Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Spricht so nicht ein Linker? Mal nachdenken!
Da spricht aus mir erst mal eine kritische Person. Um Gerechtigkeit geht es im Liberalismus nicht, weil ein Zustand der Gerechtigkeit schon die Prämisse ist, auf der man aufbaut, ohne sich zu fragen, wie diese Gerechtigkeit überhaupt für alle hergestellt werden kann. Ein John Locke behauptete ja auch, Eigentum sei das, was man durch eigene Hände Arbeit erwirtschaftet. Zynischerweise schliss er damit die Arbeit der eigenen besessenen Sklaven mit ein. Gerechtigkeit für Sklaven scherte ihn nicht, ebensowenig Kant.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Das ist für mich ein klassisches Vorurteil, dass es allen Besitzenden nur ums Geld geht, dass sie also allesamt dem Mammon dienen, ist derart eine Form das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Natürlich gibt es jede Menge dieser Menschen, das weiß auch jedes Kind.
Was verstehst du unter Besitzende ?
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Wenn ich mein soziales Umfeld beobachte, dann finde ich darunter nicht die reiche Klasse, dafür genug von der Sorte, die schon im Supermarkt die Kassierin ankeppeln, dass es eine Frechheit ist hier für ein Produkt 20 Cent mehr zu verlangen als wonaders. Gier und Neid unter der sozial normalen Schicht am laufenden Band.
Die Besitzenden von denen ich rede, haben mit meinem und auch wahrscheinlich deinem Sozialen Umfeld nicht viel zu tun. Wir haben nur über Strukturen mit ihnen zu tun. Es geht nicht um den Besitz von Smartphone, Auto oder Unterhose. Es geht um Besitz, das auch Kapital ist. Also Eigentum, das sich selber reproduziert. Das hat nicht nur mit der Menge zu tun, sondern hängt auch von der Rechtsstruktur ab, also von der Eigentumsgarantie. Von dieser Eigentumsgarantie hat nicht derjenige was, der ein paar Unterhosen im Schrank hat, sondern Millionen und Millarden auf dem Konto. Geld arbeitet nicht, sondern Menschen arbeiten dafür, dass sich das Vermögen anderer vermehrt.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Du spricht m.E. die Klasse der Superreichen an, die auch die Macht des Geldes ausüben und damit Missbrauch betreiben, nur sind die gar nicht repräsentativ. Sie sind sicher einflussreich, aber nicht repräsentiv für das gemeine Volk und solche sprechen sicher auch nicht für die Rechten.
Es geht nicht darum, ob sie als Menge repräsentativ sind. Das sind sie natürlich nicht, aber durch den Reichtum haben sie Einfluss, dass sie vorgeben können, was die Masse der Menschen denkt, indem ihnen die Medien gehören oder Einfluss auf die Politik nehmen. Der gemeine Mann von der Straße plappert also eher unbewusst Ideologie und Narrative der Eigentümerklasse nach.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33Sie verstoßen gegen das 8. Gebot oder das 10., sind zumeist habsüchtige Menschen
Ich kann nicht in die Köpfe der Leute schauen und weiß daher nicht, welche Rolle Habsucht dabei spielt. Aber die genannten Gebote greifen da nicht, weil sie zur Prämisse haben, dass sie an ein Volk von Grundeigentümern gerichtet sind und an eine weitgehend klassenlose Gesellschaft. Akkumulation von Reichtum und sich daraus ergebende Ungleichheit war unter den Umständen im alten Isreal kaum bis gar nicht möglich und wenn dann wurde sie regelmäßig wieder eingestampft durch das Jubeljahr.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Es geht mir darum objektiv dazulegen was eine rechte Gesinnung ausmacht, das geht nicht mit pauschalen Unterstellungen. So geht es Rechten durchaus um beides, sowohl um Legalität als auch um Gerechtigkeit und diese Haltung ist nicht davon abhängig, wieviel Besitz jemand hat, sondern wer dein Herrn ist.
So sollte es sein, aber so ist es nicht. Im Liberalismus spielt Gott (der Herr) keine Rolle, denn der geht ja einher mit der Zeit der Aufklärung.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 6. Aug 2024, 07:33
Ich war nie reich, aber auch nie völlig verarmt, doch ich bin Gott für alles dankbar, womit er mich in meinem Leben gesegnet hat und das gönne ich auch anderen. Solche meine ich. David, der ein Reicher und Mächtiger wurde, aber mit der Gesinnung im HG wandelnd hat zum Beispiel Folgendes gesagt:
Ps 37,25 hat geschrieben: Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen noch seine Nachkommenschaft um Brot bitten.
Du hast wohl auch etwas mehr als nur Brot. Aber glaubst du, mir geht es um Yachten und Paläste, um einen Lebensstandard wie in Dubai für alle Menschen der Welt ? Das kann natürlich nicht funktionieren. Und schon die jetzigen Verhältnisse sind zu viel und eine ökologische Belastung, die unser aller Leben gegen die Wand fahren wird.