"The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Politik und Weltgeschehen
ThomasM
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von ThomasM »

Kuckuck hat geschrieben:
Wenn ich nun den Sandsturm als Zeichen Gottes sehe ist er ein gutes Beispiel für Gottes Willen. Den Israeliten zeigt er: Ich bin da und halte immer noch meine Hand über Euch. Ich werde meine Zusagen einhalten.
Den Syrern zeigt er: Lasst die Finger von Israel. Dieses Land ist mein Land und ich schütze es und mein Volk.
Hat eigentlich mal jemand die betroffenen Syrer gefragt.
Vielleicht haben sie gedacht "Allah hat uns beschützt und verhindert, dass diese Israelis uns beschießen"

Bei einem einzelnen Ereignis steht es jedem frei, dies zu interpretieren, wie immer er das gut findet.
Irritierend finde ich den Drang vieler Christen, solche (persönlichen) Interpretationen als "Hier ist der Beweis dass Gott da ist" in die Welt zu posten.
Denn ich bin durchaus fähig, aus atheistischer oder moslemischer Warte Folgerungen zu ziehen. Daher weiß ich, dass das absolut kein Beweis ist.
Pluto hat geschrieben: Konnte der Allmächtige keinen anderen Weg finden, als dieses ultimative Blutopfer?
Ich meine... Warum hat Gott den Menschen nicht einfach ihre Sünden verziehen? Dann hätte sich das grausame Menschenopfer erübrigt, oder?
Ja und Nein

Ja: Ich denke, dass Gott alle Möglichkeiten hat und durchaus auch andere Wege hätte einschlagen können.
Nein: Wegen der Menschen ging es nicht anders. Die Offenbarung seines Willens sollte über die Juden erfolgen, das war sein auserwähltes Volk, um die Botschaft zu verkünden. Und in diesem Volk war das Blutopfer fundamental im Glaubensverständnis und in der Identifikation als Volk verankert. Ein einfaches "Ich vergebe euch" wäre nicht angekommen und noch weniger verstanden worden.
Ein "Ich opfere sogar meinen Sohn" war das notwendige, starke Zeichen und selbst das wurde nur von wenigen Menschen verstanden.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
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Novas
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Novas »

ThomasM hat geschrieben:Und in diesem Volk war das Blutopfer fundamental im Glaubensverständnis und in der Identifikation als Volk verankert. Ein einfaches "Ich vergebe euch" wäre nicht angekommen und noch weniger verstanden worden. Ein "Ich opfere sogar meinen Sohn" war das notwendige, starke Zeichen und selbst das wurde nur von wenigen Menschen verstanden.

Das ist eben genau das, was häufig sowohl von fundamentalistischen Christen, als auch von Atheisten missverstanden wird. Das ganze Leben Christi ist in erster Linie als eine Liebestat zu verstehen. Die Idee, dass ein zorniger Vater-Gott das Blut-Opfer seines eigenen geliebten Sohnes für die Sünden der Menschheit verlangt, um dadurch „gnädig“ gestimmt zu werden, lehne ich ebenfalls ab, weil es mit der frohen Botschaft vom liebenden Abba nicht zu vereinen ist. Nicht um das Leid, sondern um die Liebestat geht es, denn alleine die Liebe besitzt rettende Kraft.
Brief aus Taizé 2004/3

„Das Leiden hat zwar keinen Wert in sich, ist meistens nichts als zerstörerisch, aber es gibt Augenblicke, in denen man unbegreifliches Leid auf sich nimmt, um der Liebe treu zu bleiben. Die Texte im Neuen Testament, die das Leiden zu verherrlichen scheinen, feiern in Wirklichkeit die Liebe Gottes, der um des geliebten Menschen willen in der vollkommenen Hingabe bis zum Äußersten geht. Daran erinnert uns Johannes ausdrücklich: „Es gibt keine größere Liebe, als sein Leben für die Freunde zu geben“ (Johannes 15,13).
Im Satz „Christus hat für uns gelitten“ (1 Petrus 2,21) beispielsweise ist es das „Für uns“, worum es im letzten geht, die Gegenwart der Liebe. In seinem Sohn hat Gott das Menschsein angenommen und dabei aus Liebe den letzten Platz erwählt. So ist das Kreuz Ausdruck einer vollkommenen Solidarität (vgl. Philipper 2,6-8). Und wenn Paulus schreibt, daß er die Leiden Christi teilt ( z. B. 2 Korinther 1,5; Philipper 3,10; Kolosser 1,24), bringt er damit seine Sehnsucht zum Ausdruck, sich in der Nachfolge Jesu ohne Einschränkungen für die anderen zu verausgaben. Weil Christus die Leiden unseres Menschseins aus Liebe auf sich genommen hat, können diese Leiden nicht mehr als verdiente Strafe oder blindes und absurdes Schicksal erfahren werden, sondern als eine Begegnung mit der Liebe und als ein Weg zum Leben.“
http://friedensblick.de/4938/jesus-ist- ... iger-gott/
Kuckuck
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Kuckuck »

