Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Eine Wissenschaft oder Theologie, welche die Historizität über das Leben, Sterben und Auferstehung Jesu in Frage stellt erhält für mich keine Bedeutung, weil sie uns für den Glauben nichts lehren kann. Sie wird wertlos und hält erfahrungsgemäß auch objektiven Tatbeständen aus korrekter Geschichtsforschung nicht stand.
Ähm, wo gibt es denn einen historisch-objektiven Tatbestand, der belegt, dass es einen Gott gibt und, dass einer von den Toten auferstanden ist? Nenn mir einen.
Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Dazu macht der Gläubige lebendige Erfahrungen mit dem Heiligen Geist, sodass er von anderslautenden wissenschaftlichen oder theologischen Untersuchungen nicht weiter abhängig ist. Wie Gott Gebet erhört erfahrt auch nur der, der auch betet. Das ist eine einfache theologische Tatsache und wird dennoch nur für den Fakt, der auch im Glauben betet.
Einbildung ist auch möglich. Aber irgendwie stimmt es schon, dass sich Gläubige jeder wissenschaftlichen Überprüfbarkeit entziehen bzw. sich vor dieser drücken. Das nennen Sie dann HG-Erfahrung, die nur sie hätten, erbärmliches Wegducken. Du bist ein lebendiges Beispiel hierfür.
Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Wenn Jesus über das Wasser ging, dann kann Physik das nicht erklären, weil es deren Horizont übersteigt. Desgleichen gilt für Heilung, die sich nicht nach medizinischen Erkenntnissen richten. Ein Aussätziger, der erlebt hat, wie er rein wurde, dem ist die dermatologische Fachmeinung irreparabler Hautschäden völlig Schnuppe, Et hat diese Erfahrung mit Gott gemacht und nicht mit Ärzten.
Zeig mir einen Gläubigen, der heilen oder über das Wasser laufen kann.
Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Hier steht Gott über den Dingen, weshalb es von Gott auch nur durch den Glauben zugänglich ist. Ungläubige erleben das auch nicht. Sie können noch so viele Belege über die Unmöglichkeit erbringen, sie sind einfach irrelevant, der Lebendige Beweis des Gläubigen steht dem entgegen.
Das ist kein Beweis, nicht einer, nur in Deiner Einbildung.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:47 Genau das Gegenteil ist der Fall. Man darf nichts voraussetzen.
"Ich untersuche die Bibel rein säkularisch und nicht geistlich" ist ebenfalls eine Voraussetzung. --- (Stellvertretend) Dein Ansatz ist nichts anderes als EINES von vielen Modellen. Demnach lautet die Frage Deines Modells: Was kommt dabei raus, wenn man dieses Modell zugrundelegt?

Dein Modell ist genauso mit Voraussetzungen ("Dogmatik") belastet wie ein Modell "Was kommt dabei raus, wenn es Gott gibt?". - Du sitzt hier einer Urban Legend auf.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:47 Nein, das macht eben keinen Sinn, dogmatischer Zirkelschluss.
Streng genommen ist alles eine Zirkelschluss, was mit dem Muster "Voraussetzung - Behauptung - Beweis" arbeitet. - Ich weiß nicht, ob es Du bist oder das, was gerade säkular à jour ist: Es ist naiv zu glauben <sic!>, man könne ohne Voraus-Setzung arbeiten.

Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Das philosophische Gerede kannst du hier bitte auch einstellen
Hör mal: Der Thread lautet: Was ist Theologie? - Das IST eine philosophische Frage.

Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:23 Wissenschaft schließe ich hingegen nicht aus, da uns gerade hier die Geschichts- Text- Sprachwissenschaft helfen kann die vorhandenen Textquellen über Jesu Leben hinsichtlich seiner Biographie ins rechte Licht zu rücken.
Das sehe ich genauso. - "Wissenschaft" ist keine Ideologie, sondern ein nüchternes Verfahren, das bei unterschiedlichen Voraus-Setzungen in Anwendung gebracht werden kann .
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:47 Genau das Gegenteil ist der Fall. Man darf nichts voraussetzen.
"Ich untersuche die Bibel rein säkularisch und nicht geistlich" ist ebenfalls eine Voraussetzung. --- (Stellvertretend) Dein Ansatz ist nichts anderes als EINES von vielen Modellen. Demnach lautet die Frage Deines Modells: Was kommt dabei raus, wenn man dieses Modell zugrundelegt?
Du verstehst es nicht. Hermeneutik/Exegese versucht herauszufinden, was die Autoren mit ihren Texten ausdrücken wollten. Das hat weder etwas mit einer glaubensbasierten noch einer antigläubigen Haltung zu tun.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00 Dein Modell ist genauso mit Voraussetzungen ("Dogmatik") belastet wie ein Modell "Was kommt dabei raus, wenn es Gott gibt?". - Du sitzt hier einer Urban Legend auf.
Falsch, falscher geht es nicht.
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:47 Nein, das macht eben keinen Sinn, dogmatischer Zirkelschluss.
Streng genommen ist alles eine Zirkelschluss, was mit dem Muster "Voraussetzung - Behauptung - Beweis" arbeitet. - Ich weiß nicht, ob es Du bist oder das, was gerade säkular à jour ist: Es ist naiv zu glauben <sic!>, man könne ohne Voraus-Setzung arbeiten.
Ohwehohweh...
Beste Grüße, Al

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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00 Hör mal: Der Thread lautet: Was ist Theologie? - Das IST eine philosophische Frage.
Für dich, aber mich bist du wieder im falschen Film. Mich interessieren solche Aussagen nicht, weil ich damit keinen Bezug zu einem lebendigen Gott herstellen kann. Er ist mein Vater und ich sein Sohn. Es geht mir um den Nutzen hinsichtlich unserer Beziehung. Theologie kann man dann vielleicht auch als Beschreibung dieser Vaterschaft bezeichnen. Das wäre mal ein neuer Ansatz.

Wie ich dazu ausgeführt habe genügt mir dazu Gottes Wort. Ich kenne noch keine Theologie, die über das Wort Gottes hinaus mir Gott als Vater noch näher gebracht hätte. Darum frage ich danach was sie dem Wesen überhaupt sein könnte. „Philosophie“? Vergleich das mit der Frage: „Was ist Ehe? Antwort: „Das IST eine „philosophische Frage“. Na super, dann hab Sex damit. :mrgreen:

Mit Mühen habe ich dir eine Erklärung abgerungen. Ich habe sie im letzen Resümee aufgelistet. Viel mehr als das hast du dazu bislang nicht beigetragen. Vielleicht kannst du dazu noch etwas ergänzen. Es geht dabei nicht deine sondern meine Fragen zu klären. Du bist hier in meinem Film. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00 Hör mal: Der Thread lautet: Was ist Theologie? - Das IST eine philosophische Frage.
Nimmt man diesen Gedanken auf und schaut sich an, was in der Bibel zum Thema "Lehre von Gott und wie verstehe ich sie richtig?" gesagt wird, sollte man auf der richtigen Spur sein. Zu dem Thema gibt es in der Bibel diverse Aussagen und gerade die Apostel hatten bereits mit diversen philosophischen Konzepten zu kämpfen.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 08:08
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:00 Hör mal: Der Thread lautet: Was ist Theologie? - Das IST eine philosophische Frage.
Nimmt man diesen Gedanken auf und schaut sich an, was in der Bibel zum Thema "Lehre von Gott und wie verstehe ich sie richtig?" gesagt wird, sollte man auf der richtigen Spur sein.
Dann geht man aber nicht philosophisch heran. Ich habe zu diesem Begriff ein anderes Verständnis. Es ist das Herumreden über Gott aber nicht "Was lehrt mich Gott" oder "Wer ist Gott". Als Paulus auf dem Arepoag in Athen zu den Griechen predigte versuchte er es mal auf diese Weise, quasi den "Griechen ein Grieche" zu werden. Das ging solange gut, bis er zu der Stelle kam und von der notwendigen Umkehr, der Auferstehung und dem Gericht sprach. Dann schieden sich die Geister.

