Individuum und Heilsgeschichte

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:40 der HG macht seine Zuteilung wie er das für richtig hält.
Das hat auch mit den Zeiten, also der Heilsgeschichte zu tun. - Welche Gott-Verständnisse sollen die Zeiten durchlaufen. --- Will heißen: Ich glaube NICHT, dass das heute gängige christliche Gott-Verständnis (so das Deinige "gängig" wäre), das Ende der Fahnenstange ist. - Wie auch immer: Das überlassen wir dem HG.
Michael hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:40 Scheinbar bin ich besser geeignet den Außendienst wahrzunehmen, indem ich wie Jesus raus auf die Gasse gehe und beide Seiten der Medaille predige, der Errettung wie der Verdammnis
Ich kann die Ebene nachvollziehen, auf der man so denken kann. - Aber ich sehe eben auch andere Ebenen, auf denen unterm Strich etwas anderes verstanden wird, als was Du verstehst. - Ich sehe Dich als Zeiterscheinung, die heilsgeschichtlich überholt werden wird - mit HG. - Trotzdem kannst Du Dich auf den HG berufen, weil Dein Verstehen möglicherweise besser in unsere Zeit passt. Der HG weiß das.
Michael hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:40 predige dabei nur, was auch Jesu gesagt hat und brauche dazu gar nicht über das hinausgehen, was geschrieben steht.
Da ist der alte Streitpunkt: Der Unterschied zwischen "Was steht da?" und "Was kann es von verschiedenen Ebenen aus gesehen bedeuten?". - Du besetzt EINE Ebene und setzt diese gleich mit "Das meint Gott". - Das tust Du nicht herrisch, sondern Du glaubst einfach, dass es dasselbe sei.
Michael hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:40 Du scheinst besser geeignet zu sein im Innendienst zu arbeiten. ... Dort will man geheilt werden
Im Grunde machst Du hier eine Trennung von "fundametal" und "pastoral". - Das ist durchaus sinnvoll. ---- In der Tat kann man einiges erreichen, wenn man Menschen in Not NICHT eine Predigt über Jesus hält, sondern das an Menschlichem umsetzt, wofür Jesus im Leben steht. - Man kann dann am Ende sagen: "Übrigens: Das, was wir gerade hatten, mündet in die Person Jesus". - Da kommt dann gerne ein überraschtes "Ach so - das habe ich noch nie so gesehen".

Allerdings auch hier: Ich bin nicht sicher, ob jeder dasselbe meint, wenn er von "wofür Jesus im Leben steht" spricht.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:19 du verstehst es in hervorragender Weise abzulenken. Ich sage mit Sicherheit nicht, folgt mir,sondern laßt euch von Gott führen
Das sage ich auch. Aber Du stellst DEIN Verständnis so in den Vordergrund, dass ich Dir denselben Vorwruf machen könnte wie Du mir. - Es gibt kein "Meins ist das Wort Gottes" und "Deines ist nur eine Interpretation davon" - genau dieser Eindruck wird hier vermittelt.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:19 Wenn jeder seine eigene Heilsbestimmung hat und seinen Status der Entwicklung, dann möchtest du warum genau darin eingreifen?
Ich möchte nichts an der jeweiligen Heilsbestimmung ändern, sondern Respekt dafür gewinnen, dass es keine "guten" und "bösen" Heilsbestimmungen gibt. - Rem hat das eigentlich ganz gut ausgedrückt, wenn er auf den rein inneren Charakter der individuellen Heilsbestimmung hinweist.

Hier aber - und da bin ich nicht die treibende, sondern aus diesem Grund bremsende Kraft - wird zwischen "Du wirst gerettet" und "Du anderer wirst NICHT gerettet" unterschieden. - Die individuelle Heilsbestimmung wird also vom Menschen (!) bewertet.

Nehmen wir die Moslems, ohne daraus einen Thread zu machen: Wenn ein Moslem seinen Gott Abrahams anbetet, hat er sicherlich eine andere Heilsbestimmung als ein Christ, der den Gott Abrahams anbetet - trotzdem ist beides gottgewollt. - Gerade vor einer halben Stunde habe ich beim Brunch in Christ& Welt gelesen, dass Papst Franziskus 1919 gesagt hat, "alle Religionen seien gottgewollt". - Ist in ihm NICHT der HG, aber in Euch? - Nein, Ihr seid in unterschiedlichen Heilsbestimmungen.

