Anthros hat geschrieben: ↑So 23. Aug 2020, 21:05
"Menschenlehre" heißt "Anthropologie".
Das heißt es bei dir, aber nicht bei der die Mehrheit bibeltreuer Christen. Was den Theologie-Begriff anbelangt, heißt es soviel, dass Menschen andere Menschen über Gott belehren und ist zumeist negativ konnotiert.
Paulus benutzt z.B. den Begriff "Menschenweise" und grenzt ihn bewusst vom HG ab. Das Wort Theologie kommt als Begriff in der Schrift nicht vor. Eine einzige Stelle könnte man dahingehend deuten:
Joh 7:17 hat geschrieben:
Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede.
Diese Wort gibt uns einen deutlichen Hinweis wie man wirklich die "Lehre von Gott" erkennt, Nicht indem man tonnenweise theologisches Papier studiert und in 1000 Nachtsitzungen überdenkt, sondern indem man einfach Gottes Willen tut. Es erspart 1000 Bücher zu lesen und ist eine Offenbarung, wenn man es erfasst hat.
Bei deinem Begriff, der sich erst im 16. Jh. geformt hat, geht es nicht um Gott. Zwischen guter und schlechter Theologie würde ich nun nach Jesu Wort wie folgt unterscheiden:
- Menschen mit HG belehren andere über Gott
- Menschen ohne HG belehren andere über Gott
Mit dem HG besteht die Chance, dass deren Theologie gut ist, ohne den HG ist es nahezu immer nur Topfen, also wertlos. Viele theologische Lehren entstanden ohne den HG. Aber dennoch nehmen sie andere an, obwohl sie im HG wandeln, weil solches Gedankengut dann unter dogmatischem Einfluss verbreitet wird.
Dort wo Theologie dazu benutzt wird um andere gleichzuschalten, entstehen auch immer Probleme. Es geht dann so aus, dass man andere, die dem nicht folgen ausschaltet und so entstehen Spaltungen. Die historisch wohl bekannteste Kirchenspaltung entstand in der Reformationszeit. Und nach ihr ging der Prozess nahezu unaufhaltsam weiter.
Die Tatsache der vielen Denominationen heute zeigt, dass also Theologie dazu geführt hat, entweder sich selbst abzugrenzen oder andere auszugrenzen, die sich nicht gleichschalten lassen. Man sieht demnach schon, was Theologie angerichtet hat.
Der Augangspunkt war eine verkommene Kirche, die mehr also nur Theologie zum Problem hatte und diese auch heute noch hat. Der Versuch Einheit zu schaffen indem man das Lehren nur einem exklusiven Klerus erlaubt bzw. Menschen zur absoluten Autorität erhebt war also eine Fehlentwicklung und zeigt, dass der HG sie auch nicht geleitet hatte.
Ich habe dafür gelernt unterschiedliche Auffassungen stehen lassen zu können, da der HG andere Dinge abverlangt. Er verlangt nicht die Gleichschaltung der Menschen im Denken, sondern die Einheit des Sinnes, das ist mehr als bloß gleich zu denken. Theologie kann das gehörig zerstören, was sie historisch zur Genüge unter Beweis gestellt hat.
Dennoch werde ich meinem Grundsatz nun auch hier weiter treu bleiben nicht das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Hin und wieder findet ja sogar ein blindes Huhn ein Korn.