Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 20:07 Schade drum, ich dachte einmal, das Christentum könnte ich den heftigen Stürmen der Zukunft einmal zu einem Bollwerk gegen die heraufziehende Dunkelheit werden, aber offensichtlich sind hier alle Lichter erloschen.
Sehe ich anders. - Die Zeit des Christentums kommt wieder, wenn es eng wird. - Zumindestens die RKK ist darauf vorbereitet.
Sunbeam hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 20:17 Kleine Kostprobe:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=rVenTswggqk[/youtube]

Für wirklich normal oder gesund kann ich das nicht halten.
Blasphemie pur.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

OttoZwo hat geschrieben: So 5. Jul 2020, 15:21 'Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...', heißt es und Kinder haben keine Theologie, sondern Glauben und Vertrauen.
Ein gutes Wort! :thumbup:

Aber sag das den Theologen. Wenn der Verstand die Herrschaft über den Glauben übernimmt, dann entseht genau die Theologie, die man ablehnen muss. Wenn sie im Bereich des HG geleitet erfolgt, dann erhalten wir das, was uns die Apostel geliefert haben. Gute Theolioge ist gute Auslegung des Wort Gottes. Das zeichnete die Apostel aus. Heute denke ich regiert in den meisten Theologen der Verstand und nicht der HG.

Das ganze ist wie eine Spirale. Hat man sich einmal eine Theologie nach dem Verstand zurecht gelegt und durchgesetzt, sodass sie allgemein anerkannt, wird, dann hat man ein neues Fundmnent gelegt. Darauf wird weiter aufgebaut. So aber entfernt man sich immer mehr vom eigentlichen Fundament.

Wie weit das greift zeigt unmissverständlich die Trinitätstheologe. Sie ist aus der frühen RKK geboren worden und umfasst heute nicht nur die RKK allein, die Mehrheit der Christen glaubt heute an diesen Sauerteig der Pharisäer.

Warum habe ich mich davon abgewandt? ich bin, wie du sagst infantil an die Bibel herangegangen und habe mich nicht darum gekümmert, was der theologische Mainstream lehrt. Ich lehne dabei nicht alles grundsätzlich ab, wie es ein Rebell tut, sondern ich akzepterte einfach nicht ungeprüft, was ich nicht verstanden habe. Und so verstehe ich sie bis heue nicht.

Dafür weiß ich, dass Jesus für mich gestobren ist, das hat mir keine Theologie, sondern der HG selbst gezeigt. Und das sind auch die Dinge, auf die es ankommt und schon meine 5-Jährige Tochter seinerzeit verstanden hat. ich war schön an ihr zu erleben, wie man Kinder etwas beibringen kann, einfach weil es aus dem Munde des Papas gekommen ist. Und was Papa sagt, das stimmt, zumindest galt das bis sie 12 war. ;)

Kinder sind so was Schönes, ein Mühlstein um den Hals derer, welche sie verführen. Das ist nicht mein Wort sondern das von Jesus.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von OttoZwo »

Wie weit das greift zeigt unmissverständlich die Trinitätstheologe.
Ja, absolut. Ein unbegreifliches Phänomen, was Menschen bereit sind zu glauben, obwohl es nicht in der Bibel als Lehre zu finden ist. Findet erstmal eine emotionale Verankerung solcher Dogmen statt bzw. hat sie stattgefunden, sind sie kaum aufzulösen. Der interpretierende Verstand sieht dann immer nur das, was ihm sein theologisches Muster vorgibt. Die Trinitätstheologie ist ein besonders eklatantes Beispiel wie tief Indoktrination kombiniert mit Selbsttäuschung gehen kann.
Noch heute findet der Verdammungsmechanismus so mancher Trinitarier statt, die kategorisch anhand der Trinität entscheiden, wer Christ sei und wer nicht.
Ein gutes Lehrstück wie Glauben durch Theologie, durch falsche Theologie, fehlgeleitet werden kann.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Isai »

OttoZwo hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 09:50 Findet erstmal eine emotionale Verankerung solcher Dogmen statt bzw. hat sie stattgefunden, sind sie kaum aufzulösen. Der interpretierende Verstand sieht dann immer nur das, was ihm sein theologisches Muster vorgibt. Die Trinitätstheologie ist ein besonders eklatantes Beispiel wie tief Indoktrination kombiniert mit Selbsttäuschung gehen kann.
Noch heute findet der Verdammungsmechanismus so mancher Trinitarier statt, die kategorisch anhand der Trinität entscheiden, wer Christ sei und wer nicht.
Ein gutes Lehrstück wie Glauben durch Theologie, durch falsche Theologie, fehlgeleitet werden kann.
Exakt.
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
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Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

OttoZwo hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 09:50 Die Trinitätstheologie ist ein besonders eklatantes Beispiel wie tief Indoktrination kombiniert mit Selbsttäuschung gehen kann.
So einfach ist es nicht. - Zwar steht es so nicht in der Bibel, aber diese Lehre wird ja nicht als Bibel-Zitat verstanden, sondern als Lehraussage in Zusammenfassung gesamt-biblischen Kontextes.

