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Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Do 11. Mai 2023, 23:29
von Hiob
SilverBullet hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 15:29 Ich bin ein aktiver Körper.
Wer ist aktiver Körper? Sag's nochmal.
SilverBullet hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 15:29 Z.B. ist in der Physik/Quantenmechanik die Idee der "Superposition", also eine Phase, in der die Wirklichkeit "noch nicht entschieden ist" (das verwendest du manchmal in Bezug auf "Bewusstsein erschafft Materie") eine Fiktion.
Kann man machen, aber das ist ein klassisches Beispiel für Spezialsprache, die außerhalb eines speziellen Systems nicht verstanden wird.
SilverBullet hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 15:29 Wenn du eine Differenzierung beanspruchst, die nicht auf Tatsachen basiert, muss ich sie nicht vollziehen.
Müssen muss keiner was. Ich akzeptiere wirklich, dass man sein System so einrichten kann, wie Du es tust. Es hat poppersche und naturalistische, vielleicht sogar szientistische Züge. Der Unterschied zu Popper: Du verstehst "Tatsachen" als Wahrheit, Popper versteht sie als Ergebnisse einer Methodik. Letzteres ist mir sympathisch, weil Popper damit nicht in der Philosophie rumrührt.

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 07:40
von Spice
SilverBullet hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 11:53
Spice hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 07:07Ich halte ihn für genial, für das Beste der letzten Jahrzehnte! Er löst ja wirklich überzeugend alle strittigen Fragen.
Ich habe mir den Artikel in weiten Teilen durchgelesen (zumindest bin ich der Meinung, die entscheidenden Passagen gefunden zu haben).
Ich denke, dass man den Artikel nicht nur "durchlesen" und das auch nur "in Teilen" kann. Denn er stellt ja die gebräuchlichen Ansichten, die man von der Welt hat auf den Kopf!
Insgesamt habe ich wohl ein komplett anderes Weltbild
Das ist uns bekannt und wird von einigen Usern hier in Frage gestellt.
und meiner Meinung nach muss ich nichts von den wesentlichen Behauptungen aus dem Artikel berücksichtigen, weil es schlicht keine Tatsachen sind.
Fehlt es da nicht an Offenheit? Wissenschaftliches Vorgehen nimmt erst einmal die absurdesten Behautungen ernst und gesteht ihnen eine Möglichkeit zu, solange sie nicht falsifiziert sind. Und falsifiziert schein mir in diesem Artikel nur die naturalistische Behauptung zu sein, sie würde das Ganze der Welt grundsätzlich erfassen.
Tatsachen sind aber für dich offensichtlich nur naturwissenschaftliche.

Nun stelle ich mir die Frage, ob die Fiktionen in dem Artikel als "Füllung zwischen Tatsachen" gedacht sind oder ganz simpel eine Komplett-Fiktion darstellen.
Wo s ind da "Fiktionen"?
Oder anders gefragt: würde der Autor durch das Vorlegen von Tatsachen prinzipiell noch erreichbar sein?

Ich denke eine entscheidende Passage hierzu befindet sich fast ganz am Ende:
https://drive.google.com/file/d/1QTQTvK ... e5FgV/view

Steven Weinberg beklagte, dass das Weltbild der Naturwissenschaft ziemlich entmutigend sei, da
„wir nie zum Kern der Dinge vordringen werden"
und es uns keinen Sinn im Leben erkennen läßt, ja das, was uns am Wichtigsten sei – die Liebe oder
die Emotionen – auf bloße chemische Prozesse zurückführe.

Ein solches Weltbild, das uns jeglichen Wert nimmt und auf die Ebene von Straßenstaub reduziert,
muss grundlegend falsch sein. Es sollte deshalb so schnell wie möglich, aus unseren Köpfen und
Herzen verschwinden.
So ein Text ist sehr verdächtig, denn ein Weltbild enthält eigentlich nie die Attacke auf ein anderes Weltbild.

