Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13
Verfasst: Mo 16. Nov 2020, 07:21
Ich selbst würde mich nicht als Atheisten bezeichnen, eher als kritischer Geist, als Pantheist, oder einfach nur als Mensch unter Menschen, dem zur Menschwerdung noch so einiges fehlt, der Religion(en) mit interreligiösen Augen betrachtet und versteht, und grundsätzlich jede Religion als gerechtfertigt ansieht.
Nichts ist für mich idiotischer und infantiler, als dieses: mein Gott ist gut, und dein Gott zu nichts nütze.
Bibel hin oder her, ich glaube nie und nimmer, das man einen Gott zwischen zwei Buchdeckel einsperren kann, ich glaube noch weniger, das man eine Wesenheit, die so etwas gewaltiges wie das Universum erschaffen haben soll, überhaupt verstehen und begreifen kann.
Auch wenn die meisten Christen selbst und oft Gott spielen, sozusagen Gott zu einer Sockenpuppe degradieren und an der langen Leine ihrer persönlichen Befindlichkeiten, Ängste und Neurosen spazieren führen, und wenn dazu jeder Christ des anderen Christen Wolf und Scharfrichter ist, wenn sich diese Religion in tausenderlei Christentümer auflöst, dann wird man nachdenklich, dann funktioniert hier etwas nicht so, wie es eigentlich funktionieren sollte.
(Und Gott, wenn er denn jetzt hier mitliest, Gott schütze mich vor solchen Schamanen des Unheils, wie den User Michael.)
Alles was zählt und was unter dem Strich bleibt, das ist für mich die goldenen Regel, die wir in allen Religionen antreffen, die in allen Religionen allgegenwärtiges Fundament ist, im Christentum heißt das dann:
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.
Vielleicht ist das der Stoff, der diese Welt im innersten zusammen hält.
(Aus Goethes Faust.)
In diesem Sinne, mögen dir die Parzen immer wohlgesonnen sein.