Dahingehend möchte ich beeinflussen: Respekt vor dem, was der HG tut, ob wir es wissen oder nicht. - Davon ist die individuelle, innere Heilsbestimmung völlig unberührt - da möchte ich bei keinem einwirken (das darf ich auch nicht). - Da fragt man ehr: "Na, wie ist es bei DIR?"
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Kingdom
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: Sa 31. Okt 2020, 23:07 Offenbar nicht. - Ich höre mindestens mehrheitlich, dass "dies" das Wort Gottes sei und man selber NICHT interpretiere - tut es aber trotzdem.
Es ist ja nicht stritig, das der Mensch seit jeher versucht zu interpretieren. Der Unterschied ob Gott ein Indivdium prägt oder das Individum Gott prägen will sind 2 Unterschiedliche Dinge, welche ersichtlich sind. Nicht immer auf Anhieb aber bei genauen hinschauen eben schon.

Allgemein gelesen, halte ich Deinen Satz für wahr. - Aber geh in die Praxis: Dort ist die eigene Interpretation oft nicht verhandelbar, weil man sie nicht für eine Interpretation hält. - Es ist nicht verhandelbar, dass Jesus Gott ist - es ist nicht verhandelbar, dass Jesus NICHT Gott ist.
Nein es ist keine Interpretation, das Gott nicht verhandelbar ist. Wir können nicht demokratisch abstimmen, wer Gott zu sein hat, er ist der er ist und er gibt sich den seinen zu erkennen. Ich bin der ich bin, sagt Gott selbst. Da gibt es nichts darüber zu verhandeln.

In der Praxis hat es zu Gruppen geführt, die als Denominationen ein Eigenleben führen - was ich nicht kritisiere. - Will heißen: Solche Gruppen haben auch Bindungs-Kräfte, dass es nicht zu individuell wird.
Das es verschieden Gruppen gibt hat nicht mit er individuellen Interpretatation zu tun, jedoch die Berufung und Auserwählung Gottes sorgt dafür das dem Individium gerechte Schwerpunkte gesetzt werden, so das alles in allem eben dem gleichen Leib dienen kann.

Der einzelne Mensch kann als Individum auch schneller oder langsamer wachsen und so es ist ja klar das der welcher auf dem Berg ist einen anderen Weitblick hat als der welcher noch unten im Tal befindet. Gott ist aber beiden nahe, dem auf dem Berge wie dem im Tale. Dies gilt eben dann auch für Gruppen, welche sich unter dem Namen Christi beschliessen, gemeinsam den Weg zu gehen.

Ich kann heute als Christ, auf der ganzen Welt in irgend einen Gottesdienst sitzen und ich kann nicht beurteilen ob diese Gemeinde dann alles richtig lehrt und macht aber was ich beurteilen kann ist lieben diese Menschen Ihren Herrn oder sind sie eben in einer Religion Ideologie gefangen, Predigt der Prediger die Botschaft Gottes oder predigt er einen Theologischen Unsinn der eben vom Humanismus druchdrungen ist oder vom Sozialismus geprägt wurde. Höre ich die Stimme meines Herrn oder höre ich sie nicht, was ist die Prägung eines solchen Predigers, liess er sich von Christus prägen oder liess er sich prägen eben vom Humanismus oder Theologisch unsinnigem Geschwätz.

Andersrum: Wenn Du sagst "Eben nicht": Welcher Glaube ist denn dann NICHT eine "unsere Version"? - Als einzige könnte dies die RKK beanspruchen, weil sie alles andere als Abgefallenes versteht. Aber selbst das würde nichts bringen.
Der Leib Christi ist nicht in Denomation gegliedert und wie ich schon sagte, der grösste, sollte eh der kleinste sein. Ich erkenne meine Brüder oder Schwestern nicht anhand eines Denomination Konzeptes, sondern tun sie den Willen Gottes oder tun sie ihn nicht. Die Denomination ist dabei nicht ausschlaggebend, sondern gibt dieser einzelne Mensch ein Zeugnis für Christus ab oder legt er ein Zeugnis gegen Christus ab. Kann ich die Handschrift Gottes in einer Gemeinschaft sehen oder kann ich sie nicht sehen. Behält sie unter dem Druck des Zeitgeistes die Liebe zu Gott oder lässt sie sich unter dem Druck des Zeitgeistes, immer mehr von Gott trennen.
Wer soll das tun? Der Betroffene merkt es doch nicht.
Das Wort Gottes, scheidet.

