Hiob hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 15:30
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Dann versuche doch nicht Entscheidung durch Erkenntnis zu ersetzen.
Natürlich ist es nicht dasselbe. Mir geht es darum, dass "Entscheidung" ein Anhängsel von "Erkenntnis" ist, aus der ein Bedürfnis entsteht. Und wenn Dich das Wort "Erkenntnis" stört, lass es einfach weg und nimm "Bedürfnis". - Eine Entscheidung ist nicht möglich, wenn nicht vorher ein Bedürfnis dafür geweckt wird.
Habe ich gesagt, daß mich das Wort Erkenntnis stört ? Nein, und ich würde es auch nicht durch Bedürfnis ersetzen.
Ich habe dir gesagt, was alles zur Entscheidungsfindung einfließen könnte. Bitte laß doch jedes Wort an seinem Platz.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Wenn man sich die Botschaft des Kreuzes vor einem Menschen auftut, dann entscheidet man sich, Gott Recht zu geben und sich selbst schuldig zu finden
Was ist "auftut" anderes als "erkennen"? - Umgekehrt: Welche Entscheidungsgrundlage hat der Mensch in dieser Sache, wenn sich diese Botschaft NICHT "auftut"?
In diesem Fall gebe ich dir recht. Bei dem Evangelium geht es am Anfang um eine Erkenntnis, die Entscheidung von dem Menschen erwartet. Als einige Menschen des Volkes Israel nach der Predigt des Petrus erkannten, daß Jesus ihr Messias war, ein König, der für ihre Sünde gestorben ist, da sollten sie Buße tun und sich auf seinen Namen taufen lassen. Apg 2,37-38
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Es wird zwar immer von Sünde gesprochen, aber diese innewohnende Sünde ist eigentlich der Satan
Man sollte nicht nur von "Besessenheit" sprechen, bei denen sich Menschen in Krämpfen winden, sondern auch von der alltäglichen Besetzheit, bei der negative Anlagen des Menschen geritten werden. - Wer "entscheidet" dann: Das Ego oder der Satan?
Von Besessenheit sprach ich auch gar nicht. Es ist der alltägliche Einfluß, der dir weitere Entscheidungen abnötigt, Dinge zu tun, weil Gott sie will, oder weil Satan sie will. Aber letztenendes trifft der Mensch seine Entscheidung und wird auch dafür zur Rechenschaft gerufen. Mt 12,36, Rö 14,12 Gott will die Menschen nicht entlasten, weil der Satan sie verführt hat, aber er gibt ihnen die Gelegenheit der Umkehr.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Im Augenblick war es Gott wichtiger ein Exempel zu statuieren.
Richtig - und der Mensch, den es trifft, ist nicht schlechter oder besser als jeder andere auch. - Man sollte persönliche Strafen, die einen treffen, und persönliche SChuld, die man hat, voneinander trennen.
Das ist doch nicht wahr. Es gibt eben Menschen, denen egal ist, was Gott sagt und es gibt Menschen, die das wichtig finden.
Manche Menschen gehorchen Gott und manche nicht, das ist eben alles eine Sache der Entscheidung.
Die einen Menschen werden schon in dieser Welt bestraft, die anderen werden sich wundern, wenn sie in die Hölle kommen. Off 20,15
Irgendwie ist das nichts mit deiner Gleichmacherei, das paßt nur in dein Konzept der Allversöhnung.
Aber so richtig stolz können die auch die nicht sein, die begnadigt wurden, denn unsere Errettung wird nicht auf das Fundament unserer eigenen Leistung gestellt.
Wir sollen uns nur bemühen, unsere Erlösung festzumachen. 2 Petr 1,10-11
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Jeder Mensch kennt heute die wichtigsten Gebote und das Gewissen tut ein Übriges, um jedem zu signalisieren, daß z. Bsp. Heroin dealen eine schwere Sünde ist, vergleichbar mit Mord. Insofern finde ich dein Beispiel unangemessen. Jes 59,20
So einfach ist es nicht. - Geh davon aus, dass bspw. Mafia-Mitglieder oft außerordentlich fromm sind - obwohl sie dealen. Gerade Profis wissen, dass es prinzipiell dasselbe ist, ob man Heroin dealt oder Urwaldgrundstücke kauft und roden lässt. - Die Trennung von "Dienst ist Dienst" und "Schnaps ist Schnaps" findet man in der Realität sehr oft - eigentlich ist es sogar der Normalfall.
Du wirst doch da nicht auf eine äußere Fassade hereinfallen ?
Und wenn dein Dienst dein Gewissen belastet, mußt du ihn lassen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Da kannst du sehen, daß Gottes Beurteilung für den Menschen anders sein wird. Er würde dich für deinen unrecht erworbenen Mammon abstrafen.
Zu Recht. - Das Problem: Menschen, die dies tun, sind sich ihrer Sünde in der Regel nicht bewusst, weil es "normal" ist. - Wir haben es also in der Regel NICHT mit dem Fall zu tun "Ich weiß, dass ich etwas Böses tue, aber ich tue es", sondern mit dem Fall "Wieso? Was soll daran böse sein?".
