Hiob hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 17:34
Zippo hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 10:28
Da mußte das Volk Israel doch entscheiden, ob sie Segen oder Fluch ernten wollten und das hing davon ab, ob sie das Gesetz tun wollten oder nicht.
Da müssen wir aber drüber reden, was "Entscheidung" eigentlich ist. Aus meiner Sicht ist Entscheidung (wie auch Wille) ein Instrument zur Umsetzung eines Erkannten.
Aus meiner Sicht ist Entscheidung mehr die Vorarbeit. Informationen werden gesammelt, das Für und Wider gegeneinander abgewogen und dann erst geht es zum nächsten Schritt, der Umsetzung bzw. Verwirklichung dessen, was man entschieden hat.
Dem Volk Israel wurden die Worte des HERRN vorgelegt. Dann hat das Volk Israel entschieden und gesagt: "Was der HERR gesagt hat wollen wir tun und gehorchen." 2 Mo 19,8, 2 Mo 24,3.7. Da war die Entscheidung gefallen, aber es war noch nicht verwirklicht.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 10:28
Wie kannst du da so abwertend von einem Entscheidungskult reden ?
Weil es heute üblich ist, ohne Erkenntnis zu entscheiden. Es geht um die Entscheidung als Selbstzweck. Das gilt im Säkularen genauso wie im Geistlichen.
Ich würde dem Wort "Entscheidung" gerne seine Qualität zurückgeben - sozusagen als ersichtlichen Ausdruck eines Erkannten: "Ich habe dieses oder jenes geistlich erkannt und mache es hiermit öffentlich, indem ich mich dafür vor aller Welt entscheide".
Es kann passieren, daß man sich entscheidet, ohne richtig zu wissen, was da auf einen zukommt. Bei evangelistischen Veranstaltungen wird of zur Entscheidung für den Herrn Jesus aufgerufen und Menschen beginnen ihre ersten wackeligen Schritte in der Nachfolge. Mir ist es ja ähnlich ergangen.
Natürlich ist die Entscheidung nichts wert, wenn man nicht dranbleibt und den Glauben, den man hat auch verwirklicht. Hebr 11,1 ElbÜ , Jak 2,14...
Jetzt muß man sich mit den Glaubensdingen erst mal richtig beschäftigen und die Bibel lesen und eine Gemeinde besuchen, damit der Glaube Wurzeln fassen kann. Denn dieser Glaube wird nicht ungeprüft bleiben. 1 Petr 1,6-7
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 10:28
Ich weiss wirklich nicht, was du daran so toll findest.
Durch Buber habe ich das AT verstanden, nachdem ich es vorher NICHT verstanden hatte - das ist eigentlich alles.
Was ist bei Buber anders ? Er hat die Bibel wahrscheinlich auf hebräisch gelesen und hat entdeckt, daß z. Bsp. das Wort "jada" in ganz verschiedenen Zusammenhängen steht. Es steht für "Adam erkannte sein Weib" und das ist für das deutsche Sprachverständnis ungewöhnlich. Da geht es doch mehr darum, daß Adam eine vertrauensvolle und intimere Beziehung gepflegt hat.
Das Wort jada muß ein sehr altes Wort sein. Es könnte aus dem Munde eines ganz kleinen Kindes kommen, das, der Sprache noch nicht ganz mächtig, die Umgebung erkundet und Dinge erkennt bzw. wiedererkennt. So nach und nach lernt es damit umzugehen und es einzuordnen, es entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung.
Das "Erkennen" geht dann ins Wissen über, das ist der logisch nächste Schritt.
In diesem Sinne könnte man auch das jada= "wissen" in 1 Mo 22,12 einordnen. Die Prüfung Abrahams führt zu der göttlichen Erkenntnis und schon vor der Tat zu dem Wissen, daß Abraham seinem Gott selbst den einzigen geliebten Sohn nicht vorenthalten hätte.
"Erkennen" und "Wissen" ist das Ergebnis der Prüfung und es entsteht eine vertrauensvolle und enge Beziehung zwischen Gott und Abraham.
"jada" heißt also, wenn. man eine vertrauensvolle und intime Beziehung aufbaut, das gilt für Adam und Eva genaus so, wie für Gott und Abraham.
Übersetzer haben die Aufgabe, Worte aus dem einen Sprachraum in den anderen Sprachraum zu übertragen. Das ist nicht immer 1:1 möglich. Aber, ich glaube die Übersetzer haben es ganz richtig gemacht, wenn sie jada" mit " erkennen" und " wissen" übersetzen.
Insofern spielt für mich der hebräische Sprachraum hier keine so bedeutende Rolle mehr.
Bei dem Wort "olam"=ewig war ich eher der Meinung, daß die Übersetzung in die falsche Richtung geht.
Gruß Thomas