Kain

Themen des alten Testaments
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Corona
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Re: Kain

Beitrag von Corona »

frank hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:44 oder die Masoreten bewusst gegen diese beiden christlichen Überlieferungen übersetzt haben...
Nur schon, dass Masoreten übersetzt (wohl eine Rückübersetzung :lol:) haben sollen, klassifiziert deine Aussage.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
frank

Re: Kain

Beitrag von frank »

Benjamin Fotteler, der im Verlag von Lothar Gassman seine Bibelübersetzung herausgeben kann, beschreibt unten, warum er beim Neuen und beim Alten Testament auf den griechichen Text übersetzt.


https://jeremia-verlag.com/wp-content/u ... e-FBUe.pdf
frank

Re: Kain

Beitrag von frank »

Corona hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:51 Nur schon, dass Masoreten übersetzt (wohl eine Rückübersetzung :lol:) haben sollen, klassifiziert deine Aussage.
Das ist eben die jüdische Behauptung - als Christ würde ich bei den vielen Streichungen von Bezügen die sich auf Christus beziehen lassen auf eine bewusste Streichung der Masoreten schließen, welche bewusst den überlieferten Text veränderten um den Sinn zu verfälschen
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Corona
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Re: Kain

Beitrag von Corona »

frank hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:55
Corona hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:51 Nur schon, dass Masoreten übersetzt (wohl eine Rückübersetzung :lol:) haben sollen, klassifiziert deine Aussage.
Das ist eben die jüdische Behauptung - als Christ würde ich bei den vielen Streichungen von Bezügen die sich auf Christus beziehen lassen auf eine bewusste Streichung der Masoreten schließen, welche bewusst den überlieferten Text veränderten um den Sinn zu verfälschen
Aha. Solange DIE eindeutigen messianischen Prophezeiungen nicht erfüllt sind, ist das so oder so belanglos, ob Christen irgendwo im Tanach nach Spuren suchen und meinen gefunden zu haben. Es ist ja nicht mehr als einen Pfeil abschiessen und danach die Zielkreise um den Pfeil herum zu zeichnen.
Jer 23
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frank

Re: Kain

Beitrag von frank »

Corona hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 14:05 Solange DIE eindeutigen messianischen Prophezeiungen nicht erfüllt sind
Sie sind erfüllt = deswegen gibt es das Christentum

Die Revitalisierung des Rabbinertums war Menschenwerk - mehr nicht.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Kain

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

frank hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:44 Jetzt kann man sich zwar streiten, ob die Septuaginta oder die Vulgata vom ursprünglichen Text abgefallen sind - oder die Masoreten bewusst gegen diese beiden christlichen Überlieferungen übersetzt haben...
Die Überlieferung des Konsonantentextes ist wohl so zuverlässig, wie irgendwas aus dieser Zeit zuverlässig nur sein kann. Der masoretische Text als Gesamtkonstrukt kann man als Übersetzung bezeichnen, aber da muss man schon differenzieren. Sprachwissenschaftlich wäre das nicht der richtige Begriff. Viel mehr ist er eine Interpretation, die der praktischen jüdischen Liturgie diente und ganz sicher auch bewusst entgegen christlicher Auslegungstradition gedeutet wurde.

So beschreibt es jedenfalls Alexander Achilles Fischer - Der Text des Alten Testaments, S.39

Auf Basis des masoretischen Textes kann der Konsonantentext in eine gewünschte Richtung für das Übersetzen gebogen werden. Paul Kahle hat darüber schon in seinen beiden Werken "Masoreten des Ostens" und "Masoreten des Westens" vor ca. 100 Jahren geschrieben. Die Bücher sind frei im Internet zugänglich.
frank

Re: Kain

Beitrag von frank »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 14:16 Die Überlieferung des Konsonantentextes ist wohl so zuverlässig, wie irgendwas aus dieser Zeit zuverlässig nur sein kann.
nein - wir wissen ja nicht mal von woher im 2. Jahrhundert die Texte wirklich stammen, welche dann der masoretischen Denkfabrik zu Grunde lagen.
Ist nicht überliefert und so viele Fundstücke gibt es nicht wirklich an denen man vergleichen kann.
frank

Re: Kain

Beitrag von frank »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 14:16 Viel mehr ist er eine Interpretation, die der praktischen jüdischen Liturgie diente und ganz sicher auch bewusst entgegen christlicher Auslegungstradition gedeutet wurde.


