Logik und Erkenntnis

Philosophisches zum Nachdenken
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Paul
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Paul »

das... nun, ich kenne mich in quantenmechanik aus...musste halbleiter studieren, als ich noch ein elektrolurch war :D

seh gerade, bin schon wieder auf die nächste seite getunnelt :lol:
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Oleander
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Oleander »

Paul hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 14:14 nun, ich kenne mich in quantenmechanik aus.
Ich(zumindest meine ich) in Psychologie...oder "Lebenserfahrung".
Bin mir aber bewußt darüber, dass jeder , als auch ich, sowas von daneben liegen kann/könnte...

Naja.. :angel:

Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Hiob
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Hiob »

SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:58 Eigentlich ja nicht, denn ich identifiziere Umstände, die ich nicht verursache.
Das Verursachen ist kein Argument - es geht um die Ich-Wahrnehmung, deren Quelle, wie das Wort schon sagt, das Ich ist.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:58 Wenn ich der Massstab wäre, dann müsste ich bei einer Tatsache einfach entscheiden können, ob etwas Gültigkeit hat oder nicht.
Nein, Wahrnehmung ist passiv und trotzdem Maßstab in Bezug auf das Ich.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 09:58 Was wäre eine andere Definition und was wäre das zugehörige System?
Da würde ich Popper folgen, der die Welt als das versteht, wie wir sie mit unserer Wahrnehmung (incl. wissenschaftlicher Wahrnehmung) für wahr/real halten, und dann auf dieser Ebene methodisch Nachgewiesenes als "Tatsache" definieren. Aber damit hätte "Tatsache" keinen philosophischen, sondern einen rein pragmatischen Charakter.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:23 Du erweckst hier den Eindruck, als wäre ein Mensch etwas "von der Welt unterschiedliches"
Folgt man jüdischen, christlichen, islamischen Vorstellungen, die beinhalten, dass die physikalische Welt aus etwas Höherem gemacht wurde, das "Geist" heißt, ist der Mensch in der Tat nur in einer Teilmenge weltlich.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:23 und würde sich durch Entscheidung auf die Welt einlassen
Das ohnehin nicht - besser ist der Ausdruck des Hineingeworfenseins in die Welt.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:23 es erreicht nicht Tatsachenstatus
Das ist eine ganz andere Kategorie. "Tatsache" ist eine Vereinbarung unter Menschen zur Qualifizierung von Wahrgenommenem. Ich rede in einer ganz anderen Liga.
SilverBullet
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von SilverBullet »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 20:37es geht um die Ich-Wahrnehmung, deren Quelle, wie das Wort schon sagt, das Ich ist.
Nehmen wir mal "das Ich" als Einfallstor für all die Behauptungen und Ansprüche, die du erhebst.
Wenn hinter "das Ich" keine "Quelle" steht, dann kommt dein Weltbild in arge Schwierigkeiten und gewisse Teile der Philosophie wohl auch.

"Ich" ist ein Wort, das einen Wertebereich hat, d.h. es kann nicht überall eingesetzt werden, denn dann verliert es jegliche Bedeutung.

Mit "Ich" drückt ein Handelnder in einer beschreibenden Handlung (z.B. Sprechen, Denken, usw.) sein eigenes Vorkommen aus.
Bei diesem Vorkommen kann es z.B. um seine Perspektive, um sich selbst als Objekt, um sich selbst als Akteur, usw. usf, gehen.

"Ich" ist quasi ein Zeigevorgang - man kann sich das ganz bildlich und motorisch vorstellen, indem der Handelnde beim Verwenden von "Ich" mit dem Finger auf sich selbst zeigt (also der Körper zeigt auf sich).
Das, was mit "Ich" sprachlich ausgedrückt wird, hat eine körperliche Umsetzung.
In der Fussgängerzone auf ein Fahrrad zu zeigen und ganz laut zu brüllen "Ich", sollte man besser nicht machen, denn das wäre auffallend falsch.

Nun kommt das Problem:
"das Ich" ist auch ein Zeigen, aber wohin?
Eines ist klar: der Wertebereich des Wortes "Ich" wird verlassen und dadurch kommt die Bedeutung ins Schwanken bzw. die Bedeutung ist analog zum Zeigen auf das Fahrrad gar nicht mehr da.
Weshalb sollte "das Ich" also vernünftiger sein, als das Zeigen auf das Fahrrad?
Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 20:37Aber damit hätte "Tatsache" keinen philosophischen, sondern einen rein pragmatischen Charakter.
D.h. du kannst nur "Definitionen" vorlegen, bei denen es um den pragmatischen Charakter geht.
Wo ist dann dein Vorwurf, dass ich "Tatsache" nicht richtig einsetze?
Das sieht so aus, als möchtest du dich insgesamt gar nicht um Tatsachen kümmern müssen - "kein schöner Anblick!"
Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 20:37Folgt man jüdischen, christlichen, islamischen Vorstellungen, die beinhalten, dass die physikalische Welt aus etwas Höherem gemacht wurde, das "Geist" heißt, ist der Mensch in der Tat nur in einer Teilmenge weltlich.
Nö, einem Weltbild folgen wir jetzt nicht, sondern wir schauen nach Tatsachen.
Aktuell geht es um "das Ich" und da sollte deutlich mehr kommen, als "jüdisch, christlich, islamische Vorstellungen".
Du kannst ja nicht Auflagen aus deinem Weltbild heraus aufstellen und dabei keinen Tatsachenweg zu deinem Weltbild liefern.
Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 20:37Das ist eine ganz andere Kategorie. "Tatsache" ist eine Vereinbarung unter Menschen zur Qualifizierung von Wahrgenommenem. Ich rede in einer ganz anderen Liga.
Ich habe den Verdacht, dass dies die Kategorie "Fehler" ist.
Du startest mit "das Ich" aus einem reinen Fehler heraus und erhebst dann auch noch den Anspruch, dass du keine Tatsachen vorlegen musst.
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Hiob »

SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 21:52 Wenn hinter "das Ich" keine "Quelle" steht, dann kommt dein Weltbild in arge Schwierigkeiten und gewisse Teile der Philosophie wohl auch.
Viel einfacher. Es geht hier darum, dass jegliche Wahrnehmung, die Du machst, nur möglich ist, weil Du ein Ich bist.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 21:52 D.h. du kannst nur "Definitionen" vorlegen, bei denen es um den pragmatischen Charakter geht.
Ich beschreibe DEINE Definition, der ich mich pragmatisch anschließe. Man kann sich sogar darauf einigen, dass man "Tatsache" als das definiert, was auf dieser Ebene als sicher gilt.

MEINE Definition kennt Begriffe wie "Tatsache" eigentlich nur im Dunstkreis von Popper im Sinne von "Das, was mehrfach bestätigt ist, nicht falsifiziert ist und sich in der Praxis bewährt hat, bezeichnen wir als Tatsache".

Mein Problem ist, dass Du "Tatsache" ganz woanders ansiedelst, und zwar in einen Bereich, der nach ontisch riecht - dem kann ich nicht folgen. Für mich selber ist die ontische Ebene die Ebene letztlicher Wirklichkeit, von denen sich systemische/wissenschaftliche Vorstellungen ableiten.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 21:52 ondern wir schauen nach Tatsachen
Du bleibst also im System Popper - kann man machen.
SilverBullet hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 21:52 Du startest mit "das Ich" aus einem reinen Fehler heraus und erhebst dann auch noch den Anspruch, dass du keine Tatsachen vorlegen musst.
In diesem Satz stecken mindestens zwei Fehler.
Spice
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 05:46 also, mich erinnert diese ganze geschichte mit den tatsachen an irgendwas, ich muss mal kurz überlegen...genau, irgendein verrückter philosoph hat mal gesagt, die welt ist was der fall ist und was sich sagen lässt, lässt sich klar sagen...ohne anführungsstriche :lol:

einer anekdote nach soll er bei einem kongress mit einem schürhaken auf popper losgegangen sein :D
Darüber gibt es sogar ein Buch! - https://www.amazon.de/Ludwig-Wittgenste ... 3596154022 :lol:

Alle relevanten Probleme sind ja nun gelöst: Ursprung u. Ziel
Zuletzt geändert von Spice am Mi 10. Mai 2023, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Paul
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Paul »

Spice hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 10:20 Alle relevanten Probleme sind ja nun gelöst
:mrgreen:

die mühlen des dreimalgrößten mahlen langsam...aber sie mahlen :D
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Oleander
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 10:20 Alle relevanten Probleme sind ja nun gelöst: Ursprung u. Ziel
Dein link funktioniert nicht...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von SilverBullet »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 22:52Viel einfacher. Es geht hier darum, dass jegliche Wahrnehmung, die Du machst, nur möglich ist, weil Du ein Ich bist.
Du machst also aus "das Ich" lediglich "ein Ich" und denkst, du hättest etwas auf den Punkt gebracht.
Eine Objektivierung von "Ich" ist aber leider nur philosophischer Unfug.
Zeig mal einen vernünftigen Weg auf, sodass man mit "das ich" etwas anfangen kann.
Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 22:52Du bleibst also im System Popper - kann man machen.
Ich bleibe ganz einfach bei der Realität. Darum geht es ja bei "Tatsache".

Ich habe den Verdacht, dass du letztlich gar kein Weltbild hast, sondern eher einer Fiktion anhängst, in der aus Alibigründen bzw. aus Notwendigkeit (immerhin bist du mit der Welt im Bunde) die Realität als "praktische Anwendung" auftaucht.
Insgesamt muss man wahrscheinlich eine Trennlinie ziehen.
Ein Weltbild soll der Realität entsprechen, was man nach und nach über das Erarbeiten von Tatsachen erschliessen kann.
Bei einer Fiktion wird die Realität nicht benötigt und es gibt kein Erschliessen.
Ich denke deine Aussagen und Ansprüche sind der Fiktion zuzurechnen.

Jemand, der sich (wie ich) um ein Weltbild kümmert, wechselt nicht zur Fiktion.
Dass du dies als Problem betrachtest, ist ausschliesslich deiner Entscheidung für eine Fiktion geschuldet (Glaubenssprung), mehr "Grundlage" wirst du kaum auftreiben können.
Spice
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 11:51
Spice hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 10:20 Alle relevanten Probleme sind ja nun gelöst: Ursprung u. Ziel
Dein link funktioniert nicht...
Nanu? Ich war mir sicher den link vollständig eingefügt zu haben. Jetzt war er es nicht mehr. Inzwischen funktioniert er. Ich denke, Paul konnte ihn auch noch anklicken.
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