SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 11. Mai 2023, 11:53
Spice hat geschrieben: ↑Do 11. Mai 2023, 07:07Ich halte ihn für genial, für das Beste der letzten Jahrzehnte! Er löst ja wirklich überzeugend alle strittigen Fragen.
Ich habe mir den Artikel in weiten Teilen durchgelesen (zumindest bin ich der Meinung, die entscheidenden Passagen gefunden zu haben).
Ich denke, dass man den Artikel nicht nur "durchlesen" und das auch nur "in Teilen" kann. Denn er stellt ja die gebräuchlichen Ansichten, die man von der Welt hat auf den Kopf!
Insgesamt habe ich wohl ein komplett anderes Weltbild
Das ist uns bekannt und wird von einigen Usern hier in Frage gestellt.
und meiner Meinung nach muss ich nichts von den wesentlichen Behauptungen aus dem Artikel berücksichtigen, weil es schlicht keine Tatsachen sind.
Fehlt es da nicht an Offenheit? Wissenschaftliches Vorgehen nimmt erst einmal die absurdesten Behautungen ernst und gesteht ihnen eine Möglichkeit zu, solange sie nicht falsifiziert sind. Und falsifiziert schein mir in diesem Artikel nur die naturalistische Behauptung zu sein, sie würde das Ganze der Welt grundsätzlich erfassen.
Tatsachen sind aber für dich offensichtlich nur naturwissenschaftliche.
Nun stelle ich mir die Frage, ob die Fiktionen in dem Artikel als "Füllung zwischen Tatsachen" gedacht sind oder ganz simpel eine Komplett-Fiktion darstellen.
Wo s ind da "Fiktionen"?
Oder anders gefragt: würde der Autor durch das Vorlegen von Tatsachen prinzipiell noch erreichbar sein?
Ich denke eine entscheidende Passage hierzu befindet sich fast ganz am Ende:
https://drive.google.com/file/d/1QTQTvK ... e5FgV/view
Steven Weinberg beklagte, dass das Weltbild der Naturwissenschaft ziemlich entmutigend sei, da
„wir nie zum Kern der Dinge vordringen werden"
und es uns keinen Sinn im Leben erkennen läßt, ja das, was uns am Wichtigsten sei – die Liebe oder
die Emotionen – auf bloße chemische Prozesse zurückführe.
Ein solches Weltbild, das uns jeglichen Wert nimmt und auf die Ebene von Straßenstaub reduziert,
muss grundlegend falsch sein. Es sollte deshalb so schnell wie möglich, aus unseren Köpfen und
Herzen verschwinden.
So ein Text ist sehr verdächtig, denn ein Weltbild enthält eigentlich nie die Attacke auf ein anderes Weltbild.
Ich tendiere deshalb eher dazu, dass der Artikel eine Komplett-Fiktion mit Hang zur Ideologie darstellt.
Es ist kein Problem, wenn man bei der einen oder anderen Tatsache nachzubessern versucht (Motto: es wurde bisher gar nicht richtig erfasst), aber wenn man das Tatsachen-Konzept prinzipiell als "ungenügend" einordnet, dann stimmt etwas nicht mehr.
Ich möchte Weltbildern durchaus einen grossen Spielraum an Fiktionsumfang zugestehen (auch im Wissenschaftsbetrieb benötigen Forscher viel kreativen Spielraum), aber wenn es zu Alleinstellungsansprüchen kommt, dann zieht ein übler Geruch auf.
Steven Weinberg war ein renommierter amerik. Physiker. Er bedauerte, dass die Physik nichts Wesentliches aussagen kann. Ja und wenn das naturalistische Weltbild widerlegt ist, muss das wohl gesagt werden.