Ich fürchte, dass dies öfter der Fall ist, als wir ahnen.
Das heisst ja wieder wir sehen es nicht, das widerspricht aber ganz deutlich dem was Christus sagt: Meine Schafe hören meine Stimme. Das heisst die Schafe erkennen auch wenn ein Bock spricht.

Das ist sicherlich so - diese Gefahr sehe ich in der modernen Theologie, in der Gott nur noch eine Chiffre zu sein scheint. ---- Allerdings (da ich selber gerne intellektuell auftrete): Es ist ein Unterschied, ob man intellektuell glaubt (das wäre ein Blödsinn), oder ob man intellektuell Glauben erklärt (das versuche ich). - Letzteres ist außerhalb des Glaubens, wenn auch auf Basis des Glaubens.
Ich würde beides verwerfen, weil beides in einem Menschlichen Erklärungsversuch endet oder anderes gesagt eben in einem Evangelium ohne Kraft. Nichts gegen Theologie auch davon kann man lernen aber wenn eben der Erklärungsversuch im Menschlichen Intellekt endet, da ist kein Platz mehr für die Kraft Gottes.

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Timmi

Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 12:16
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:19 du verstehst es in hervorragender Weise abzulenken. Ich sage mit Sicherheit nicht, folgt mir,sondern laßt euch von Gott führen
Das sage ich auch. Aber Du stellst DEIN Verständnis so in den Vordergrund, dass ich Dir denselben Vorwruf machen könnte wie Du mir. - Es gibt kein "Meins ist das Wort Gottes" und "Deines ist nur eine Interpretation davon" - genau dieser Eindruck wird hier vermittelt.
Hiob,

du sagst noch mehr: "Aus eigenem Verständnis möchte ich auf Christen einwirken, meinem geistlichen Verständnis der Bibel zu folgen und begründe das. "

Sowas habe ich nie von mir gegeben, also kann ich mein Verständnis nicht in den Vordergrund rücken, sondern deins hinterfragen.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 11:19 Wenn jeder seine eigene Heilsbestimmung hat und seinen Status der Entwicklung, dann möchtest du warum genau darin eingreifen?
Ich möchte nichts an der jeweiligen Heilsbestimmung ändern, sondern Respekt dafür gewinnen, dass es keine "guten" und "bösen" Heilsbestimmungen gibt. - Rem hat das eigentlich ganz gut ausgedrückt, wenn er auf den rein inneren Charakter der individuellen Heilsbestimmung hinweist.
Wenn du, wie eben von mir zitiert, auf Christen einwirken möchtest, deinem geistlichen Verständnis der Bibel zu folgen, kommt das nicht einem Eingriff in die persönliche Heilsbestimmung gleich? Bitte nicht wieder rauswinden, sondern ehrlich antworten.
Wer hat dir gesagt, dass es keine guten und bösen Heilsbestimmungen gibt? Woher hast du das?