Auf Basis des masoretischen Textes kann der Konsonantentext in eine gewünschte Richtung für das Übersetzen gebogen werden.
Genau darum geht es - auf eine Kontinuität zu schließen, der sich alle anderen unterzuordnen haben - finde ich anmaßend

Die Septuaginta hat den gleichen Anspruch - und für mich als Christen, den eigentlichen
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Corona
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Re: Kain

Beitrag von Corona »

frank hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 14:13
Corona hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 14:05 Solange DIE eindeutigen messianischen Prophezeiungen nicht erfüllt sind
Sie sind erfüllt = deswegen gibt es das Christentum

Die Revitalisierung des Rabbinertums war Menschenwerk - mehr nicht.
Ah, wir haben Weltfrieden. Schön zu wissen. Hast du das Putin auch mal gesagt
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Helmuth
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Re: Kain

Beitrag von Helmuth »

frank hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 13:50 Die Septuaginta - Entstehung, Eigenständigkeit und Gebrauch
Ok, gelesen und zur Kenntnis genommen, der Auslegungsversuch von Genesis 4:7 ergibt aber weiterhin keinen Sinn. Dann folge du deiner Auslegung, für mich ist das Thema aber gegessen.

Ich sage nicht die LXX ist wertlos, aber der hebräische Text ist deutlich älter und daher vorzuziehen. Und wenn man weiß wie die Überlieferung in Israel vorgenommen wurde, dass es z.B. Arbeit der Propheten und deren Schüler war, wie sie der HG auch geleitet hatte, dann sind das göttlicvh Qualitätsmerkmla,

Dazu wandte man Kopiertechniken an, wie man sie auch heute in der moderenen Datenverabreitung anwedet um Datenfiles fehelerfrei und vollständig von A nachg B zu kopieren, das war die Arbeit der Kopisten, dann kann man nur staunen, welche Weisheit Gott ihnen damals schon gegeben hatte,

Dem Schriftgelehrte Esra haben wir sicher die ersten Kanonosierung zu verdanken, Kennt man das alles, dann gibt es keine Vorrangstllung für die LXX, die ja erst im 2. Jh entstanden ist und eigentlich nur wegen der Hellenisten.

Man verwendete die LXX vor allem dann, wenn man Hebräisch nicht konnte oder nicht mehr gut genug, alos unter den Diasporajuden, die sich assimiliert hatten und Helenisten genannt wurden. Dieses kulturelle bedingte Argument lasse ich gelten, so wie wir auch auf deutsche Übersetzungen angewiese sind, weil ich ja wieder nicht Griechisch kann.

Und so kann man folgenden Vergleich ziehen: Es macht es keine deutsche ÜS deswegen wertvoller, nur weil ich mich im deutschen Kulturraum bewege, den ich besser kenne. Im Gegenteil. Es kommen dazu noch die Schwierigkeiten der ÜS ins Spiel .Eine ÜS kann nicht besser werden als ihr Original.

Dasselbe gilt für die LXX: Man findet auch nachweislich mehrere gröbere Diskrepanzen, sodass der letzte Ausleger immer der HG bleibt. Die Autoren des NT konnten das auch auf andere Weise ausdrücken, trotz der LXX. Aber wie gesagt so schlecht ist sie ja nicht. Doch unter den jüdischen Schriftgelehrten Israels, die um 70 n. Chr erneut in alle Welt zerstreut worden sind, wurde immer die hebräische Traditon beibehalten und das bis heute.

An der Stelle möchte ich es nun beenden und reiche dir meinen friedlichen Handschlag dar, in der Hoffnung, er möge desgleichen angenommen werden. 🤝
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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