Michael hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 16:51
Zippo hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 13:38
Ist es wichtig, wann das war ?
Nicht unbedingt wann, sondern wie sich der Konflikt zwischen Petrus und Paulus zugetragen hat und was er für uns bedeutet. Denn er hat sehr wohl ein Bedeutung in welchem Wandel wir die Brüdergemeinschaft leben sollen. Dazu liefert die Apg. nichts weiter. Erst in Ergänzung mit dem Galaterbreif erfahren wir dazu mehr.
Für uns bdeutet dieser Konflikt rein inhaltlich nicht mehr viel. Nur, daß wir uns nicht mehr an der Vorhaut beschneiden müßen, weil dies eben ein Zeichen für den Bund war, den Gott mit Abraham und seinen Nachkommen geschlossen hat. 1 Mo 17,1-14, Apg 7,8.
Den gläubigen Christen gilt als Bundeszeichen die Taufe und das Kreuz. Jes 11,10. Die Taufe soll zum Ausdruck bringen, daß ein Mensch bereit ist, in den Bund mit dem Herrn Jesus einzutreten. Das Abendmahl erinnert an das Blut, das dafür geflossen ist und an den Leib, der dafür gebrochen wurde. Mt 26,26-28
Zum Vergleich mit dem AT. 1 Kor 10,2, 2 Mo 24,8.
Als Zeichen der Beschneidung nennt Paulus die Beschneidung des Herzens. Rö 2,28 Das bedeutet, daß mit gläubigen Menschen eine Veränderung geschehen soll, die für alle Menschen sichtbar ist.
Michael
Die Apg. berichtet aber über die noch wesentlichere Apostelversammlung zur Beschneidungsfrage, da diese Frage von vielen Judenchristen als heilsnotwendig angesehen wurde. Und getrieben davon schreibt Paulus auch im Galaterbrief. So ergänzt sich das, weil Paulus dazu auch lehrt und nicht nur berichtet.
Die Beschneidung an der Vorhaut war den Hebräern bzw. Juden sehr wichtig. Sie gerieten außer sich, als sie sahen, daß auch auf die unbeschnittenen Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war. Apg 10,45.
Und Paulus hatte seine große Mühe in den Briefen zu erklären, wie unwichtig die Beschneidung der Vorhaut war, vor allem, wenn man das Gesetz nicht hält. Rö 2,25-29, 1 Kor 7,18, Gal 2,7-12ElbÜ
In Gal 2 erinnert sich der Apostel Paulus noch einmal an das Ereignis in Apg 15. Petrus war offensichtlich in Antiochien und aß mit den Unbeschnittenen. Paulus war auch dort und beobachtete, wie Petrus sich vom Tisch der Unbeschnittenen zurückzog, als einige von Jakobus kamen. Gal 2,12. Das zeigt, wie sehr dieses äußerliche Zeichen der Beschneidung die gläubigen Juden bewegt hat, sich von den Heiden abzusondern. Wo werden sie eigentlich im AT zu solch einem Verhalten aufgefordert ?
Vielleicht kann uns dieser erste massive Konflikt in der Christenheit aufzeigen, wie man solche Konflikte löst. Petrus wußte, daß der Heilige Geist auch auf die Heiden gekommen war. Jakobus wurde durch Paulus und Barnabas befragt und der hat nach einer gewissen Zeit eine Gesandtschaft geschickt und Petrus ergriff das Wort.
Sie haben die Beschneidung des Mose als Joch betrachtet, das sie nicht haben tragen können. Apg 15,10 Die gläubigen Juden wollten ja nicht nur die Beschneidung der Vorhaut fortsetzen, sondern auch, daß die heidnischen Christen das Gesetz des Mose halten sollten.
Aber dann übernimmt der Jakobus das Wort, erinnert sich einer Prophetie im Propheten Amos und sagt, daß man den Heiden nichts weiter auferlegen soll. Nur, wenn es um Themen ging, die eine Provokation für die Juden bedeutet hätten, sollten sich die Heiden zurückhalten.
Wenn wir also ein Problem haben, sollen wir beten und in die Bibel schauen. Es ist auch sicher nicht verkehrt, sich mit gläubigen Christen zu unterhalten, die wir als Vertrauensperson hinzuziehen möchten. Das sollten eigentlich die Ältesten der Gemeinde sein.
