Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.
Ein deutsches Sprichwort


Ich denke, dass der Aufstieg einer rechten Partei in Deutschland seit langer Zeit vorbereitet wurde. Sie haben nur auf den richtigen Augenblick gewartet. Der Verlag Antaios auf dem Rittergut Schnellroda ist das intellektuelle Zentrum der Neuen Rechten in Deutschland. Es gibt eine europaweite Vernetzung der extremen Rechten in Europa bis ins bürgerliche Lager hinein. Götz Kubitschek traf sich mit Vertretern der neofaschistischen Bewegung CasaPound in Italien. Der Name bezieht sich auf den Schriftsteller Ezra Pound, einen Anhänger Mussolinis.Rembremerding hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 07:33Man ist entsetzt über seine Realität (z.B. AfD-Wähler wollen eine Diktatur) und Herzenshaltung, kompensiert dies aber mit einer Verklärung seiner Motive und dem Aufbau eines genügend großen und schrecklichen Feindbilds, gegen das man kämpfen muss
tagesspiegel.de: Götz Kubitschek - der Stratege der Neuen Rechten„Kubitschek hat es geschafft, sich als Vordenker der Neuen Rechten wirkungsvoll in Szene zu setzen. Er ist aber vor allem ein einflussreicher Taktiker“, sagt der Magdeburger Rechtsextremismus-Experte David Begrich. Eine Erklärung dafür liegt in Kubitscheks Vergangenheit. Er studierte auf Lehramt, nahm als Offizier der Reserve an einem Bundeswehreinsatz in Bosnien teil. Dass ihn die Zeit beim Militär geprägt hat, merkt man. An der oft militärischen Sprache in Reden, an seinem Hang zu Autorität und Ordnung, auch an seiner Neigung zum Strategischen. In seinem wohl wichtigsten Werk geht es vor allem um Strategie. Es ist ein kleines Büchlein namens „Provokation“, erschienen im Jahr 2007. Der Soziologe Thomas Wagner bezeichnet es als eine der „einflussreichsten Publikationen der radikalen Rechten der jüngeren Zeit“. Darin propagiert Kubitschek das Unerwartete, den gezielten Regelverstoß. Er wendet die Methode damals auch selbst an, gründet die „Konservativ Subversive Aktion“, stört 2008 zusammen mit anderen etwa eine Lesung von Günter Grass. Im Grunde ist es die rechte Adaption linker Proteststrategien. Seine Überlegung sei gewesen, „wie sich eine in wesentlichen Feldern machtlose Gruppe Gehör verschaffen kann“, sagt Kubitschek im Gespräch.
Vor diesem Hintergrund muss man auch seine Beziehung zu den „Identitären“ verstehen, die sich als hippe, rechte Aktivisten präsentieren. Kubitschek hat sich stets gewünscht, dass seine Provokationsmethode Nachahmer finden würde. 2012 lernt er den Österreicher Martin Sellner kennen, den Anführer der deutschsprachigen Identitären. Kubitschek wird für Sellner eine Art Mentor. Die Identitären klettern in den Jahren darauf aufs Brandenburger Tor, blockieren die CDU-Zentrale in Berlin, mauern eine Moschee in Parchim zu. Kubitschek sagt, es habe ihn stolz gemacht, dass sein Bändchen „Provokation“ bei Protestaktionen in die Kamera gehalten wurde. Auch für die AfD, glaubt Kubitschek, sei „Provokation lange der Schlüssel zum Erfolg gewesen“. Es verwundert insofern nicht, dass neben Höcke eine Reihe von AfD-Politikern regelmäßig in Schnellroda zu Gast ist – etwa der einflussreiche brandenburgische AfD-Chef Andreas Kalbitz. Auch mit Parteichef Alexander Gauland tauscht sich Kubitschek aus.
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Auch die Autoren, deren Bücher Kubitschek verlegt, passen zum Teil nicht zum Image des kultivierten Rechtsintellektuellen. Da ist etwa Thor von Waldstein, der einst im Bundesvorstand der NPD saß und den Holocaust als „US-amerikanisches Kulturprodukt“ bezeichnete. Oder Akif Pirincci, Autor des Buchs „Umvolkung“, der Flüchtlinge als „Moslem-Müllhalde“ beschimpfte und wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. Wie steht Kubitschek dazu? Pirincci sei kein Vordenker der AfD, sondern ein Schriftsteller „mit einem hochprovokanten Sound“, sagt Kubitschek. „Deswegen finde ich es tolerabel, was er sagt, obwohl ich es selbst nie so sagen würde.“
@Magdalena: mich würde interessieren, was du über diese rechte Propaganda denkst und weshalb du darüber nicht besorgt bist? Inzwischen sollten die Alarmglocken klingen.