Faust hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 22:29
Klar, Martin Sellner macht einen sympathischen Eindruck und ist darum das medienfreundliche Gesicht der Rechtsextremen sie wollen schließlich rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft tragen und dort dauerhaft verankern.
Das Operationsfeld der Identitären ist die „Metapolitik“: der vorpolitischem Raum. Dort wollen sie die Diskurshoheit und kulturellen Hegemonie erlangen, um einen Begriff von Antonio Gramsci zu verwenden.
Jede Bewegung versucht ihr Gedankengut zu verbreiten. Daran ist mE nichts Ungewöhnliches oder Unlauteres.
Was mich angeht, so fühle ich mich extrem gelangweilt von dem Links-Rechts-Schema. Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sollte nicht mehr mit dem begrifflichen Instrumentarium des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts beschrieben werden.
Das finde ich jetzt nicht konsistent: Denn einerseits stimmts du in die Zuschreibung der Identitären als "Rechtsextreme" bzw "Faschisten in modernem Gewande" ein, andererseits sagst du, passe dieses Schema nicht mehr auf die heutige Situation.
Ich denke ja auch, dass dieses Schema nicht mehr wirklich griffig ist, aber es wird eben von allen Seiten bedient und es wird nach wie vor aus dieser Polarität politisches Kapital geschlagen. Insofern ist es einfach relevant.
LG
Zuletzt geändert von lovetrail am Sa 4. Mai 2019, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Faust hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 22:29
Klar, Martin Sellner macht einen sympathischen Eindruck und ist darum das medienfreundliche Gesicht der Rechtsextremen sie wollen schließlich rechtes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft tragen und dort dauerhaft verankern.
Das Operationsfeld der Identitären ist die „Metapolitik“: der vorpolitischem Raum. Dort wollen sie die Diskurshoheit und kulturellen Hegemonie erlangen, um einen Begriff von Antonio Gramsci zu verwenden.
Jede Bewegung versucht ihr Gedankengut zu verbreiten. Daran ist mE nichts Ungewöhnliches oder Unlauteres
Richtig. Doch zwischen dem rassistischen Gedankengut des Ku-Klux-Klan und dem Gedankengut des Bürgerrechtlers Martin Luther King besteht ein himmelweiter Unterschied in seiner legendären Rede sagte er
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. (...) Das ist unsere Hoffnung. (...) Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen ins Gefängnis zu gehen, zusammen für die Freiheit aufzustehen, in dem Wissen, dass wir eines Tages frei sein werden (...) Lasst die Freiheit erschallen von Georgias Stone Mountain. (...) Lasst die Freiheit erschallen von jedem Hügel und Maulwurfshügel in Mississippi, von jeder Erhebung lasst die Freiheit erschallen. Wenn wir die Freiheit erschallen lassen (...) von jedem Staat und jeder Großstadt, dann werden wir den Tag beschleunigen können, an dem alle Kinder Gottes – schwarze und weiße Menschen, Juden und Heiden, Protestanten und Katholiken – sich die Hände reichen und die Worte des alten Negro-Spiritual singen können: „Endlich frei! Endlich frei! Großer allmächtiger Gott, wir sind endlich frei!““
Das ist der Wille Gottes für diese Welt. Wenn nun die reaktionären Kräfte meinen, dass sie einfach das Rad der Zeit zurückdrehen können, so sollten sie wissen, dass das ganze Universum und die Mächte des Himmels sich gegen sie wenden werden
lovetrail hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 09:51Das finde ich jetzt nicht konsistent: Denn einerseits stimmts du in die Zuschreibung der Identitären als "Rechtsextreme" bzw "Faschisten in modernem Gewande" ein, andererseits sagst du, passe dieses Schema nicht mehr auf die heutige Situation
Martin Sellner ordnet sich selbst in dieses Schema ein. Das heißt, er ist mental noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Das Links-Rechts-Schema ist nicht nur veraltet, sondern sogar kontraproduktiv, da es von einer inhaltlichen Debatte ablenkt. Umweltschutz oder das Streben nach Frieden und Gerechtigkeit sind nicht links, sondern vernünftig. Die Menschen der Zukunft werden nicht mehr zwischen einer linken und rechten Politik unterscheiden, sondern zwischen einer intelligenten und dummen, heilsamen und unheilsamen, gerechten und ungerechten, lebensfreundlichen und lebensfeindlichen, humanen und inhumanen Politik.
Zuletzt geändert von Faust am Sa 4. Mai 2019, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Da sieht man wo die mediale und politische Hetze gegen Identitäre hinführt. (Nicht auszudenken, was los wäre, wenn Identitäre eine solche Gewalttat begingen.)
Faust hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 22:29
Klar, Martin Sellner macht einen sympathischen Eindruck und ist darum das medienfreundliche Gesicht der Rechtsextremen
Er ist ein Rassist und Antisemit, das muss man wissen, wenn man ihm nachfolgt.
Aber auch er ist nur Manipulationsmasse, nach dem Motto:
"Da wo wir nicht sind, ist unser Feind..."
Hysterie und Dauerempörtheit sind die Auswüchse von Ideologien. Dort wird die Vernunft betäubt.
Die größten Lügner waren schon immer die glaubwürdigsten Demagogen. Alle nennen sie sich Demokraten und arbeiten dennoch nur auf eigene Rechnung. Und was sich Opposition nennt, sitzt im selben Zug, denn sobald sie an die Macht kommt, stellen sie die Rechnungen aus.
Sogenannte linken Revolutionäre suchen nach Bestätigung, Anerkennung, Bewunderung. Sind sie etabliert, wollen sie arrogant ihrem Narzissmus alle anderen unterordnen.
Jene angepassten Demokraten und ihren sogenannten liberalen Alternativen geht es allein um Erfolg, Überleben des Stärkeren, um gierig immer mehr Geld zu verdienen. Die nationalistische Variante davon will dasselbe zusätzlich mit Verbreitung von Angst und auch mit Krieg, denn auch am eigenen Stolz wollen sie verdienen und darin Bestätigung.
Keine Seite jedoch geht es um die Bedingungslosigkeit des Lebens. Es geht ihnen immer nur um die Dinge selbst. Alles muss Zweck haben und ihnen Nutzen bringen. Keinem geht es um das Sein an sich. Und weil das Volk das Heilige in sich ebenso immer mehr verliert, haben sie das Denken des Volkes auf ihrer Seite. Das verbindet sie und schafft sogar Abhängigkeit voneinander.
Deshalb sitzt man als Christ meist zwischen allen Stühlen: Weil man nüchtern bleibt und deshalb vernünftig und man die Ideologien durchschaut. Weil man um das Heilige im Menschen weiß, Gottes Liebe, die bedingungslos ist, für jede Rasse, für jedes Aussehen, mag man für Menschen noch so zweck- und nutzlos sein. Weil man das Leben empfängt und nicht nur duldet.
In jeden Menschen begegnen wir Christus. Behandeln wir sie so, als müssten wir ihnen in alle Ewigkeit in die Augen sehen.
Servus
Vielleicht wird sich unser Land irgendwann von der Illusion verabschieden müssen, dass es ausgerechnet die Muslime sind, welche die Demokratie gefährden.