wissen allerdings nachgelassen. Die Gründe dafür sind sehr verschieden, aber der Trend ist unverkennbar und sehr beklagenswert. Wunderbar (und gruselig zu gleich) kann man dies anhand christlicher Literatur in Deutschland nachzeichnen, aber das würde hier wohl zu weit gehen. Da ich ein lesender Mensch bin, ist mir dieser Umstand halt besonders vor Augen.
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 11:43 Oh, ok. Was die Wahrnehmung und Erforschung unserer Welt angeht, so sehe ich die biblischen Aussagen als gesetzt an. Es sind die Wissenschaftler die sich an der Bibel messen lassen müssen, nicht umgekehrt. Von daher falle ich wohl vollkommen in die Zielgruppe an beleglos und somit unreflektiert und undifferenziert denkenden Menschen, deren Verhalten und Ansichten Du nicht nachvollziehen kannst.
Hier hast du mich vollkommen missverstanden. Es geht überhaupt nicht um Bibel vs Wissenschaft sondern die Erkenntnis, dass der biblische Auftrag zu prüfen wunderbar mit der Suche nach Belegen im außerbiblischen Bereich zusammen geht.
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lovetrail
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von lovetrail »

Jsc, es kommt ja auch darauf an in welchen Informationsmilleus man sich bewegt. Was dir als normal erscheint, weil du es immer wieder gehört hast, belegst du ja auch nicht, sondern setzt es voraus.

Ein anderer, welcher eher kritische Quellen zu Rate zieht, mag ebenfalls gewisse Aussagen öfter hören und betrachtet diese auch als nicht weiter belegenswert.

Insofern halte ich diesen deinen Vorwurf für einen Doppelstandard.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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lovetrail
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Re: Christen und belegte Aussagen

Beitrag von lovetrail »

Die eigentliche Frage dahinter, welche Christen sich stellen müssten, ist: Können wir offziellen Quellen einfach vertrauen? Ist es von der Bibel her, besonders jetzt in der Endzeit, zu erwarten, dass offizielle Medien und Politker uns die reine Wahrheit sagen? Ich würde sagen: Nein.
Verdrehungen, Verführungen und Gerüchte (von mir aus auch auf alternativen Medien) herrschen vor.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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