Hier aber - und da bin ich nicht die treibende, sondern aus diesem Grund bremsende Kraft - wird zwischen "Du wirst gerettet" und "Du anderer wirst NICHT gerettet" unterschieden. - Die individuelle Heilsbestimmung wird also vom Menschen (!) bewertet.
Wenn du mangelnden Respekt siehst und dafür sorgen möchtest, dass eben dieser eintritt, dann sagst du ja, die Christenheit hätte ein Manko, sprich einen Un-Respekt oder Mißachtung der persönlichen Heilsbestimmung (deren Beweis ja noch offen ist). Du magst das als Defekt ansehen, aber nichts wird klarer in der Bibel beschrieben, als das nicht alle Menschen gerettet werden. Die Selbstüberzeugung des Gerettseins spielt dabei gar keine Rolle. Du sagst wahrscheinlich, du seist gerettet, alle anderen aber auch. Ist das so? Wenn das so ist, müssen wir doch nachsehen, was in der Bibel steht. Oder wo siehst du nach?
Nehmen wir die Moslems, ohne daraus einen Thread zu machen: Wenn ein Moslem seinen Gott Abrahams anbetet, hat er sicherlich eine andere Heilsbestimmung als ein Christ, der den Gott Abrahams anbetet - trotzdem ist beides gottgewollt. - Gerade vor einer halben Stunde habe ich beim Brunch in Christ& Welt gelesen, dass Papst Franziskus 1919 gesagt hat, "alle Religionen seien gottgewollt". - Ist in ihm NICHT der HG, aber in Euch? - Nein, Ihr seid in unterschiedlichen Heilsbestimmungen.
Du behauptest einfach dies sei gottgewollt. Die Frage ist, ob Franziskus die Wahrheit spricht oder ob es falsch ist. Woher hast du und Franziskus also diese Erkenntnis?
Dahingehend möchte ich beeinflussen: Respekt vor dem, was der HG tut, ob wir es wissen oder nicht. - Davon ist die individuelle, innere Heilsbestimmung völlig unberührt - da möchte ich bei keinem einwirken (das darf ich auch nicht). - Da fragt man ehr: "Na, wie ist es bei DIR?"
Du kannst doch gar nicht wissen, wo der Heilige Geist wirkt. Dieser Satz 'Respekt vor dem, was der HG tut' ist wieder eine unzulässige Verkürzung, weil du einfach voraussetzt, dass alles vom Heiligen Geist gewirkt ist. Woher also weißt du das alles?
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Kingdom
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 08:16 Da muss man aber unterscheiden. - "Fremde Götter" sind erst mal andere Götter als Jahwe. - Nun ist aber Allah als Gott Abrahams kein anderer Gott, sondern derselbe in anderem Gewand (Der allgemeine Beiname von Abraham ist "Freund Gottes" (Ḫalīl Allāh)) . - Trotzdem gibt es natürlich Riesen-Unterschiede: Christen und Moslems haben ein unterschiedliches Gottesbild vom Gott Abrahams, wobei eines natürlich falsch sein wird.

Da ich mich im Koran nicht auskenne, kann ich nur vermuten, dass Jahwe/Allah relativ ähnlich dargestellt werden - das Entscheidende ist, dass der Islam Jesus nicht als Erlöser, sondern nur als Prophet kennt. Mit anderen Worten: Das Christentum ist aus dem NT definiert, das es dort nicht gibt. ---- Das gilt allerdings auch für die Juden - es gibt sicherlich Fachleute, die den Unterschied zwischen dem jüdischen Verständnis und dem islamischen Verständnis des Gottes Abrahams erklären können.
Das sind eben Dinge die sind nicht Verhandelbar. Entweder man folgt Allah oder man folgt Jahwe.

Dieses Beispiel zeigt eben wie deinen Menschliche Interpretation, Vorstellung, Wahrnehmung und dein Wunschdenken gerade wieder einen neuen Gott produzieren will, um sowohl den Menschen auf Christlicher Seite, den Menschen auf Muslimischer Seite und deinem eigenen Wunschdenken zu dienen. Somit machst Du Gott deinem Denken untertan, dein Denken muss ich aber Gott untertan machen, sonst wird das nichts und du kannst nie sein Freund werden.

Eine Christ muss Gott dienen und nicht seinem eigenen Wunschdenken.

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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34
Hiob hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 12:16 Nehmen wir die Moslems, ohne daraus einen Thread zu machen: Wenn ein Moslem seinen Gott Abrahams anbetet, hat er sicherlich eine andere Heilsbestimmung als ein Christ, der den Gott Abrahams anbetet - trotzdem ist beides gottgewollt. - Gerade vor einer halben Stunde habe ich beim Brunch in Christ& Welt gelesen, dass Papst Franziskus 1919 gesagt hat, "alle Religionen seien gottgewollt". - Ist in ihm NICHT der HG, aber in Euch? - Nein, Ihr seid in unterschiedlichen Heilsbestimmungen.
Du behauptest einfach dies sei gottgewollt. Die Frage ist, ob Franziskus die Wahrheit spricht oder ob es falsch ist. Woher hast du und Franziskus also diese Erkenntnis?
Das Wort Gottes lehrt nicht, das es der Wille Gottes ist das er seinen eigenen Götter produziert. Nein, schon das erste Gebot lehrt, das dies nicht von Gott so gewollt ist.

Gott lässt dies zwar zu aber es ist nicht sein Wille. Wenn es nicht sein Wille ist so ist es nicht von ihm so gewollt, sondern von dem Menschen der sich selbst zu Gott macht so gewollt.

Hier nochmals was Gott gewollt ist:

2Mo 20:3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

5Mo 5:7 Du sollst keine anderen Götter haben vor mir.


