piscator hat geschrieben:
Demokratie und Volksherrschaft sind nicht das gleiche. Und wir sollten dankbar sind, dass bei uns gewählte Volksvertreter regieren und nicht der Stammtisch.
Wenn Demokratie und Volksherrschaft nicht dasselbe sind, sollte die Demokratie womöglich besser nicht Demokratie genannt werden sondern anders, da die Übersetzung von Demokratie ins Deutsche ja eben Volksherrschaft heisst.
Die Praxis zeigt übrigens, dass dort, wo das Volk abstimmen kann, die Staatsausgaben dazu neigen, nicht allzu sehr ausser Kontrolle zu geraten, dass in sinnvolle Infrastruktur investiert wird und nicht in sinnlose Eitelkeiten Einzelner, und dass Kriegstreiberei keine bis wenig Chancen hat.
Natürlich ist es in gewissen Kreise heute Mode, den Volksvertretern jegliche Sachkenntnis und Moral abzusprechen, aber mit diesem System sind wir in der Vergangenheit gut gefahren und das wir sich mit Sicherheit auch in Zukunft bewähren.
Auch Politiker sind Menschen, mit ihren Schwächen, mit ihren Eitelkeiten. Berufspolitiker leben in einer künstlichen Welt, die mit dem Alltag vieler wenig gemeinsam hat - das heisst, mit dem Volk, das sie vertreten sollen, teilen sie gar keine gemeinsame Basis mehr. Wie sollen sie es da vertreten können?
Das ist nicht eine Frage persönlicher Inkompetenz oder moralischer Schwäche, es ist lediglich ein politisches System, dass Schwächen der Regierenden nicht systematisch und sinnvoll neutralisiert.
und "gut gefahren", in Anbetracht der aktuellen Weltlage, finde ich doch eine recht gewagte Behauptung...
gruss, barbara