Ich tendiere deshalb eher dazu, dass der Artikel eine Komplett-Fiktion mit Hang zur Ideologie darstellt.

Es ist kein Problem, wenn man bei der einen oder anderen Tatsache nachzubessern versucht (Motto: es wurde bisher gar nicht richtig erfasst), aber wenn man das Tatsachen-Konzept prinzipiell als "ungenügend" einordnet, dann stimmt etwas nicht mehr.

Ich möchte Weltbildern durchaus einen grossen Spielraum an Fiktionsumfang zugestehen (auch im Wissenschaftsbetrieb benötigen Forscher viel kreativen Spielraum), aber wenn es zu Alleinstellungsansprüchen kommt, dann zieht ein übler Geruch auf.
Steven Weinberg war ein renommierter amerik. Physiker. Er bedauerte, dass die Physik nichts Wesentliches aussagen kann. Ja und wenn das naturalistische Weltbild widerlegt ist, muss das wohl gesagt werden.

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 07:43
von Spice
Paul hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 14:33
Spice hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 07:07
Paul hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 18:22
Spice hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 17:06
Oleander hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 11:51
Dein link funktioniert nicht...
Nanu? Ich war mir sicher den link vollständig eingefügt zu haben. Jetzt war er es nicht mehr. Inzwischen funktioniert er. Ich denke, Paul konnte ihn auch noch anklicken.
danke, kein bedarf ... bin profi, ich behaupte nichts, was ich nicht beweisen kann...berufskrankheit :devil:
Und ich dachte, deine Reaktion wäre auf diesen Artikel! :( Ich halte ihn für genial, für das Beste der letzten Jahrzehnte! Er löst ja wirklich überzeugend alle strittigen Fragen.
ich weiß nicht.. dass das nichts logischer unsinn ist wussten schon die alten griechen...riesen übrigens :mrgreen:

hegel war da anderer meinumg
Was ist "logischer Unsinn" ? Wo Logik ist, ist kein Unsinn. Die Griechen mussten sich noch nicht mit dem Materialismus auseinandersetzen. In welcher Hinsicht war Hegel "anderer Meinung"?

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 08:22
von Paul
Spice hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 07:43
Paul hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 14:33
Spice hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 07:07
Paul hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 18:22
Spice hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 17:06
Nanu? Ich war mir sicher den link vollständig eingefügt zu haben. Jetzt war er es nicht mehr. Inzwischen funktioniert er. Ich denke, Paul konnte ihn auch noch anklicken.
danke, kein bedarf ... bin profi, ich behaupte nichts, was ich nicht beweisen kann...berufskrankheit :devil:
Und ich dachte, deine Reaktion wäre auf diesen Artikel! :( Ich halte ihn für genial, für das Beste der letzten Jahrzehnte! Er löst ja wirklich überzeugend alle strittigen Fragen.
ich weiß nicht.. dass das nichts logischer unsinn ist wussten schon die alten griechen...riesen übrigens :mrgreen:

hegel war da anderer meinumg
Was ist "logischer Unsinn" ? Wo Logik ist, ist kein Unsinn. Die Griechen mussten sich noch nicht mit dem Materialismus auseinandersetzen. In welcher Hinsicht war Hegel "anderer Meinung"?
guckst du, zitat reichelt
Rein logisch muss deshalb dem Weltall nicht Zeitliches, sondern Ewiges zugrunde liegen.
ist so ungefähr der anfang aller philosophie, die frage warum die welt ist und nicht nicht ist...eine vorläufige antwort der alten griechen ist, das nichts kann nicht exiestieren...wenn doch, dann befindet es sich in den köpfen des einen oder anderen :D

für hegel hat das nichts keine anderen eigenschaften, als dass der begriff mit sich selbst identisch ist...das gleiche gilt für das sein...kannst du noch folgen?

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 08:49
von Detlef
Spice hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 07:40
Oder anders gefragt: würde der Autor durch das Vorlegen von Tatsachen prinzipiell noch erreichbar sein?

