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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 11:35
von Salome Winkler
PastorPeitl hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 11:28 Einen Gedanken mit einbringen. Immerhin vertrete ich ja nicht nur mich, sondern ein ganzes Institut Für Christliche Forschung. Das IFCF.
Das aus Dir und Deiner Frau (vielleicht) besteht.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 11:37
von PastorPeitl
Also: Wenn es nur aus mir und meiner Frau besteht, woher kenne ich dann eigentlich die Seiten der Akademischen Gesellschaft der Wissenschaften - Bulgarien?

Wo bekommt man eigentlich so eine Ausbildung, um so viel Unsinn reden zu können?

Gott sei Dank hast Du in Klammer ein "vielleicht" zugefügt. Sonst wären nunmehr hier einige ziemlich sauer auf Dich.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 11:50
von Salome Winkler
Welchen Wert hat de Frage nach der Authentizität der Figur des Hiob für Euch?

Für mich spielt das keine Rolle. Spannend ist doch die Antwort, die das Buch auf die Frage nach der Theodizee gibt - nämlich keine eindeutige, sondern drei Möglichkeiten:

1. Ein Gegenspieler Gottes ist verantwortlich (Rahmenhandlung).
2. Gott ist verantwortlich (Hiob Hiob 1,21)
3. Der Mensch ist verantwortlich (Aussage der Freunde).

Und keine wird als die richtige dargestellt. Das macht es doch spannend.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 12:02
von Helmuth
Salome Winkler hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 11:50 Und keine wird als die richtige dargestellt. Das macht es doch spannend.
Was ist daran aber spannend? Weil der Reiz darin besteht derart gar keine Antwort zu haben? Genau das macht das Buch doch grundsätzlich wertlos. Es ist nicht uninteressant, nur nicht hilfreich, denn Gott lehrt uns damit nichts. Das ist mein Eindruck seit Jahren.

Es gibt stattdessen einen Haufen theologischer Abhandlungen, nichts aber wozu Gott selbst Stellung genommen hat, jedenfalls nicht in diesem Buch. In anderen Büchern redet Gott so manches über Leid und Ursachen. Warum nimmt man nicht das her und sucht die Antworten weiter dort, wo keine zu finden sind?

Dazu passt für mich die Anwort, die Paulus darauf geben könnte:
1. Kor 14,19 hat geschrieben: Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer Sprache.
5 Worte von Gott sind da mehr als 10.000 von Theologen.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 12:14
von Salome Winkler
Was ist daran aber spannend? Weil der Reiz darin besteht derart gar keine Antwort zu haben? Genau das macht das Buch doch grundsätzlich wertlos. Es ist nicht uninteressant, nur nicht hilfreich, denn Gott lehrt uns damit nichts. Das ist mein Eindruck seit Jahren.
Und für mich macht es das Buch eben spannend. Dass es eben keine vorgefertigte Antwort gibt. Es ist eine Frage, die jeder immer wieder für sich selbst beantworten muss.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 13:08
von PastorPeitl
Es ist nur gegen die Anweisung von Paulus von Tarsus, seinen Verstand beim Glauben auszuschalten.
1Kor 14,15 Wie soll es aber sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 13:09
von Helmuth
Salome Winkler hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 12:14 Und für mich macht es das Buch eben spannend. Dass es eben keine vorgefertigte Antwort gibt. Es ist eine Frage, die jeder immer wieder für sich selbst beantworten muss.
Spannende Bücher, auch wenn sie nicht von Gott sind, dagegen habe ich nichts. Ich finde das Buch ebenso spannend. Aber es sind dann nur Werke wie Romane. Wenn man also schon weiß, dass das Buch keine Antwort als von Gott liefert, darf man es nicht tiefer ins Herz lassen. Darum geht es mir. Man sollte daher Theologie darüber vermeiden.

Für mich lautet die Frage: Wollen wir eine Bibel, in denen Gott klar und unmissverständlich zu uns redet oder wollen wir spannende Erlebnisse, die durchaus ihren historischen Kern haben, uns aber nicht lehren als von Gott? Und weiters, es geht hier um die historische Authentizität und gar nicht darum, was man spannend findet.

Ich finde auch Samsons Geschichte mehr als nur spannend, aber wäre sie nicht zugleich lehrreich, wäre sie geistlich gesehen genauso wertlos. Und wiederum kann eine andere Geschichte unspannend verlaufen, weil sie keine Höhen- und Tiefenflüge enthält, doch wenn Gott darin Klartext zu uns redet, so macht es das für mich spannend.