Persönlich verstehe ich die Trinitätslehre modalistisch, was von der RKK verpönt ist. Allerdings ist der Begriff "Modalitätslehre" historisch derart unterschiedlich besetzt, dass man nie so richtig meint, was damit gemeint ist. - Und schln wären wir mittendrin in der Theologie ...

Letztlich stellt sich übergeordnet die Frage: Soll man die Bibel abglauben oder soll man kontextuale ERgebnisse lehren. - Das eine birgt die Gefahr, platt-sinnfrei zu glauben - das andere birgt die Gefahr, überzuinterpretieren.
OttoZwo

Re: Was ist Theologie?

Beitrag von OttoZwo »

Lehraussage in Zusammenfassung gesamt-biblischen Kontextes.
Hallo Hiob,

schön ausgedrückt, aber wie Theologen auch zugeben, eine explizite Lehre der Trinität ist in der Bibel nicht zu finden. Meist behelfen sie sich dann mit dem Hinweis auf eine Neu-Offenbarung. Dein angeführter gesamt-biblischer Kontext besteht ja aus der Gewichtung einzelner Verse, Ausdrücken oder Begrifflichkeiten hinsichtlich einer voraussetzenden Theologie, die dann eben anhand dieser Schablone abgelesen wird.

Ich frage oft, käme jemals ein Mensch, der die Bibel frisch und unvoreingenommen lesen würde auf die Idee, dort wäre von einer Personenidentität Gott-Jesus-Heiliger Geist die Rede?

Aber das ist sicher nicht der geeignete Thread für eine Trinitätsdiskussion, es bot sich nur an, dieses Beispiel einer Theologie anzuführen.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 12:59 So einfach ist es nicht. - Zwar steht es so nicht in der Bibel, aber diese Lehre wird ja nicht als Bibel-Zitat verstanden, sondern als Lehraussage in Zusammenfassung gesamt-biblischen Kontextes.
Genau das macht sie zur Theologie. Wäre es wichtig, ich bin mir zu 100% sicher, entweder Jesus, ein Apostel oder mindestens ein Prophet hätte diese Lehre klar veständlich gegeben. So aber werden Aussagen aus ihrem Kontext herausgenommen,und für das Zusammenstellen eines neuen Kontextes verwendet.

Ich bin dahintergekommen, als ich mich mit den Urtexten näher befasst habe. Dann habe ich festgestellt, dass nahezu alle ÜS nach dogmatischer Vorprägung vorgenommen werden. Klar sagen sie dann: "Hey, steht ja hier klar geschrieben", du musst nur lesen". Ja klar, weil der ÜS es eben FALSCH übersetzt. Und damit wird es erst nicht wahrer.

Und weißt du warum ich das so kühne sage: Weil man solche Sonderlehren auch zu 100% NICHT braucht, um Jesus auch nur einen Funken besser näherzukommen. Das ganze entartet einfach zu einem Theologegezänk aus und man rückt weder zu Jesus näher bzw. zueinander im Sinne einer brüderlichen Einheit. So ist es meine Erfahrung. Meine Erkenntnis mag mangelhaft sein, aber meine Erfahrung kann mir wieder niemand nehmen.

Wenn man nicht lernt, das Wesentliche zu erfassen und nur an dem festzuhalten, was Gott klar dazu offenart, und dem Unwesentlichen seinen menschlichen Freiheitsraum zu überlassen, dann wird das Gebet Jesu aus Johannes 17 wohl nie erfüllt werden. Aber warum denke ich wird es sich trotzdem erfüllen? Weil der HG genau so auch die Geister scheidet.

Wer also die Geister mit Theologie scheidet, der ist nicht des Herrn, sondern des Menschen Knecht geworden, dessen Theolgogie er vertritt. Ich sage das jetzt mal frei von der Leber weg.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Isai »

Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Wer also die Geister mit Theologie scheidet, der ist nicht des Herrn, sondern des Menschen Knecht geworden, dessen Theolgogie er vertritt. Ich sage das jetzt mal frei von der Leber weg.
:thumbup:
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
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Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Wäre es wichtig, ich bin mir zu 100% sicher, entweder Jesus, ein Apostel oder mindestens ein Prophet hätte diese Lehre klar veständlich gegeben.
Das hätte doch Jesus gar nicht interessiert. Er ist Lehrer/"Pastoraler" und kein Theologe. ---- Theologie ist (im besten Fall) dafür da, weit verstreute Aussagen in einen schlüssigen Kontext zu bringen - das halte ich schon für sinnvoll.
Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Ich bin dahintergekommen, als ich mich mit den Urtexten näher befasst habe. Dann habe ich festgestellt, dass nahezu alle ÜS nach dogmatischer Vorprägung vorgenommen werden.
Stimmt. - Es geht sogar noch viel weiter: Denk-Formatierungen einer Zeit fließen unbewusst ein und ändern dadurch den Text - die Übersetzer merken oft gar nicht, dass sie anders denken, als damals gedacht wurde. --- Nebenbei: Wenn ich uns unsere Diskussionen über "Gericht" und "Gerechtigkeit" anschaue, gilt das auch für Dich - nämlich wenn man solche (und andere) Begriffe nach heutigem Verständnis interpretiert.
Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Weil man solche Sonderlehren auch zu 100% NICHT braucht, um Jesus auch nur einen Funken besser näherzukommen.
Das sehe ich anders. Denn Jesus hat einen ganz anderen Stellenwert, ob er nur Mensch und "Sohn Gottes" ist oder ob er beides, Gott und Mensch ist. - "Nur Mensch und Sohn Gottes" ist für mich AT - da kann man auch beim Judentum bleiben.
Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Wenn man nicht lernt, das Wesentliche zu erfassen und nur an dem festzuhalten, was Gott klar dazu offenart, und dem Unwesentlichen seinen menschlichen Freiheitsraum zu überlassen, dann wird das Gebet Jesu aus Johannes 17 wohl nie erfüllt werden.
Altes Thema: Was ich hier manchmal als "Wesentliches" höre, geht nicht selten an Jesus vorbei. - Es scheint mir, dass Jesus ein Schirmherr über unterschiedlichste christliche Auffassungen ist.
Michael hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 19:37 Wer also die Geister mit Theologie scheidet, der ist nicht des Herrn, sondern des Menschen Knecht geworden
Insofern Zustimmung, als dass man die Geister nur geistlich scheiden kann. - Übrigens gilt auch in der RKK, dass weder Theologie noch Kirche (!) zwischen Gott und Mensch stehen dürfen.

Soweit Du es so meinst, würde ich ebenfalls zustimmen, dass Theologie nicht dafür geeignet ist, zum Glauben zu kommen - im Gegenteil: Viele fallen durch Theologie ab, weil sie nicht verstehen, was Theologie ist und falsche Erwartungen haben.

Und ein letztes: Es gibt nur wenige gute Theologen - "gut" im Sinne von "umfassend begreifend". - Ich kenne viele Priester bei Katholiken und Protestanten, die fundamental-theologisch schlicht schwach auf der Brust. - Ich kenne sogar einen Bischof, der diesbezüglich ein erschreckend dünnes Brett ist.--- Dies hat allerdings damit zu tun, dass wirklich Gläubige ihren Glauben SPÜREN.

Übrigens: Würden wir hier im Forum Theologie weglassen, gäbe es fast nichts zu bereden. - Auch Du und Travis argumentieren (bei aller Unterschiedlichkeit) theologisch.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 20:07 Das hätte doch Jesus gar nicht interessiert. Er ist Lehrer/"Pastoraler" und kein Theologe.
Interessant, welches Bild du von Jesus hier zeichenst. Das ist für mich recht theologisch. Was sagt er denn über sich? Dabei fallen Worte wie Sohn Gottes, Wahrheit, Erretter und Garant für das ewige Leben durch den Glauben an ihn.

Was du hier ziterst nenne ich schon Nebensache. Von mir aus sei es die wichtigste Nebensache der Welt, aber wenn ich gar nichts lehre, sondern einfach ein paar Früchte hervorbringe und strohdumm bleibe, so bin ich gerettet. Wer das umkehrt und von mir aus der größte Lehrer wird, aber nichts vom Blut Christi angenommen hat, wie er selbst sagt, dass wir es trinken müssen, der geht samt seiner ganzen Lehre einfach unter.

Und darunter, so befürchte ich, werden etliche ordinierte Priester eines Tages fallen. Du fragtest mich nach der Bedeutung "Erste werden Letzte sein". Das ist auch ein typisches Beispiel dafür.

Ein zweites Kriterium ist Gott wichtig, die Liebe, wichtiger als alles andere. Es nützt alles nichts, du bist ohne sie nur tönendes Erz. Ich denke Paulus weiß das deshalb so genau, weil er gerade in diesem Punkt jämmerlich versagt hatte bevor er Christ wurde und dennoch war es seine Berufung Lehrer zu werden. Jesus sagte auch, wem viel vergeben wurde, der liebt auch viel. An Paulus kann man das durch den HG erkennen.

Also was will ich sagen: Du hast mir soeben Jesus recht theologisch erklärt, und ich mehr worauf es ankommt. ;)
Hiob hat geschrieben: Mo 6. Jul 2020, 20:07 Übrigens: Würden wir hier im Forum Theologie weglassen, gäbe es fast nichts zu bereden. - Auch Du und Travis argumentieren (bei aller Unterschiedlichkeit) theologisch.
Das ist mir bewusst, aber ich bezeichne mich nicht als Theologe, weil mir dazu auch das Studium fehlt. Travis wird mich als solchen nicht anerkennen und du darfst es meinetwegen, aber es ist mir beides einerlei.

Meine Priorität liegt beim Verkündigen des Evangeliums. Darauf kommt es mir an, weil das Jesu erster Auftrag an uns ist. Ich vekündige wo ich kann Jesus als gekreuzigt und für unsere Sünde gestorben. Das darfst du gerne Theologie nennen, für mich ist es das nicht. Ich sehe keinen Auftrag: "Geht in alle Welt und lehrt die Menschen Theologie", sondern wie steht es geschrieben? Du wirst es nachlesen und dann verstehen können.
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