Ich denke eine entscheidende Passage hierzu befindet sich fast ganz am Ende:
https://drive.google.com/file/d/1QTQTvK ... e5FgV/view

Steven Weinberg beklagte, dass das Weltbild der Naturwissenschaft ziemlich entmutigend sei, da
„wir nie zum Kern der Dinge vordringen werden"
und es uns keinen Sinn im Leben erkennen läßt, ja das, was uns am Wichtigsten sei – die Liebe oder
die Emotionen – auf bloße chemische Prozesse zurückführe.

Ein solches Weltbild, das uns jeglichen Wert nimmt und auf die Ebene von Straßenstaub reduziert,
muss grundlegend falsch sein. Es sollte deshalb so schnell wie möglich, aus unseren Köpfen und
Herzen verschwinden.
So ein Text ist sehr verdächtig, denn ein Weltbild enthält eigentlich nie die Attacke auf ein anderes Weltbild.

Ich tendiere deshalb eher dazu, dass der Artikel eine Komplett-Fiktion mit Hang zur Ideologie darstellt.

Es ist kein Problem, wenn man bei der einen oder anderen Tatsache nachzubessern versucht (Motto: es wurde bisher gar nicht richtig erfasst), aber wenn man das Tatsachen-Konzept prinzipiell als "ungenügend" einordnet, dann stimmt etwas nicht mehr.

Ich möchte Weltbildern durchaus einen grossen Spielraum an Fiktionsumfang zugestehen (auch im Wissenschaftsbetrieb benötigen Forscher viel kreativen Spielraum), aber wenn es zu Alleinstellungsansprüchen kommt, dann zieht ein übler Geruch auf.
Steven Weinberg war ein renommierter amerik. Physiker. Er bedauerte, dass die Physik nichts Wesentliches aussagen kann. Ja und wenn das naturalistische Weltbild widerlegt ist, muss das wohl gesagt werden.
Ganz offensichtlich: Weinberg widerlegt nichts, er trickst nur rum, und zwar so:
Strohmann-Argument: Das steckt dahinter: Wer mit einem Strohmann-Argument arbeitet, gibt nur vor, sich mit der Gegenposition auseinanderzusetzen. Tatsächlich argumentiert die wortführende Person aber gegen einen “Strohmann”, also einen fiktiven Gegner, dem eine verfälschte Version der gegnerischen Argumente in den Mund gelegt wird. Die Argumente werden verkürzt, überhöht oder einfach falsch wiedergegeben, auch nie getroffene Aussagen sind möglich. Widerlegt die wortführende Person diese dann durch die eigene Position, scheint sie die Diskussion vermeintlich gewonnen zu haben.

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 10:55
von Spice
Paul hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 08:22
Spice hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 07:43
Paul hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 14:33
Spice hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 07:07
Paul hat geschrieben: Mi 10. Mai 2023, 18:22
danke, kein bedarf ... bin profi, ich behaupte nichts, was ich nicht beweisen kann...berufskrankheit :devil:
Und ich dachte, deine Reaktion wäre auf diesen Artikel! :( Ich halte ihn für genial, für das Beste der letzten Jahrzehnte! Er löst ja wirklich überzeugend alle strittigen Fragen.
ich weiß nicht.. dass das nichts logischer unsinn ist wussten schon die alten griechen...riesen übrigens :mrgreen:

hegel war da anderer meinumg
Was ist "logischer Unsinn" ? Wo Logik ist, ist kein Unsinn. Die Griechen mussten sich noch nicht mit dem Materialismus auseinandersetzen. In welcher Hinsicht war Hegel "anderer Meinung"?
guckst du, zitat reichelt
Rein logisch muss deshalb dem Weltall nicht Zeitliches, sondern Ewiges zugrunde liegen.
ist so ungefähr der anfang aller philosophie, die frage warum die welt ist und nicht nicht ist...eine vorläufige antwort der alten griechen ist, das nichts kann nicht exiestieren...wenn doch, dann befindet es sich in den köpfen das einen oder anderen :D
Gut, dann ist er ja in guter Gesellschaft! :)

für hegel hat das nichts keine anderen eigenschaften, als dass der begriff mit sich selbst identisch ist...das gleiche gilt für das sein...kannst du noch folgen?
Ich sehe es so, dass Hegel ein abstraktes Entwicklungsgesetz gefunden hat und das wurde nun konkretisiert als inhärentes Gesetz des "Lebens an sich". Ist doch großartig, finde ich! Und wie gut sich nun alles löst...