Oft denken Menschen nicht darüber nach, daß z. Bsp. ihr Reichtum in Gottes Augen unrecht ist. Aber es gibt Momente, da können sie darüber nachdenken, weil Gott ihnen die Augen öffnet. Hiob 33,14...
Gott arbeitet ja mit Engeln an der Menschheit und manchmal werden die Engel Satans das Gewissen für eine ganze Weile ausschalten. Aber irgendwann kommt die Warnung, da bin ich mir sicher.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Aber was ist, wenn unser Leben im Reichtum und Luxus Gott nicht gefällt ? Gott muß sich ja auch jeden Tag das Leben derjenigen Menschen ansehen, die in irgendwelchen Slums leben. Da wird er böse sein, wenn Menschen auf der anderen Seite Reichtum horten. Lk 12,20
SChon klar. - Die Menschheit könnte ohne Hunger sein und das Klima könnte ungefährdet sein, wenn der Mensch sich auf das wirklich Wesentliche beschränken würde. - Ich tue es selber nicht - gerade komme ich aus der Provence, weil es da im Herbst schön ist und wir dort Leute kennen. Wäre nicht nötig gewesen - man hätte die 1.000 Euro spenden können.
Ich habe nichts dagegen, wenn jeman Urlaub macht. Ich mache ihn auch und habe kein schlechtes Gewissen.
Aber sprichst du dich nicht schuldig, wenn du sagst, ich beschränke mich nicht auf das Wesentliche und lebe in allzugroßem Luxus ?
Hiob
Das Problem: Es hätte unterm Strich nichts genutzt, weil die Armutsprobleme nur über Systemwechsel gelöst werden können. Und so weit ist es noch nicht. - Ich glaube inzwischen, dass die Heilsgeschichte einen Punkt vorgesehen hat, an dem dieser Wechsel stattfindet - vermutlich geht dies nur durch eine Katastrophe.
Finanzielle Hilfe ist keine Entwicklungshilfe und nicht von einem Systemwechsel abhängig. Organisationen, wie gain fahren direkt vor Ort und informieren sich, bevor sie ihre Hilfe geben.
Die Ärzte heilen Krankheiten, das kommt den Menschen auch immer direkt zugute.
Du kannst ja auch selbst hinfahren und dich informieren, bevor du Geld spendest.
Hiob
Als Allversöhner glaube ich, dass die heute Armen ihr Glück noch finden werden. Das heißt NICHT, dass man nicht helfen soll, aber es heißt sehr wohl, dass alles in Gottes Hand ist. Wir können die Welt nicht ins Lot drehen - das tut sie irgendwann selber.
Jak 2,15-16 Da gibt es Arme auch unter Glaubensbrüdern, da soll schon geholfen werden. Manches ist in Gottes Hand, aber der braucht Menschen, die ihm dienen. Spr 3,27
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Ich bekomme schon mal Post von einem humanitären Werk namens Gain, da bekommt man Einblick die großen materiellen Nöte dieser Welt.
Das ist schon ganz schon krass, was da für Schicksale in der Welt sind.
Klar. - Ich bin seit Jahrzehnten bei Amnesty International. Eigentlich müsste man bei jedem Mittagessen würgen, wenn man daran denkt, was alltäglich in der Welt gefoltert wird. Aber das will Gott nicht. - Wenn Jesus erlöst hat, dann ist solches inbegriffen.
Was machst du denn da, bei ai ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 14:32
Oder auch die Christopher Blindenmission. Welch ein Elend, weil Aufklärung und medizinische Versorgung fehlen. Mit Geld leicht zu haben.
Ein Pastor, den wir immer mal begleitet haben, hat mit auch eine große Not gezeigt. "Hoffnung für Waisenkinder' , war seine Mission.
Alles richtig - und vielleicht sollte man wirklich mehr tun. - Andererseits hat mich die Aussage eines Missionar ziemlich geschockt, der gemeint hat: "Jetzt haben wir es mit viel Spenden geschafft, die Krankheiten zu besiegen, die die Bewohner meiner Dörfer ständig dezimiert haben. Und jetzt haben sich die Bewohner derart vermehrt, dass die Hälfte verhungert". - Deshalb: Jede, selbst die kleinste Hilfe ist groß - aber funktionieren kann es nur mit einem Systemwechsel. - Und zwar nicht innerhalb Deutschlands oder gar Europas, sondern in der Welt. - Kann das "im Fürstentum der Welt" funktionieren?
Also sollen wir die Krankheit lieber lassen ? Oder zusätzlich auch versorgen ? Diese Frage beantwortet wohl die Geschichte mit dem barmherzigen Samariter Lk 10,33
Wir brauchen selten einen Systemwechsel, wenn wir jemand helfen wollen. Gott legt uns auch nicht die ganze Welt aufs Herz, aber vielleicht einen Menschen, der uns Leid tut und dem wir helfen wollen.
Gruß Thomas