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Hiob
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:49 Das sind eben Dinge die sind nicht Verhandelbar. Entweder man folgt Allah oder man folgt Jahwe.
Selbstverständlich. - Deshalb gibt es ja Christen und Muslime.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:49 Somit machst Du Gott deinem Denken untertan
Ganz sicher nicht. - Und ich bin erstaunt, warum dieser Vorwurf (nicht nur von Dir) kommt. - Es scheint so, als würde es bereits als Blasphemie angesehen, wenn man über den eigenen Tellerrand schaut.

Meine Ausführungen dienen einzig dem Zweck, den Blick dafür zu weiten, dass es auch andere spirituelle Gruppen gibt, die sogar noch untereinander verwandt sind. - Warum, denkst Du, sagt Papst Franziskus 1919, dass "alle Religionen gottgewollt" seien???

Wenn Du dagegen die Frage stellst, welche wesentlichen Unterschiede es zugunsten des Christentums gibt, wirst Du selbstverständlich ebenfalls Antworten bekommen - ich bin sicher, dass da Papst Franziskus eine besonders gute Adresse ist.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:49 Eine Christ muss Gott dienen und nicht seinem eigenen Wunschdenken.
Was soll man da sagen, außer "Stimmt"???? - Aber woher kommt so eine Bemerkung in einem an sich klaren Kontext, der diese Bemerkung nicht nahelegen dürfte?
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 du sagst noch mehr: "Aus eigenem Verständnis möchte ich auf Christen einwirken, meinem geistlichen Verständnis der Bibel zu folgen und begründe das. "

Sowas habe ich nie von mir gegeben, also kann ich mein Verständnis nicht in den Vordergrund rücken, sondern deins hinterfragen.
Letzteres ist ok: "Prüfet alles". - Ansonsten: Auch Du hast nichts anderes als nur DEIN Verständnis von dem, was Du in der Bibel liest. - Da sind wir absolut gleich. --- Und wenn Du auf mich einwirken willst, dann tust Du dies ausschließlich in Deinem Verständnis - Du hast kein anderes.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Wenn du, wie eben von mir zitiert, auf Christen einwirken möchtest, deinem geistlichen Verständnis der Bibel zu folgen, kommt das nicht einem Eingriff in die persönliche Heilsbestimmung gleich?
Ja - das ist möglich. - Was ich gemeint habe, dass ich niemandem einreden würde, von seinem Glauben in Evangelikalen-, ZJ-, Protestanten-, Katholiken-, Orthodoxen-Art Abstand zu nehmen. - Mein Einwirken geht eher dahin, dass das Evangelium als Frohbotschaft und nicht als Drohbotschaft gemeint ist. - Wenn solche Anstöße verpuffen, dann war es die falsche Zeit dazu.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Wenn du mangelnden Respekt siehst und dafür sorgen möchtest, dass eben dieser eintritt, dann sagst du ja, die Christenheit hätte ein Manko, sprich einen Un-Respekt oder Mißachtung der persönlichen Heilsbestimmung
Nee - nicht die Christenheit, sondern die Menschen, die es tun. - Ich verstehe unter Respekt und als gottgewollt, was ich oben von Papst Franziskus zitiert habe - und der ist ja auch "Christenheit".
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Du sagst wahrscheinlich, du seist gerettet, alle anderen aber auch. Ist das so? Wenn das so ist, müssen wir doch nachsehen, was in der Bibel steht. Oder wo siehst du nach?
Dazu gab es mehrere Threads in verschiedenen Foren, die immer so ausgingen, dass Bibelkenner auf beiden Seiten Zitaten-Bombardements abgeschossen haben, die jeweils das eine oder das andere "bewiesen" haben. - Letztlich läuft es drauf raus, ob beim 2.Tod DIE Bösen verbrennen oder DAS Böse verbrennt. - Wenn Du willst, kannst Du dazu nochmal einen Thread aufmachen - allerdings würde ich dann Lovetrail aktivieren, weil er ziemlich viele diesbezügliche Zitate auf Lager hat.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Du behauptest einfach dies sei gottgewollt.
Fransiskus tut es in diesem Fall - aber ich stimme ihm zu. -
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Die Frage ist, ob Franziskus die Wahrheit spricht oder ob es falsch ist.
Wer soll das entscheiden? - Irgendeine Denomination?
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Woher hast du und Franziskus also diese Erkenntnis?
Er würde sagen: Vom HG.
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Du kannst doch gar nicht wissen, wo der Heilige Geist wirkt.
Richtig - deswegen sage ich doch wenige Zeilen zuvor
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 ob wir es wissen oder nicht
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Dieser Satz 'Respekt vor dem, was der HG tut' ist wieder eine unzulässige Verkürzung, weil du einfach voraussetzt, dass alles vom Heiligen Geist gewirkt ist. Woher also weißt du das alles?
Ich weiß nicht genau, was Du damit meinst, aber antworte mal danach, wie ich es verstanden habe.

