oTp hat geschrieben: ↑Mo 31. Okt 2022, 09:07
Schwieriger wird es auch für mich, wenn der Schädigende es nicht nötig hat, aufzuhören und gar nicht daran denkt, den angerichtet Schaden wieder gut zu machen.
Ich sage nicht, Vergebung wäre einfach, sodass ich schlich sage: "Ich vergebe" und damit hat sich's. Aber ich habe gelernt, dass es funktioniert. Ob ich allen tatsächlich vergeben habe, das deckt der HG schon zu seiner Zeit auf. Aber man muss es wollen und nicht nach Gründen suchen, warum ich es nicht will. Jesu Ansagen sind dazu für mich Klartext.
Konfliktbewältigung ist aber hier nicht Thema, sondern nur, ob man man vergeben soll oder nicht. Es ist das schon heavy metal genug wie ich sehe.
oTp hat geschrieben: ↑Mo 31. Okt 2022, 09:07
Dann kommt es zunächst darauf an, dass die eigene innere Verwüstung wieder heilt und äußerer Schaden bewältigt wird.
Das stimmt, das ist eine wichtige Sache, dein innerer Friede. Aber wie auch immer jeder denkt, man müsste es lesen können, falls ich denke, nein, ich habe nicht zu vergeben, denn der anderen sieht es nicht ein. Dazu erbitte ich ein Wort Jesu als quasi Anweisung.
Sehen wir uns dazu diese Stelle aus dem Lk-Ev an (die schon vorgebracht wurde), womit wir die 6. Stelle damit haben:
Lk 17,3 hat geschrieben: Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm.
Es geht danach noch weiter, aber lesen wir mal dieses Wort. Hier spricht Jesus davon, dass wir vergeben sollen, wenn man bereut. Ist das nun aber Bedingung? D.h. Nur im Fall der Reue wäre Vergebung zulässig? Das lese ich nicht.
Ich sehe es hier als Gebot, d.h. als Pflicht und das hieße für mich: Falls du zuvor nicht bereit warst oder dir noch keine Gedanken gemacht hast, allenfalls man dich aber darum bittet und derjenige bereut, ist Vergebung keine Option. Falls du sie dann nicht erteilst, handelst du Jesu Wort zuwider.
Es wird aber deswegen nicht darauf eingeschränkt, denn Jesus sagte nicht:
Nur dann, wenn er bittet und
nur dann wenn er bereut. Erst so würde ich es als Bedingung lesen.
Man muss also dieses "nur dann" in den Text hineinlesen, und damit liest man aber nicht was geschrieben steht, sondern interpretiert es nach eigener Auffassung. Dazu verschärft man es noch, weil damit schon zwei Bedingungen gesetzt werden: Die Bitte und die Reue.