Einige wenige wollte mehr wissen, doch der überwiegende Teil wollte lieber weiterreden über das Leben und das Weben und das Streben und all das Zeugs halt, das zwar nett klingt und das man immer wieder sprachlich neu erfinden und erdichten kann, aber nichts bringt. Das andere, die konkrete Umkehr erachteten sie als Geschwätz.

Mit "Lehre von Gott" hast du für mich schon den Grundstein gelegt, doch ist das kein philosophischer Ansatz. Nur ist der lapidare Satz zu dünn, denn die unmittelbar darauffolgende Frage lautet: "Gut und schön, aber welcher Gott? Der der Griechen, der Römer, der Juden?"

Dann muss man bekennen, was es bedeutet und kommt zur Umkehr und zur Auferstehung und dem Gericht Jesu. Theologie muss dazu einen klaren Abriss geben. So wie es Hiob macht, ist es Lehren über das Lehren, also eine Meta-Denk-Übung ohne Bezug auf den Inhalt. Der Inhalt ist Gott selbst und nicht die Abstraktion Gott in unserem Geist. Gott sei Dank offenbart sich aber Gott dann, WENN man umkehrt und annimmt, dass Jesus uns erlöst.

Ich komme zu dem Schluss:

Bezeichnet man Theologie als Lehre von Gott, dann ist es das Lesen und Annehmen der geoffenbarten Aussprüche Gottes aus der Bibel und das willentliche Anwenden auf das eigene Leben durch die Leitung des Heiligen Geistes.

Ist es ein Erstellen von weiteren Lehrsätzen und Auslegungen ohne dabei den praktischen Nutzen und das Leben in der Gemeinschaft durch den HG zu fördern, dann ist sie nicht mehr als es Philosophie auch macht, ein Herumreden um den heißen Brei ohne Relevanz.

Du hast mir damit auf die Sprünge geholfen, und Jesus erklärt uns in einem Satz wie man die Lehre von Gott erhält:
Joh 7:17 hat geschrieben: Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede.
Da steht es nun im Klartext: Indem man tut was seinem Willen entspricht. Dann offenbart sich Gottes Lehre durch den HG in dir. Dazu braucht man für den Anfang bloß ein einziges Evangelium. Ich bilde mich also theologisch, indem ich es lese und hinterfrage, was in diesem Sinne zu tun ist und auch tue.

Aber nur wenn ich es auch umsetze kommt die Lehre. Jesus sagt nicht, dass sie am Papier oder durch bloßes Nachdenken entsteht. So wird Theologie zur Lebenserfahrung und steht nicht als verstaubtes Buch in einer theologischen Fakultät herum.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Anthros »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:47
Hiob hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:25
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 10:05 Nein, eine wissenschaftliche Textdeutung stellt die Aussagen eines Textes nur als "Wirklichkeit" oder auch Absicht des Autors dar.
Aber unter "undogmatischen" Bedingungen. - Das Problem: Die Bibel kann man nur verstehen, wenn man Gott voraussetzt.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Man darf nichts voraussetzen.
Mit der Ansicht Al's habe ich auch so meine Schwierigkeiten, sie nachvollziehen zu können. Jedenfalls ist mir als junger Mensch das Ergebnis einer Theologie praktisch so vermittelt worden, dass es "Gott" gibt. Dies hatte als Voraussetzung für alles weitere gegolten, was so direkt aber nie gesagt worden ist. Daher wurde mir diese Voraussetzung als ein Dogma präsentiert.
Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:28 Hermeneutik/Exegese versucht herauszufinden, was die Autoren mit ihren Texten ausdrücken wollten. Das hat weder etwas mit einer glaubensbasierten noch einer antigläubigen Haltung zu tun.
Zwei Irrtümer:
1) "Hermeneutik" ist ein Überbegriff, der sich nicht auf diesen EINEN Ansatz reduzieren lassen kann.
2) Auch wissenschaftliche Exegese kommt nicht um die Verschmelzungs-Problematik von Subjekt-Horizont und Objekt-Horizont rum.