Lieber Thomas,
die von Dir zitierte Aussage von mir fängt mit einem kleinen, aber entscheidenden Wort an:
ich schrieb: "Wenn "
Ich kann Dir dieses "Wenn " nun näher erläutern, jedoch gehe ich davon aus das Du weißt was "Wenn " bedeutet.
Irritierend finde ich den Drang vieler Christen, solche (persönlichen) Interpretationen als "Hier ist der Beweis dass Gott da ist" in die Welt zu posten.
Denn ich bin durchaus fähig, aus atheistischer oder moslemischer Warte Folgerungen zu ziehen. Daher weiß ich, dass das absolut kein Beweis ist.
Habe ich nicht geschrieben. Wobei wir dann wieder bei dem Beginn meiner Ausführungen wären, die mit einem "Wenn " begonnen haben.
Persönlich habe ich nicht das Bedürfnis der Welt Gott zu beweisen. Ich weiß das es ihn gibt aufgrund eigener Erfahrungen. Was andere darüber denken ist deren Sache. Wenn sie Beweise für Gott haben wollen, dann sollen sie sich selbst auf die Suche machen. (Meine Meinung)
In diesen Thread habe ich mich eingemischt, weil aus einer einfachen Botschaft, die Magdalena Freude macht und in der sie ihre Freude mit uns teilen wollte, eine Hetzjagd geworden ist.
Gruß
Kuckuck
ThomasM
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von ThomasM »

Kuckuck hat geschrieben: In diesen Thread habe ich mich eingemischt, weil aus einer einfachen Botschaft, die Magdalena Freude macht und in der sie ihre Freude mit uns teilen wollte, eine Hetzjagd geworden ist.
Die Kritik an Magdalena ist wegen ihrer missverständlichen Wortwahl entstanden, die sie auch noch mit einseitigen Beispielen vertieft hat.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
ThomasM
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von ThomasM »

Kuckuck hat geschrieben:
die von Dir zitierte Aussage von mir fängt mit einem kleinen, aber entscheidenden Wort an:
ich schrieb: "Wenn "
Ich kann Dir dieses "Wenn " nun näher erläutern, jedoch gehe ich davon aus das Du weißt was "Wenn " bedeutet.
Ja, daher mein umgedrehtes Beispiel, denn
1. Glauben die meisten Syrer auch an einen Gott, den sie Allah nennen
2. Wird in einem Krieg Unrecht getan. Die Israelis sind also nicht automatisch die, die die Hilfe Gottes für sich in Anspruch nehmen können.

Wenn ich persönlich in einer gefährlichen Situation bewahrt bleibe, dann weiß ich auch, dass mich Gott bewahrt hat. Aber ich weiß auch, dass ich das nächste Mal vielleicht nicht bewahrt werde.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
Kuckuck
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Kuckuck »

Wenn ich persönlich in einer gefährlichen Situation bewahrt bleibe, dann weiß ich auch, dass mich Gott bewahrt hat. Aber ich weiß auch, dass ich das nächste Mal vielleicht nicht bewahrt werde.
So ist es. Allerdings glaube ich, das alles was einem Kind Gottes geschieht zu seinem Besten ist. Auch wenn es erst mal anders aussieht. Wege zu gehen, die einem gar nicht gefallen und dennoch Gott zu vertrauen, da wächst die Demut vor seinem Willen.
Gruß
Kuckuck
Kuckuck
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Kuckuck »

Die Kritik an Magdalena ist wegen ihrer missverständlichen Wortwahl entstanden, die sie auch noch mit einseitigen Beispielen vertieft hat.
Auch wenn sie sich mißverständlich ausgedrückt haben sollte( dazu kann sie wenn sie möchte selbst Stellung nehmen) gibt das jemanden, der sich auf den Humanismus, Toleranz, die Würde des Menschen etc.bezieht, nicht das Recht derart verbal drauf zu schlagen. Damit outet derjenige sich selbst als das genaue Gegenteil. Es ist leicht nett zu jemandem zu sein, der in das gleiche Horn trötet wie ich. Schwieriger wird es, wenn jemand eine grundsätzlich andere Einstellung hat als ich selber. Auf die Wortwahl kommt es an. Auf die innere Grundhaltung zu anderen Menschen kommt es an. Hier offenbaren sich die Gedanken und die innere Herzenseinstellung. Alles andere ist: bla, bla, bla.
Wenn etwas unklar ist, kann ich sachlich nachfragen. Beispiel: "ich habe Deine Aussage xy so verstanden. Ist dem so? "
Gruß
Kuckuck
JackSparrow
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von JackSparrow »

Kuckuck hat geschrieben:Wege zu gehen, die einem gar nicht gefallen und dennoch Gott zu vertrauen, da wächst die Demut vor seinem Willen.
Wer gern Nächstenliebe, Sanftmut und Vergebung predigt, könnte es zum Beispiel mal mit Hass, Gewalt und Grausamkeit versuchen.

So kann man einen Weg gehen, der einem gar nicht gefällt, und dadurch die eigene Demut wachsen lassen.
Kuckuck
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von Kuckuck »

Hallo Jack Sparrow,
Du schreibst:
Wer gern Nächstenliebe, Sanftmut und Vergebung predigt, könnte es zum Beispiel mal mit Hass, Gewalt und Grausamkeit versuchen.
Könntest Du bitte erklären, wie Du das meinst?
Hass, Gewalt und Grausamkeit erleben oder ausführen?
Gruß
Kuckuck
JackSparrow
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Re: "The hand of Hashem" - Die Hand Gottes.

Beitrag von JackSparrow »

Kuckuck hat geschrieben:Könntest Du bitte erklären, wie Du das meinst?
Du schriebst man muss Wege gehen, die man gar nicht mag, damit man Demut vor Gott bekommt.
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