Re: Missbrauchs-Skandal Köln
Verfasst: So 4. Apr 2021, 14:44
ich weiß das mein lieber hiob, missbrauchsfälle in vereinen z.B.,...die rkk ist aber eben nicht irgendein verein
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Richtig - aber das Böse wirkt halt überall. Du wirst es bei Protestanten oder Evangelikalen oder Veganen genauso finden. - Davon ab gesehen: Ich fresse einen Besen, falls Dein persönliches Verständnis von "sexueller Missbrauch" dasselbe ist wie im modernen medialen/politisch korrekten Verständnis.
Das, was den Menschen vom Guten wegführt - das geht bei so ziemlich allen Bereichen: Sexualität, Geld, Macht, etc. --- "Politik" kann Ausdruck des Bösen sein - Bsp.: Erdogan ist macht-triebhaft und macht eine dementsprechende Politik. - Aber es gibt meines Wissens keine Institution, die Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gut findet, also eine dementsprechende "Politik" machen würde.
Die Kritik der Initiative bezog sich auf dieses Gutachten: https://de.wikipedia.org/wiki/MHG-Studie
Die Grünen wollten mal entsprechende Politik machen und Sex zwischen Erwachsenen und Kindern straffrei halten. Die hatten in ihren eigenen Reihen ja ebenfalls einen gehörigen Mißbrauchsskandal.Hiob hat geschrieben: ↑So 4. Apr 2021, 16:06Das, was den Menschen vom Guten wegführt - das geht bei so ziemlich allen Bereichen: Sexualität, Geld, Macht, etc. --- "Politik" kann Ausdruck des Bösen sein - Bsp.: Erdogan ist macht-triebhaft und macht eine dementsprechende Politik. - Aber es gibt meines Wissens keine Institution, die Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gut findet, also eine dementsprechende "Politik" machen würde.
Der Vorwurf geht ja dahin, dass die Institution erstens das Ausmaß nicht überblickt hat oder nicht zugeben wollte. Jeglicher Versuch dort Transparenz hineinzubringen, wird instinktiv (nicht nur bei der Kirche) von einem Herunterspielen oder Nicht-Wahrhabenwollens begleitet. Weiterhin könnte man argwöhnen, das solche Fälle dadurch befördert würden, dass man sie 'deckelt', sprich eine Atmosphäre schafft, die solchen Mißbrauch möglich macht, da die Täter nicht geahndet würden.Hiob hat geschrieben: ↑So 4. Apr 2021, 14:39Natürlich - JEDER Fall ist einer zu viel. Nur darf man hier "Person" nicht mit "Institution" verwechseln - sonst müsste man Porsche an den Pranger stellen, wenn ein Porsche-Fahrer in eine Fußgänger-Gruppe fährt. - Das waren persönliche Vergehen von Geistlichen.
Hier kann man allenfalls argumentieren, dass der Zölibat dazu verführe. Allerdings spricht dagegen, dass zwei Drittel aller Opfer männliche Kinder/Jugendliche waren - da nützt die Aufhebung des Zölibats nichts. - Also eher der Tatbestand der Pädophilie. Da wiederum wäre zu klären, wie hoch Pädophilie in der normalen Bevölkerung verbreitet wäre, wenn man sie genau so hart unter die Lupe nehmen würde wie die Kirche.
Aber wir sind uns einig: Objektiv ist es Scheiße, wenn Vertreter einer geistlichen Institution Sexual-Delikte begehen.
Das führt aber genau zu einem wichtigen Aspekt. - Ich bin alt genug, um noch zu wissen, wie die Generation meiner Eltern und die 68er gedacht haben. - Die Eltern-Generation hat bei Sex mit Geschlechtsreifen (also so ab 12) als erstes empört gedacht: "So was hebt man sich für später auf". Die 68er fanden es diskussions-würdig, Kinder und Jugendliche an Sex teilhaben zu lassen: "Wir sind jetzt entklemmt - sollen die auch was davon haben".
Aber dieser Vorwurf ist auf Basis des eben Gesagten undifferenziert. Es wird von der Kirche erwartet, Vorgänge "zuzugeben", die es aus damaliger Sicht größtenteils gar nicht gab, sondern nur deshalb in den Akten waren, weil es dort (bis auf bei schweren Fällen) nur um die Täter ging, weil das Kirchenrecht diesen Tätern gegenüber sehr streng war.
Historisch ist das falsch, weil die Täter ja sehr frühzeitig einen auf den Deckel gekriegt haben. Sie wurden kirchenrechtlich bestraft - etwa für ein Jahr ins Kloster gehen oder weit weg versetzt werden - das waren echte Strafen, weil Du ja damit Dein komplettes Umfeld verloren hast. - Zu diesem Thema steht auch einiges im Gutachten.