Wie predigt man das Evangelium?

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Magdalena61
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von Magdalena61 »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 10:59 Ich war dabei. So sollte niemand "predigen".
Das ist keine Verkündigung in der Gesinnung Jesu, sondern wäre, wenn tatsächlich ein Evangelist so auftreten würde, eine persönliche Kampfansage; eine Abrechnung. (Wofür eigentlich?)

Wer ist dazu berechtigt; wer ist von Gott dazu autorisiert, mit Ungläubigen, deren Lebenswirklichkeit, deren Vergangenheit und Motivation er nicht kennen kann, "abzurechnen"?
Niemand.

Ich erinnere an 1. Petr. 3,15

Alles andere ist kontraproduktiv.

Eine "satanische" Predigt. Der Urheber wird zweifellos erkenntlich durch die wüsten Beschimpfungen des Publikums. NIEMALS würde ein echter Jünger Jesu SO agieren.

Was Klaus Kinski damit bezweckte, weiß ich nicht, denke aber, es ist eher ein "Theaterstück", eine Inszenierung.
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Hans-Joachim
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 13:25 Was Klaus Kinski damit bezweckte, weiß ich nicht, denke aber, es ist eher ein "Theaterstück", eine Inszenierung.
Richtig. Und die ging voll daneben. Obwohl ich doch meine, dass er das wirklich ernst meinte.

Ich verließ die Veranstaltung mit der Feststellung, dass die Botschaft richtig war. Doch es war der falsche Mann, der sie überbrachte.
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Magdalena61
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Re: Wie predigt man das Evangelium?

Beitrag von Magdalena61 »

Er war ja Schauspieler.
Aber-- den Gott der Bibel darf man nicht für irgendwelche Inszenierungen ge- brauchen. Wer so etwas tut, hat Null Ahnung davon, wer Gott wirklich ist oder er glaubt sowieso nicht an Ihn, wenn er meint, er könne Jesus zu einem Unterhaltungsfaktor degradieren.
Die Motivation des Klaus Kinski für diesen Auftritt ist mir nicht bekannt. Es mag sein, dass er sich an der Ungerechtigkeit der Welt störte.
Aber für einen Nachfolger halte ich ihn nicht.

Irgendwie kommt mir in den Sinn: "Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen".
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Magdalena61
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Re: Wie predigt man das Evangelium?

Beitrag von Magdalena61 »

Die Sache ist schon etwas ernster:
Obwohl viele Leute glauben, dass man den Namen Gottes missbraucht, wenn man ihn als Schimpfwort verwendet, geht damit noch viel mehr einher. Um die Ernsthaftigkeit hinter dem Missbrauch Gottes Namen zu verstehen, müssen wir erst Gottes Namen aus seiner Perspektive, wie in der Bibel beschrieben, betrachten.
...
Wegen der Größe des Namens von Gott, ist jegliche Verwendung von Gottes Namen, die ihn oder seinen Charakter entehrt als Missbrauch zu verstehen. Das dritte der zehn Gebote verbietet, den Namen Gottes in respektloser Art und Weise zu verwenden, weil dies den Mangel an Respekt für Gott selbst zeigt. Eine Person, die Gottes Namen missbraucht wird nicht „ungestraft“ bleiben (2. Mose 20,7)
...
Im weiteren Sinn missbrauchen Leute den Namen Gottes, indem sie den Namen von Christus nennen, in seinem Namen beten und sich mit seinem Namen identifizieren, aber absichtlich und wiederholend seine Gebote nicht einhalten.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Go ... uchen.html
Was ich fett marktiert habe, sollten wir wohl auch im Hinblick auf unser Thema überdenken.

Wie rede ich von Gott?

Und wie reagiere ich, wenn mein Gegenüber ausfallend wird und Äußerungen tätigt, die Gott beleidigen?

Ich könnte sagen: "Nicht in diesem Ton, bitte.-- Mäßigen Sie sich."

Erfahrungsgemäß bringt es eh nichts, Leuten von Gott und vom Glauben zu reden, die es nicht hören wollen und total "zu" sind.

