Hiob hat geschrieben: ↑Sa 31. Okt 2020, 20:02
Ist es nicht so, dass viele meinen, sie würde NICHT interpretieren, wenn sie im Sinne ihrer "Dogmen" verkünden? - Mit anderen Worten: Wie sollen sie das ablegen können, wenn sie meinen, es sei KEINE Interpretation/es seien KEINE "Dogmen, was aus ihrem Mund kommt. - Ist es nicht üblich zu sagen "Das IST das Wort Gottes, welches folgendes ... bedeutet, und das ist keine Interpretation, sondern das Wort Gottes" ---???
Wir sollen ja Glauben und nicht interpretieren. Ist es eben eine Interpretation, ist es ja als solche ersichtlich, so wie eben der Koran zum Beispiel versucht zu interpretieren und sowohl beim AT und NT völlig scheitert, weil der Glaube völlig fehlt und aber der Glaube an die eigene Interpretation zu Gott wird.
Und genau deshalb hielte ich es für richtig, dass man eigene Glaubensüberzeugungen nicht "dogmatisch", sondern weise vermittelt - konkret:
Aus meiner Sicht würde sich keiner einen Zacken aus der Krone brechen, wenn er (evt. im Namen seiner Denomination) sagen würde:
"Ich/wir verstehe/n das Wort so, dass wir folgendes ... glauben: ..." - egal ob das dann 144.000 Gerettete sind oder ein trinitarischer Jesus.
Nein es gibt Dinge die sind nicht verhandelbar, entweder man packt sie oder man verwirft sie. Respektieren das es der eine packt und der andere verwirft, damit kann man gut leben.
Vor Gott kann ja das eine richtig und das andere falsch sein - aber das sollte Gott mit dem jeweiligen Menschen ausmachen. - Wir selber sollten nur UNSERE Version des Glaubens vertreten, ohne auszukeilen. Wir sollten uns also bewusst sein, dass man selbst und der nächste an unterschiedlichen heilsgeschichtlichen Orten angekommen ist (siehe Thread-Thema), die sich im jeweiligen Gottes- und Wort-Verständnis ausdrücken.
Eben nicht unsere Version, das führt ja zu Zersplitterung und Individualglauben. Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt gibt es eben bei Gott nicht.
Du bringst es auf den Punkt.
Ja wenn wir da wären, so könnte auch ein Ausstausch darüber stattfinden was noch weg müsste.
Ich sehe in der Verwechslung von "Gottes Wort" und "Interpretation von Gottes Wort" ein diesbezügliches Einfallstor.
Ja und diese Umdrehung ist ja erkennbar, wer spricht Gott oder meine Wunsch in mir. Die Geister müssen ja geschieden werden.
Das scheint in der heutigen Theologie ziemlich Raum zu greifen.
Sagen wir so ein Studium über Gott bringt dich nicht zwangläufig näher zu Gott. Gott hat gesagt sucht so werdet Ihr finden, nicht studiert, dann findet Ihr mich.
Ja, man kann falsch lehren. - Aber niemand bezieht es auf sich selbst (ich auch nicht). Aber immerhin lehre ich nicht auf Kosten anderer - das ist meine Botschaft.
Jeder sollte erkennen, wenn der Meister vor einem steht, wenn er das nicht tut kennt er seine Stimme nicht. Am Ende bleiben aber immer zwei Ansichten übrig oder man einigt sich eben auf die Stimme des Hirten und das ist nun mal nicht die eigene Lehre.
Was "bereit zu hören" angeht, sehe ich ein Problem, das weit über diesen Thread hinausgeht - nämlich: Es ist heute säkular und wahrscheinlich auch geistlich üblich, mindestens aber nicht unüblich, Lehren vollkommen vom eigenen Empfinden/geistlichen Spüren abzukoppeln. - Unsere Canon ist dabei ein schöne Ausnahme: Ihr quillt das Herz über (was nicht heißen muss, dass alles richtig ist, was sie sagt). Aber es ist eine Ausnahme.
Wenn man sieht für was das Herz brennt, ist doch auch schön. Und zum zweiten: Nur einer ist Gut und Vollkommen und das hat Christus gesagt. Das ist eine Erkenntnis, mit der lebt es sich gut.
Häufiger empfinde ich, dass Standpunkte vertreten werden (im Säkularen sagt man "Interessen vertreten"), ohne dass ein inneres Brennen spürbar wäre. -Verstehst Du?
Hiob für den besten Freund ist immer ein brennen da, aber es ist auch einer der eben möchte das man gewisse Dinge manchmal nicht erkennen kann. Manchmal erwarten wir aber auch etwas, was das Gegenüber eben für den Moment nicht erfüllen kann und eben wissen das Gegenüber ist nicht da für alle unsere Erwartungen zu erfüllen.
In Christus ist die volle Fülle, welche uns auch frei macht von Erwartungen.
Aber ich weiss Interessen vertreten, kann auch ein Totschläger sein aber eben vielleicht müssen die Erwartungen auch alle in den Tod gehen, damit dann das Vollkommene erkannt werden kann.
Lg Kingdom