Spice hat geschrieben: ↑Mi 21. Feb 2024, 14:14
Es geht nicht darum, wer hier etwas sagt, sondern, was die Fakten sind.
Was Du als Fakten bezeichnest, ist komplett irrelevant für das, worum es hier geht. Wie kannst Du drauf kommen zu betonen, dass alle neuen NATO-Mitglieder freiwillig beitraten? Natürlich taten sie das - aber was tut dies zur Sache selbst?
Und ja: AM ANFANG seiner Amtszeit, als noch gegenseitiges Vertrauen vorherrschte, wollte Putin Teil der NATO sein, um auch einer von denen zu sein, die sie kontrollieren - also sie nicht als potentielle Bedrohung definieren zu müssen. Das Ansinnen im Jahr 2022 war nicht ernst gemeint. Er wollte damit nur sagen, wie es gehen müsse, dass es keinen Krieg gibt.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 21. Feb 2024, 14:14
Du willst doch nicht behaupten, dass der KGB- Mann den Zerfall ist da bedauerte?
Meinst Du "erst" statt "ist"? . Nein, bedauert hat er es schon vorher. Aber er hätte bei einer intensiven wirtschaftlichen Partnerschaft mit Europa dies nicht in den Vordergrund geschoben. Er wollte eine Freihandelszone von Lissabon bis Wladivostok, wie dies einvernehmlich in den 90ern vorgesehen gewesen war. Dies aber scheiterte an den USA, denen ein geeintes Gesamteuropa nicht recht sein konnte.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 21. Feb 2024, 14:14
Mit Kuba ist das nicht zu vergleichen. Da herrschte ja noch der Kalte Krieg!
Jetzt haben wir heißen Krieg. Der entscheidende Punkt ist: Die USA würden es nicht erlauben, dass russische oder chinesische Raketen so nahe an das eigene Kernland rücken, wie dies über NATO-Osterweiterung geschehen ist und weiter über eine NATOfizierung der Ukraine hätte geschehen können.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 21. Feb 2024, 14:14
Putin ist an keinen vernünftigen Regelungen interessiert, sondern wie alle Diktatoren machtbesessen.
Machtbesessen ist die USA ebenso - das würde ich ihr nicht einmal vorwerfen. Es wäre irreal anzunehmen, dass ein Land mit Großmachtanspruch wie etwas USA, China oder Russland NICHT machtbesessen wäre.
Mit Vernunft kann man Demokratien wie Diktatoren gleichermaßen packen - das ist ebenfalls nicht der Punkt. Es geht ausschließlich um vernünftig bemessbare Interessen, Das Hauptinteresse von Russland war, in immer engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Europa zu kommen (bspw. Nordstream 2) und kein immer näher rückendes Bedohungs-Potential in Gestalt der NATO zu haben. Dazu kommt noch, dass man sich nicht in Probleme an den Grenzen Russlands reinreden lassen wollte (bspw. Tschetschenien). Die Ukraine hätte noch ewig unangegriffen existieren können, wenn eine Lösung gewollt worden wäre, die bspw. den Donbas ähnlich organsiert, wie dies die Italiener mit Südtirol (erfolgreich) getan haben, und wenn die Ukraine verfassungsmäßig ausgeschlossen hätte, jemals der NATO angehören zu wollen. Die Ukraine hätte damit ein Bindeglied zwischen OSt und West werden können, wobei ich nicht weiß, wie dies genau hätte aussehen können. Immerhin wäre es die Grundlage gewesen, dass es keinen Krieg gibt.
Wie auch immer: Unsere Auffassungen sind belanglos, da in der Welt die normative KRaft des Faktischen zählt. Diese Kraft und nicht irgendwelche westlichen Ideologien hätten die Grundlage für eine Friedensordnung sein können. Jetzt ist es halt so, und da muss die Welt jetzt durch.