Ich lehne es ab, das Evangelium untertänigst buckelnd und mich vielfach dafür entschuldigend wie verdorbenen Käse "anzubieten".
Aber wenn ich beschließe: "Nein, ich sage nichts (mehr)", bleibt dann immer der Zweifel: Wäre ich dazu verpflichtet, Klartext zu reden?
Aber WIE?
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Hans-Joachim
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Re: Wie predigt man das Evangelium?

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 16:04 Im weiteren Sinn missbrauchen Leute den Namen Gottes, indem sie den Namen von Christus nennen, in seinem Namen beten
In Jesu Namen zu beten ist schon in Ordnung. Er ist ja der Mittler zwischen dem Vater und den Menschen.

In Deutschland ist es nicht üblich, offen über seinen Glauben zu sprechen. Das macht es schwierig, überhaupt in's Gespräch zu kommen. In den USA oder in Israel ist das anders. Da kommt man ganz locker und natürlich in's Gespräch.
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Helmuth
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Re: Wie predigt man das Evangelium?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 16:04 Wie rede ich von Gott?
Ausgangspunkt meiner Antworten ist der Blickwinkel, dass man sich im Verkündigungsdienst des Evangeliums befindet, welches hier Thema ist. Andere Glaubensgespräche behandle ich in diesem Thread nicht. Dass man Gott liebt ist aber immer Voraussetzung, weil das nicht von einem Dienst abhängt.

Die Liebe ist also immer Grundlage. Nur welche? Nicht was wir meinen, sondern wie Gott sie uns offenbart. Darum meine ich soll man zielorientiert die Botschaft vom Kreuz als das größte Liebeswerk Gottes darstellen, dass er je für uns Menschen erbracht hatte. Das kommt z.B. mit diesem Wort sehr deutlich zum Ausdruck, weshalb ich es gerne dazu einsetze:
Joh 3,16 hat geschrieben: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Ich habe schon erlebt wie Prediger bei diesen Worten zu weinen begonnen haben, weil ihnen dies so nahe gegangen ist. Ich selbst bin nicht so der emotionale Typ, aber ich versuche dem HG bei der Verkündigung an mir so wirken zu lassen wie er das gerade für richtig hält. Dessen mache ich mir in solchen Situation bewusst.

Als sich Jesus kurz vor seinem letzten Einzug in Jerusalem befunden hatte, wurde er emotional sehr bewegt und begann über die Stadt Jerusalem zu weinen, weil das Volk das Evangelium nicht angenommen hatte. Aber wir predigen es trotzdem und schämen uns dessen auch nicht, ob man nun emotional oder rational oder sonst wie bewegt wird.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 16:04 Und wie reagiere ich, wenn mein Gegenüber ausfallend wird und Äußerungen tätigt, die Gott beleidigen?
Ich sehe es so. Befinde ich mich gerade in der Verkündigung der wichtigstes Botschaft auf Gottes Erdboden, ignoriere ich zunächst solche Dinge und predige weiter. Ich überlasse es der Führung des HG wie er diese Situation regelt. Wie das ausgeht kann ich hier also nicht beantworten, weil ich nicht weiß wie er jeweils auf derartige Angriffe reagieren wird. Ich selbst konzentiere mich also weiter auf das Evangelium ohne Ansehen der Person.

Es gab in Jesu 3-jährigen Dienst auf Erden Situationen, da schritt er unbehelligt durch die pöbelnde Menge hindurch und es gab Situationen, da gab er auch eine entsprechende Antwort. Er legte alles in Gottes Hand. Es war bei Jesus so, es wird auch bei dir oder mir so sein.