1) Natürlich ist vieles, was geistlich "unterwegs" ist, nicht vom HG, sondern vom "anderen" Geist. - Manchmal an Ecken, an denen man es nicht erwartet.

2) Auch das Böse ist von Gott gefügt (ich setze hier Gott trinitarisch mit HG gleich) - das heißt: Wenn der Mensch x geistlich verführt ist (oft ohne es zu merken), ist dies in Gottes Fügung "eingepreist". - Es ist sozusagen ein Abweg im Laufe der eigenen geistlichen Entwicklung zum Heil hin.

3) Selbstverständlich weiss ich NICHT, wann der HG an welcher Stelle und zu welcher Zeit wirkt. - Deshalb meine Aussage
Otto2 hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 15:34 Respekt vor dem, was der HG tut, ob wir es wissen oder nicht.
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Kingdom
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 16:30 Selbstverständlich. - Deshalb gibt es ja Christen und Muslime.
Eben die einen folgen Christus, die anderen Mohammed. Das Reich Gottes hat mit dem Fürst dieser Welt nichts zu tun.

Und ich bin erstaunt, warum dieser Vorwurf (nicht nur von Dir) kommt. - Es scheint so, als würde es bereits als Blasphemie angesehen, wenn man über den eigenen Tellerrand schaut.
Der Umstand über den Tellerrand zu schauen ist nicht das Problem, der Umstand aber am Ende des Tellerrandes die Hölle nicht zu erkennen, das nennt man dem Tod dienen. Und ja der Hinweis, das man dem Tod dient muss nicht als Vorwurf angesehen werden, sondern wird von Christen als rettende Botschaft Gottes verstanden. Das heisst: Ein Christ, hört dort die Stimme des guten Hirten.
Meine Ausführungen dienen einzig dem Zweck, den Blick dafür zu weiten, dass es auch andere spirituelle Gruppen gibt, die sogar noch untereinander verwandt sind. - Warum, denkst Du, sagt Papst Franziskus 1919, dass "alle Religionen gottgewollt" seien???
Was interessiert mich das, ich bin Christ und somit hat mich zu interessieren was Gott dazu sagt und nicht was sagt das Oberhaupt dieser oder jener Kirche.

Ich kann höchstens interpretieren: Entweder er hat geduldet und gewollt durcheinander gebracht oder du hast es beim hören seiner Botschaft durcheinander gebracht. Was er schlussendlich meinte, können wir ihn nicht fragen. Da dort wo viel geredet wird die Verfehlung nicht ausbleibt wäre beides möglich, weil für mich sind Päpste nicht unfehlbar, Gott aber ist unfehlbar, darum nochmal das ist Gott gewollt und seinen Willen hat er beim ersten Gebot in Stein geschrieben:

2Mo 20:3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

5Mo 5:7 Du sollst keine anderen Götter haben vor mir.
Wenn Du dagegen die Frage stellst, welche wesentlichen Unterschiede es zugunsten des Christentums gibt, wirst Du selbstverständlich ebenfalls Antworten bekommen - ich bin sicher, dass da Papst Franziskus eine besonders gute Adresse ist.


Das kann ich nicht beurteilen und für den Moment habe ich diesbezüglich genügend Antworten von Christus erhalten. Sollten diese mal unzureichend sein für meine Glaubensleben, kann ich auch Rememberding fragen, der hat besseren Zugang zum Papst und seinen Predigten und Aussagen.


Was soll man da sagen, außer "Stimmt"???? - Aber woher kommt so eine Bemerkung in einem an sich klaren Kontext, der diese Bemerkung nicht nahelegen dürfte?
Bei AMEN. weiss man woran man ist. Bei Stimmt??? ist man noch nicht schlüssig wo man steht.

Wenn es darum geht den Apfel zu essen oder nicht zu essen, gibt es nur eine richtige Entscheidung gem. Bibel selbst wenn da zwei Optionen zur Auswahl stehen.