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 10:56
von Spice
Detlef hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 08:49
Spice hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 07:40
Oder anders gefragt: würde der Autor durch das Vorlegen von Tatsachen prinzipiell noch erreichbar sein?

Ich denke eine entscheidende Passage hierzu befindet sich fast ganz am Ende:
https://drive.google.com/file/d/1QTQTvK ... e5FgV/view

Steven Weinberg beklagte, dass das Weltbild der Naturwissenschaft ziemlich entmutigend sei, da
„wir nie zum Kern der Dinge vordringen werden"
und es uns keinen Sinn im Leben erkennen läßt, ja das, was uns am Wichtigsten sei – die Liebe oder
die Emotionen – auf bloße chemische Prozesse zurückführe.

Ein solches Weltbild, das uns jeglichen Wert nimmt und auf die Ebene von Straßenstaub reduziert,
muss grundlegend falsch sein. Es sollte deshalb so schnell wie möglich, aus unseren Köpfen und
Herzen verschwinden.
So ein Text ist sehr verdächtig, denn ein Weltbild enthält eigentlich nie die Attacke auf ein anderes Weltbild.

Ich tendiere deshalb eher dazu, dass der Artikel eine Komplett-Fiktion mit Hang zur Ideologie darstellt.

Es ist kein Problem, wenn man bei der einen oder anderen Tatsache nachzubessern versucht (Motto: es wurde bisher gar nicht richtig erfasst), aber wenn man das Tatsachen-Konzept prinzipiell als "ungenügend" einordnet, dann stimmt etwas nicht mehr.

Ich möchte Weltbildern durchaus einen grossen Spielraum an Fiktionsumfang zugestehen (auch im Wissenschaftsbetrieb benötigen Forscher viel kreativen Spielraum), aber wenn es zu Alleinstellungsansprüchen kommt, dann zieht ein übler Geruch auf.
Steven Weinberg war ein renommierter amerik. Physiker. Er bedauerte, dass die Physik nichts Wesentliches aussagen kann. Ja und wenn das naturalistische Weltbild widerlegt ist, muss das wohl gesagt werden.
Ganz offensichtlich: Weinberg widerlegt nichts, er trickst nur rum, und zwar so:
Strohmann-Argument: Das steckt dahinter: Wer mit einem Strohmann-Argument arbeitet, gibt nur vor, sich mit der Gegenposition auseinanderzusetzen. Tatsächlich argumentiert die wortführende Person aber gegen einen “Strohmann”, also einen fiktiven Gegner, dem eine verfälschte Version der gegnerischen Argumente in den Mund gelegt wird. Die Argumente werden verkürzt, überhöht oder einfach falsch wiedergegeben, auch nie getroffene Aussagen sind möglich. Widerlegt die wortführende Person diese dann durch die eigene Position, scheint sie die Diskussion vermeintlich gewonnen zu haben.
Na, ich wollte jetzt nicht auf Weinberg so viel wert legen.

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 12:30
von Oleander
Spice hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 07:40 Fehlt es da nicht an Offenheit?
Ein, meiner Erfahrung nach, heikles Thema...
Denn....
Na, finds selber raus. :)

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 12:42
von Paul
:mrgreen:

btw, auch dazu hat popper seinen senf dazugegeben...die offene gesellschaft und ihre feinde...da macht er hegel fertig :lol:

Re: Logik und Erkenntnis

Verfasst: Fr 12. Mai 2023, 12:45
von Oleander
Paul hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 12:42btw, auch dazu hat..
Wozu?