Michael
Der zweite Aspekt betrifft die Geldsammlung. Ich gehe, davon aus, dass Paulus sie bei der letzten Reise mit sich geführt hatte bzw. die ihn begleitenden Mitarbeiter. Und laut Apg. war Lukas mit an Bord bei der Reise. Doch er erwähnt von dieser Sammlung nicht ein Wort. Das wundert mich, denn das war ein gewichtiger Faktor, weshalb es eine dritte Missionsreise des Paulus gegeben hatte.
Der Wert der Kollekte würde nach heutigen Maßstäben durchaus mehere 100k€ betragen haben, wenn nicht noch mehr, also musste man sie auch entsprechend gesichert transportieren.
Hat Lukas nun davon gewusst oder hat er das bewusst weggelassen? Wenn er davon gewusst hatte, warum lässt er dann den Bericht dazu aus? Darüber kann man m.E. nur spekulieren. Vielleicht sollten aus Sicherheitsgründen auch nur die eingeweiht sein, die an ihr auch teilgenommen hatten, wie Titus. Tatsache ist dessen Nichterwähnung.
In der Apostelgeschichte geht es um die Ausbreitung der Heilsbotschaft und da ist eben kein Platz für profane Dinge, wie eine Geldsammlung, weil die Jerusalemer Urgemeinde kein Geld mehr hatte.
Später haben auch alle wieder gearbeitet und Paulus lehrt das auch. Eph 4,28 Das zeigt, daß die Gemeinschaft in der Apostelgeschichte, bei der zunächst alle Güter zusammengelegt wurden, damit das Evangelium Vorrang hat, doch nur eine zeitlang so gedacht war.
Gemeindeglieder sollten dann schon wieder arbeiten und nur einige Christen sind dazu berufen, evangelistische , missionarische und Lehr- bzw. Predigtdienste im vollzeitlichen Amt zu übernehmen.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 13:38
Wer hatte eigentlich ein Interesse an der LXX, die ja eine Übersetzung des AT ins Griechische ist ?
Es war damals die einzige Bibel, die Christen zu Verfügung stand, und zu der hatten die Hellenisten auch Zugang. Man muss sich dazu in das 1. Jh versetzen um das besser zu verstehen. Eine sog. Bibel wir wir sie heute jeder zu Hause haben war damals ein Ding der Unmöglichkeit.
Abschriften hebräischer Rollen gab es nur in den Synagogen Israels und man hütete die verfügbaren Rollen und Kodizes wie einen heiligen Goldschatz. Jesus las noch aus einer solchen Rolle vor. Weil die Christen später aber aus den Syngogen Israels ausgeschlossen wurden, so hatten sie dazu keinen Zugang mehr.
Der Kämmerer aus Äthiopien hatte doch auch eine Jesaja Rolle erworben. Das war wohl möglich, wenn man das Geld hatte.Apg 8
Aber Schriften waren nicht weit verbreitet und deshalb kostbar. Heute dagegen gibt es Bibeln in Hülle und Fülle und kaum einer liest drin. Sie wird als wertlos angesehen, obwohl , wie wir ja wissen, ein kostbarer Schatz darin verborgen ist.
Michael
Der Wert einer Originalrolle wurde nur von der Bundeslade noch übertroffen, die es aber längst nicht mehr gab. Ich gehe davon aus, dass jede hellenistische Synagoge zumindest eine Abschrift der LXX hatte. Sonst hätte man nicht überall Mose verlesen können. Der Grund ist klar. Diese sprachen oft nicht mehr Hebräisch, weshalb das NT auch überwiegend nur mehr noch auf Griechisch verfasst wurde.
Ein Vermächtnis Alexander des Großen ? Vorher hatte sich das Aramäische etabliert. Später kam noch das Lateinische. Und es hat eigentlich verhältnismäßig lange gedauert, bis wir die Bibel in der deutschen Sprache hatten.
In dieser Zeit waren die Gemeinden von Jerusalem, Kleinasien, Griechenland und Rom schon untergegangen oder auf unerträglichen Abwegen. Auch seltsam, aber Satan hat eben auch immer ganze Arbeit geleistet.
Gruß Thomas