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Spice hat geschrieben: ↑Mo 29. Apr 2024, 10:21 Esoterik ist bei denen verpönt, die noch ganz in der sinnlichen Welt gefangen und damit unfähig sind durch diese hindurch auf das Übersinnliche zu schauen.
So wurde mit wenigen Ausnahmen, innerhalb der Christenheit keinerlei übersinnliche Erkenntnis entwickelt und so steht man nun dem, was von außerhalb kam und auf ältere Einsichten, meist aus anderen Kulturkreisen zurückgeht, ablehnend bis ängstlich gegenüber.
Alles das, was Jesus und die Apostel lehrten ist Esoterik, d.h. Einblick ins Unsichtbare.

Im Grunde ja. Einblick ins Unsichtbare - bzw Selbsterkenntnis. Und schon das eigene Ich, das Bewusstsein, ist unsichtbar.
Es "ist". Nur weil "ich bin", gibt es da eine Welt, die sichtbar erscheint.

Aber ich vermute, die gesellschaftlichen Lenker, also die politischen Macht, die Bildungseinrichtungen und auch die Kirchen, die Wirtschaft, haben kein Interesse, die Menschen aus der sinnlich-materialistischen Welt zu befreien. Es soll gearbeitet werden und das Volk soll konsumieren!

Ganz oben in der Gesellschaft sind es wieder Esoteriker, die bemüht sind, die Weichen stellen. Esoteriker "zur linken Hand", also Macht-Interessierte.
Esoterik heißt eigentlich Einweihung in die Geheimnisse.

Was wäre, wenn "jeder" den Sinn des Lebens erkannt hätte? Ein Desaster für die weltliche Führung.
Alle Versicherungen würden gekündigt, Menschen teilen ihr Vermögen mit den Armen, keiner würde in Kriege ziehen, keiner schaut mehr Fernsehen und lässt sich verdummen. Katastrophe.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 29. Apr 2024, 11:17 Wenn das Gegenteil von materialistisch esoterisch ist, dann war Jesus wohl Esoteriker.

Für den Esoteriker ist Jesus der klassische Meister, der nach der Askese, 40 Tage ... zur Erkenntnis des Ewigen gekommen ist.

Der Christ trennt sich aber ab von Esoterik.
Also von esoterischen Lehren, die nicht richtig sind.

Johncom hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 03:26 Für den Esoteriker ist Jesus der klassische Meister, der nach der Askese, 40 Tage ... zur Erkenntnis des Ewigen gekommen ist.

Ich meine, dass er die Erkenntnis des Ewigen schon vorher hatte. Er war ja schon ein "Wunderknabe".

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 11:49

Johncom hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 03:26 Für den Esoteriker ist Jesus der klassische Meister, der nach der Askese, 40 Tage ... zur Erkenntnis des Ewigen gekommen ist.

Ich meine, dass er die Erkenntnis des Ewigen schon vorher hatte. Er war ja schon ein "Wunderknabe".

Vermute ich auch.
Wobei Jesus, sein menschlicher Anteil, schon die Wüste brauchte ?
Oder war die Wüste nur als Lehre für den Menschen gedacht ?

Oleander hat geschrieben: ↑Mo 29. Apr 2024, 17:22 Die "blutflüssige" Frau war sich sicher, wenn sie Jesus nur berühren würde, wäre sie geheilt.
Oder sie hoffte einfach nur, dass durch die Berührung was geschieht.

Vielleicht noch nicht einmal das. Sie kam zu Jesus ... er war umringt mit einer Menschenmenge. Vielleicht hat sie da schon gedacht, sie habe ohnehin keine Chance, an ihn ranzukommen und einfach mal vorsichtig sein Gewand berührt - ohne irgendwelche Vorstellungen, was passiert. Und dann reagierte Jesus. Vielleicht war sie zuerst erschrocken und hat sich nicht getraut. Dann aber die Chance erkannt und sich gemeldet .... (ich gehe dabei einfach mal von meinem eigenen Empfinden aus, wie ich mich vielleicht in solch einer Situation verhalten hätte).