Wir dürfen in solchen Situationen keine Menschenfurcht oder eitle Empfindung an uns heranlassen, andernfalls treibt uns nicht weiter der HG an, weil wir uns nur selbst verteidigen. Er vertritt uns schon richtig vor Gott, wie auch Paulus schreibt:
Röm 8,26 hat geschrieben: Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern.
Die beste Reaktion ist ein tiefes Seuzen aus dem Herzen, was auch Jesus immer überkommen ist wenn er auf Unglauben und Unverständnis gestoßen ist. Mehr würde ich nicht tun, ich meine nicht im Verkündigunsdienst. Das Beispiel, dass HJ über K. Kinsky gezeigt hat lässt erkennen, dass ihn nicht der HG angetrieben hatte. Mehr würde ich nicht urteilen aufgrund eines reinen 2-Minuten Ausschnittes aus seinem Leben, das ist zu wenig.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 16:04 Aber wenn ich beschließe: "Nein, ich sage nichts (mehr)", bleibt dann immer der Zweifel: Wäre ich dazu verpflichtet, Klartext zu reden?
Wenn mich der HG nicht antreibt, dann habe ich nichts zu verkünden. Es ist ja nicht so, dass dies permanent der Fall wäre. Ich brauche auch meine Ruhephasen. Es wäre dann nur aus eigener Kraft, die nichts bewirkt. Dazu gibt es einen weisen Spruch Salomos: Alles hat seine Zeit.

Was aber Klartext anbelangt, so von meiner Seite immer ein klares Ja. Das Evangelium ist keine Wischi-Waschi-Botschaft. Es rettet die, welches es annehmen, es verdammt die, welche es ablehnen —> Markus 16:16.

Wenn ich den Antrieb des HG dazu verspüre, kommen die Worte wie von selbst. Dazu bewege ich sie ja immerfort in meinem Herzen. Ich kenne hier an sich nicht die Problematik, dass mich das Gewissen plagt zu wenig getan zu haben. Meistens bin ich sogar zu eifrig, was aber ebenso ineffizient ist.

Es ist dies demnach auch ein ewiger Lernprozess. Gott verlangt nie Perfektion, sondern lediglich die Bereitschaft. Dazu abschließend noch dieses Wort aus Paulus Feder:
Eph 6,14-15 hat geschrieben: Steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit und an den Füßen beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von R.F. »

Reinhold hat geschrieben: Mo 5. Feb 2024, 01:16 - - -
Gebet in Matth. 6;9,10 folgende Vorgaben:
9 Betet ihr nun so: Unser Vater, der ⟨du bist⟩ in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; 10 dein Reich komme
- - -
Dass um das Kommen des Reichs wenig gebeten wird, kann man nicht behaupten. Doch wer unter den Bittenden meint die Bitte wirklich ehrlich? Auch in den mir bekannten Foren wird wenig auf dieses Thema eingegangen. Anders Jesu Nachfolger, als Er sich verabschiedete:

Apostelgeaschichte 1,6 (Luther):
Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
Schwehr zu sagen, ob Unglaube oder Angst vor der Gesellschaft die Gründe für die Zurückhaltung sind. Wer die Vorhersagen einigermaßen kennt, weiß, dass die in Kürze zu erwartenden Ereignisse die baldige Rückkehr Jesu andeuten.
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Oleander
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von Oleander »

R.F. hat geschrieben: Fr 16. Feb 2024, 13:54 Doch wer unter den Bittenden meint die Bitte wirklich ehrlich?
Pack deine sieben Sachen zusammen und mach dich auf den Weg, ALLE bittenden Christen weltweit zu befragen, ob sie diese Bitte auch ehrlich meinen... :)

Gute Reise! :wave:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von R.F. »

Oleander hat geschrieben: Fr 16. Feb 2024, 14:05
R.F. hat geschrieben: Fr 16. Feb 2024, 13:54 Doch wer unter den Bittenden meint die Bitte wirklich ehrlich?
Pack deine sieben Sachen zusammen und mach dich auf den Weg, ALLE bittenden Christen weltweit zu befragen, ob sie diese Bitte auch ehrlich meinen... :)

Gute Reise! :wave:
Nun dann frage ich mal Dich: Wann wird Deiner Meinung nach der Messias zur Erde zurückkehren und die politische Macht übernehmen?
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Oleander
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Re: Wie predigt man des Evangelium?

Beitrag von Oleander »

R.F. hat geschrieben: Fr 16. Feb 2024, 14:10 ...der Messias zur Erde zurückkehren
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us18%2C20
Joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes14%2C23
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