Davon abgesehen: Ja - es geht hier um die Autoren-Haltung (aus dem Verständnis von heute). Aber selbst das ist nur EIN Aspekt der Theologie. - Denn Autoren sind selber in einem Prozess und somit nicht Garant für theolologische Wirklichkeit.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 21:28 Falsch, falscher geht es nicht.
Du repräsentierst das "normale" Wissenschaftsverständnis, wie es in den Naturwissenschaften ausreichend ist. - Dächtest Du weiter, müsstest Du mir nicht unbedingt zustimmen, wüsstest aber, wovon ich rede und welche Probleme Du heute erst gar nicht siehst.
Michael hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 23:32 Wie ich dazu ausgeführt habe genügt mir dazu Gottes Wort. Ich kenne noch keine Theologie, die über das Wort Gottes hinaus mir Gott als Vater noch näher gebracht hätte.
Dein Problem ist nach wie vor, dass Du nicht zwischen "Gottes Wort" und "Gottes Wort, wie ich, Michael, es verstehe" unterscheidest. ---- Theologie wäre in Deinem Fall als Korrektiv Deines spontanen Verständnisses gut.
Travis hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 08:08 Nimmt man diesen Gedanken auf und schaut sich an, was in der Bibel zum Thema "Lehre von Gott und wie verstehe ich sie richtig?" gesagt wird, sollte man auf der richtigen Spur sein.
Sehe ich genauso - das heißt aber AUCH, dass große Teile der heutigen Theologie auf der falschen Spur sind. - Für mich ist Apg. 8,30 wichtig: "Verstehst Du eigentlich, was Du liest?"

Mit "verstehen" ist biblisch "geistlich verstehen" gemeint (was sonst?). - Heute versteht man eher modellhaft - also ohne eigenen Bezug zu dem, was man verstehen soll. - "Gott" ist heute weitläufig sogar in der Theologie nur eine Chiffre.
Travis hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 08:08 gerade die Apostel hatten bereits mit diversen philosophischen Konzepten zu kämpfen.
Ich komme jetzt nicht drauf, was Du damit konkret meinst.
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Anthros hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 09:41 Mit der Ansicht Al's habe ich auch so meine Schwierigkeiten, sie nachvollziehen zu können. Jedenfalls ist mir als junger Mensch das Ergebnis einer Theologie praktisch so vermittelt worden, dass es "Gott" gibt. Dies hatte als Voraussetzung für alles weitere gegolten, was so direkt aber nie gesagt worden ist. Daher wurde mir diese Voraussetzung als ein Dogma präsentiert.
Theologie ist ein weit gefasster Begriff. Innerhalb einer Denomination wird in der Regel nur in Richtung der eigenen Dogmatik "geforscht". Dann gibt es die HKE usw. Ich verstehe Theologie als wissenschaftliche Disziplin, die frei von jeglicher Dogmatik (z.B. ohne die Festsetzung: es gibt einen Gott/es gibt keinen Gott), zu ergründen versucht, was antik-religiöse Texte aussagen. Auf Grundlage einer soliden sprachwissenschaftlichen Hermeneutik aber auch historischen Erkenntnissen bezüglich der antiken Lebenswelt und Kultur.
Beste Grüße, Al

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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Anthros »

AlTheKingBundy hat geschrieben: So 30. Aug 2020, 11:02 Theologie ist ein weit gefasster Begriff.
Obwohl er klar sagt, was das Objekt wie oder womit betrachtet werden soll oder kann. An diesem wird's weit gefasst, weil auch das Objekt "theo" zum Totalitarismus oder Fatalismus verführen lässt. Eigene Egoismen werden Grundlage zur eigenen Theologie, die wunschgemäß die gültige sein soll, was dazu führt, wieder in Dogmen kurz gefasst zu präsentieren, statt sich in Besonnenheit zu üben und sich in Besonnenheit "theo" zu nähern.
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