Das Buch Hiob widerspricht aus theologischer Sicht in mehreren Aspekten dem übrigen Textzeugnis wie Gott redet oder agiert, Insofern wäre die Spannung dann sogar ein MIttel zur Verführung, weil sie damit auch geistlich bindet. Ich habe gelernt möglichst objektiv an jedes Thema heranzugehen.

Und mit Verlaub, aber z.B. der Spruch: "Der hat gegeben, der Herr hat genommen" ist rein theologisch eine Nullaussage. Das lehrt m.E. niemand. So ist aber Philosophie, sind agiert oft mit solchen Binsenweisheiten, aber ohne geistliche Tiefe.

Da für mich die Kanonizität nicht gegeben ist, reihe ich das Buch nicht als biblische Literatur ein. Die Hiobgeschichte ist eine Geschichte mit einem historischen Kern, nur was wirklich passiert ist, das genau wissen wir nicht. Sie ist dann nicht anders als wie z.B. der Film Ben Hur, ein guter Film und spanned mit christlichen Elementen, aber nichts was Gott veranlasst hätte.

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 13:34
von Oleander
Helmuth hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 13:09 "Der hat gegeben, der Herr hat genommen" ist rein theologisch eine Nullaussage.
Warum?
Gerade du vertritts ja die Ansicht, Gott gäbe " das Leben" und nimmt es auch, wann ER will.
Sogar als ich mit dem Beispiel Flugzeugabsturz Andreas Lubitz kam:
https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Lubitz
..sagtest du, das geschah, weil Gott es eben so wollte.
Etliche Passagiere mussten DESWEGEN sterben, weil einer durchgeknallt ist und du behauptest, GOTT wollte das eben so?

Wie verwirrt muss einem der eigene Glauben eigentlich machen, um so eine Aussage zu treffen?

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 14:32
von Helmuth
Oleander hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 13:34 Wie verwirrt muss einem der eigene Glauben eigentlich machen, um so eine Aussage zu treffen?
Es ging mir um die Ursache von solchem Leid und nicht um die reine Tatsache, dass der Herr gibt und nimmt. Das eine ist eine Binsenweisheit, die nicht wirlich begründet werden muss. Jede Seele macht diese Erfahrung, aber davon abzuleiten, dass man so Leid versteht oder auf die Ursache schließt, ist eher dumm in der Denkweise. Und das verwirrt, weniger mein Glaube.

Es wird ja nicht der Grund dem Hiob mitgeteilt, warum ihm das Unglück widerfährt. Aber die Nachfahren wissen auf einmal, dass sich der Satan und Gott ein Match aufkosten Hiob gegeben haben? Wie das? Für mich ist es auch theologischer Mumpitz, denn es findet keine Entsprechung mit dem Zeugnis der restlichen Bibel.

Darum nochmal meine Methode: Das innerbiblische Zeugnis muss schlüssig sein, was beim Buch Hiob nicht der Fall ist. Anders gesagt: So handelt Gott nicht !! Ich habe das überdies hier schon gefühlt 5 Mal anhand von Biblestellen dokumentiert. Das sollte reichen. ;)

Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Verfasst: Sa 30. Jul 2022, 14:41
von Oleander
Helmuth hat geschrieben: Sa 30. Jul 2022, 14:32 Es ging mir um die Ursache von solchem Leid..
Ich sehe in einer solchen Ursache einfach das, was es ist.
Einer spinnt rum (was war die Ursache , dass er rumspinnte) und in Folge dessen, zog er andere damit rein.
Ich denke nicht, dass es im Sinne eines Gottes war, dass die anderen deswegen sterben mussten.
Weder ein Gott ist da die Ursache noch ein Satan.
Denn wenn ich aus irgend einem Grund mir den kleinen Zeh stoße und dadurch in "Verzückung" gerate und auf Grund des Schmerzes zu jodeln beginne, dann hat Gott oder Satan damit auch nix zu tun.
Manche Christen würden sogar soweit gehn, zu sagen, Gott lies mich den Zeh anstoßen um mir dadurch was mitzuteilen.
Alles schon erlebt.
Und klar, man kann auch so argumentieren: Hätten Menschen kein Flugzeug erfunden etc. etc.