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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 18:20 der Umstand aber am Ende des Tellerrandes die Hölle nicht zu erkennen, das nennt man dem Tod dienen.
Das mag aus Deinem Verständnis des Christentums so sein. - Im übrigen: Das Wort "Hölle" ist auch aus MEINER Sicht besetzbar - aber äonisch und nicht endgültig. Hier kommen wir wieder zur Frage, mit welchen geistlichen Voraussetzungen man an die Bibel herangeht und was man dementsprechend herausliest.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 18:20 ich bin Christ und somit hat mich zu interessieren was Gott dazu sagt und nicht was sagt das Oberhaupt dieser oder jener Kirche.
Ich glaube nicht, dass Franziskus es für möglich hält, mit seiner Aussage gegen Gott zu verstoßen.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 18:20 Was er schlussendlich meinte, können wir ihn nicht fragen.
Aber nachlesen - es scheint aus einem offiziellen Schreiben zu sein (das ich auch noch nicht kenne).
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 18:20 2Mo 20:3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Franziskus hat keine Götter neben dem seinen.
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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 19:03 Im übrigen: Das Wort "Hölle" ist auch aus MEINER Sicht besetzbar - aber äonisch und nicht endgültig. Hier kommen wir wieder zur Frage, mit welchen geistlichen Voraussetzungen man an die Bibel herangeht und was man dementsprechend herausliest.
Wunschdenken vs. Schrift. Von Ewigkeit zu Ewigkeit, etwas darüber hinaus ist Wunschdenken und Neuoffenbarung, welche der Offenbarung widerspricht.

Ich glaube nicht, dass Franziskus es für möglich hält, mit seiner Aussage gegen Gott zu verstoßen.
Das kann ich nicht beurteilen, sollte er aber die Schriften gekannt haben, sollter er gewusst haben, wer fehlbar ist und wer nicht.
Aber nachlesen - es scheint aus einem offiziellen Schreiben zu sein (das ich auch noch nicht kenne).
Du machst eine Aussage aus einer Schrift die du nicht kennst und sagst der Papst hat dies so gesagt?

Ich kann nur feststellen er hat es entweder nicht so gesagt oder gemeint oder wenn er es so gesagt hat, dann ist es conträr zum Wort Gottes. Aber selbst wenn er es so gesagt hat, so müssen das seine Glaubensgeschwister mit ihm klären, nicht ich. Das heisst dieser Widerspruch müsste dann die Katholische Kirche klären oder eben so stehen lassen, weil es ja schon längere Zeit zurück ist.

Franziskus hat keine Götter neben dem seinen.
Meinst Du nun den von 1919? Denn kannte ich nicht und somit kann ich mich nicht dazu äussern. Ich habe mich lediglich zu deiner Aussage äussern können, die du über Ihn hier gemacht hast. Diese deine Aussage ist das einzige wozu ich Stellung nehmen kann oder es eben im Kontext der Bibel betrachten kann.

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Re: Individuum und Heilsgeschichte

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 19:42 Von Ewigkeit zu Ewigkeit, etwas darüber hinaus ist Wunschdenken und Neuoffenbarung, welche der Offenbarung widerspricht.
Es gibt Menschen, die "von Ewigkeit zu Ewigkeit" übersetzen als "von Äon zu Äon". --- Es wird also nicht die Schrift geändert, sondern das Ursprungswort anders übersetzt.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 19:42 Du machst eine Aussage aus einer Schrift die du nicht kennst und sagst der Papst hat dies so gesagt?
Natürlich - weil es in der letzten "Christ und Welt" mit Hinweis auf diese Schrift aus 2019 zitiert wurde.
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 19:42 wenn er es so gesagt hat, dann ist es conträr zum Wort Gottes.
Jetzt in wir wieder bei "Interpretation" - Du interpretierst die Bibel anders als andere. - Das verurteile ich überhaupt nicht, ich weise nur auf die Gleichung hin "unterschiedliche Denomination = unterschiedliche Interpretation".
Kingdom hat geschrieben: So 1. Nov 2020, 19:42 Diese deine Aussage ist das einzige wozu ich Stellung nehmen kann oder es eben im Kontext der Bibel betrachten kann.
Diese Aussage aber kann nicht zum SChluss führen, dass Franziskus andere Götter neben Gott hat.
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