Ich denke, die Heilungen, die zur Zeit Jesus geschehen sind, sollten in erster Linie dazu dienen, dass Jesus als "Gottes Sohn" (Gesandter von Gott) erkannt wird. Und in der Zeit der ersten Nachfolger nach Jesus Himmelfahrt zur Stärkung der Gläubigen.

Dabei denke ich nicht, dass es heute keine Heilungen mehr gibt. Aber so, wie ich die Heilungen verstehe, über die berichtet werden, geht es darum, dass Menschen Gottes Handeln erkennen. So dass Gott einen Weg zu diesen Menschen findet und sie berühren kann. Dabei wird dann die direkte Heilung eher zweitrangig. In erster Linie spüren die Menschen dabei Gottes Berührung und deren Glauben wird gestärkt - auch dann, wenn die Heilung nicht so abläuft, wie man es erwartet hat.

oTp hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 11:52 Wobei Jesus, sein menschlicher Anteil, schon die Wüste brauchte ?

Ob der Herr die Wüste brauchte oder nicht, ist egal, Gott hat das so bestimmt, und genau wie die Taufe des Johannes, die der Herr für sich selbst gefordert hatte, eigentlich nicht nötig war, wie Johannes meinte, aber der Herr wollte es dennoch so. Danach (!) kam die Sache in der Wüste und die Versuchung allgemein. Da war bereits vielerorts bekannt, daß Jesus DER Christus ist (vgl. Joh.1).
Und schon im Mutterleib der Maria sprach Elisabeth verzückt: <was geschieht mir, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?>. Mit anderen Worten: Elisabeth hatte damals schon durch den Heiligen Geist sicher gewußt, daß der Sohn im Mutterleib der Maria ihr Herr sei. Und als Jesus 12 Jahre alt war, war er sich selbst völlig bewußt, daß er Gottes Sohn ist: "...wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist?" (bezogen auf den Tempel, nicht das traute Heim in Nazareth).

Wer die Bibel liest und liebt, und nicht nur ein bisschen davon knabbert, der atmet den Geist der Bibel, den Geist des Autors, der auch die vielen Schreiber inspiriert hat.

oTp hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 11:52 Oder war die Wüste nur als Lehre für den Menschen gedacht ?

Ja, so in die Richtung denke ich. Die Wüste war für Jesus Zeit und Ort der Versuchung aber auch gleichzeitig eine Art Schutzraum, weil er sich hier ganz auf sich selber konzentrieren konnte, ohne dass er gestört wurde. Versuchungen kamen auch später und sicher noch viel stärkere, aber die Wüste war eine Art Trainingscamp und der Scheideweg für seinen weiteren Werdegang : Gehe ich den Weg des Gerechten weiter oder führe ich ein banales bürgerliches Spießerleben.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 12:09 Gehe ich den Weg des Gerechten weiter oder führe ich ein banales bürgerliches Spießerleben.

Die Wahl bestand bei Jesus nicht. Er mußte da durch, aber eine Alternative hatte er nicht. Die Dimension seiner Sendung war ihm sicher zu dem Zeitpunkt bereits völlig klar. Und das schlimmste wäre gewesen, sich von seinem Vater abzuwenden. Wir Menschen erahnen vielleicht, was das bedeutet, ER wußte es. Ganz deutlich wir das am Kreuz, als der den schlimmsten Jammer ausrief, der in dieser Welt möglich ist: "mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen !!!"
Das schlimmste was Menschen erleben ist immer nur ein kleiner Teil von dem, was es heißt, von Gott verlassen zu sein. Das kennt nicht mal jeder "Gottlose" wirklich.

Lea hat geschrieben: ↑Di 30. Apr 2024, 12:06 Vielleicht noch nicht einmal das. Sie kam zu Jesus ... er war umringt mit einer Menschenmenge. Vielleicht hat sie da schon gedacht, sie habe ohnehin keine Chance, an ihn ranzukommen und einfach mal vorsichtig sein Gewand berührt - ohne irgendwelche Vorstellungen, was passiert.

Ja, kann auch sein.
Danke für deinen Input.