Homosexualität und Christsein III

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CoolLesterSmooth
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Rembremerding hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:13 Homosexualität wird geradezu missionarisch promotet.
Du lässt es klingen, als würde man versuchen, Homosexualität als etwas besseres darzustellen, fast als würde man versuchen Heterosexuelle ans andere Ufer zu ziehen. Es geht nicht darum, Homosexualität als besser, sondern als nicht schlechter zu akzeptieren.
Dass dies die Familien angreift, Fruchtbarkeit verhindert, das Fundament menschlicher Gesellschaft zerstört, in dem es Zukunft hemmt
Kannst du diese Vorwürfe bitte konkret ausführen und begründen?
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Hiob
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Hiob »

Andreas hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 20:41 Um das biblisch zu untermauern, wäre halt jetzt eine Bibelstelle echt super
Naja - dass aus dem Menschen Mann und Frau wurden und das "Erkennen" mit Vermehren verbunden war, sollte eigentlich schon reichen. - Es wäre für Gott ein Leichtes gewesen, jedes Kind einzeln per Storch bringen zu lasssen.
Rembremerding hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:13 Dieser geistiger Hintergrund wird kaum mehr verstanden
So ist es - man kann solche Gedanken nur noch ab und zu bringen und für die zukunft bewahren. - Davon abgesehen und weniger pessimistisch: Unsere Kinder UND auch deren Freunde (alle eher säkular eingestellt) bekommen wieder mehr Kinder und suchen das gesellschaftliche Heil wieder mehr in der Familie - als ob da ein Instinkt wäre, der wieder weglenkt von dem, was offiziell "in" ist.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:15 Genau das passiert aber nicht vollständig
Inwiefern?
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:15 nur sollte man das nicht "Ehe" nennen

Warum?
Weil "Ehe" traditionell semantisch anders besetzt ist als sakramentale Gemeinschaft. - Natürlich kann man semantische Shifts vollführen - aber dann hat man halt parallel zwei Bedeutungen zum selben Wort.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:15 Die Problematik besteht da, wo "Weil meine Religion..." die entscheidende Grundlage für Aspekte der Gesetzgebung einer nicht-theokratischen und religiös diversivizierten Gesellschaft sind.
Da kommen wir wieder in das Gefilde des "Naturrechts" hinein - Ratzinger hat das in seiner Rede vor dem Bundestag 2011 näher ausgeführt.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:15 Erwartet wird von ihnen, dass sie diese Art der Sexualität als Kreuz verstehen.

Und genau das ist die destruktive Perversität, die Leute in den Selbstmord treibt.
Dann wird "Kreuz" falsch verstanden. - Um es kurz zu machen: Wäre ich christlich und schwul, würde ich nicht auf meine Schwulheit verzichten, wenn ich nicht verstehen würde, warum.
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Andreas
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Andreas »

Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:32 Naja - dass aus dem Menschen Mann und Frau wurden und das "Erkennen" mit Vermehren verbunden war, sollte eigentlich schon reichen. - Es wäre für Gott ein Leichtes gewesen, jedes Kind einzeln per Storch bringen zu lasssen.
Wie immer gehst du nicht auf meine Argumente ein, denn das allein trifft auch auf Frösche zu. Sind die jetzt auch in die Ebenbildlichkeit eingeschlossen, weil es bei ihnen auch Mann und Frau gibt?
Rembremerding

Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:32 Unsere Kinder UND auch deren Freunde (alle eher säkular eingestellt) bekommen wieder mehr Kinder und suchen das gesellschaftliche Heil wieder mehr in der Familie
Und hier gelangen wir zu einem Punkt, der eben universell ist, keineswegs an religiösen Schriften oder Geboten gebunden: KINDER. Staat, Gesellschaft, Zukunft findet nur mit und durch Kinder statt. Familie ist die Grundzelle von Zukunft, Staat, Gesellschaft. Eigentlich völlig logisch, denn Menschen machen eine Gesellschaft und nicht umgekehrt.
Überall dort, wo man Begriffe andere Inhalte vermitteln will (Familie, Ehe), geht es um die Erlangung der Definitionshoheit. Damit soll der natürliche Impuls, den du von deinen Freunden beschreibst, für die Zukunft eingeebnet, gelenkt werden.
Ich denke im übrigen, dass auch Homosexualität lediglich als Vehikel missbraucht wird, um eine weitaus tiefer greifende Veränderung herbeizuführen, welche die Definition von Mensch, Menschenwürde an sich, neu beschreiben will.
Faust

Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Faust »

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CoolLesterSmooth
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:32 Inwiefern?
Adoptionsrecht ist ein typischer Fall, wobei ich hier vielleicht konkretisieren sollte, dass ich als Amerikaner in solchen Fällen immer eher auf die USA schaue, da die religiös fundamentalistischen Einflüsse dort oft stärker spürbar sind. Auch in Deutschland gibt's in dieser Sache keine 100%ige rechtliche Gleichheit zwischen hetero- und homosexuellen Ehepaaren, aber da ist man seit ein paar Jahren zumindest nah dran.
Weil "Ehe" traditionell semantisch anders besetzt ist als sakramentale Gemeinschaft.
Etymologisch ist der Begriff aber weder auf den sakramentalen Aspekt, noch auf exklusiv Mann und Frau beschränkt, zumal der Begriff ja auch in der Kunst ganz allgemein für Zusammenführung und Verschmelzung verwendet wird, nur da gibt es keinen religiösen Aufschrei.
Dann wird "Kreuz" falsch verstanden. - Um es kurz zu machen: Wäre ich christlich und schwul, würde ich nicht auf meine Schwulheit verzichten, wenn ich nicht verstehen würde, warum.
Z.B. weil Gott dich sonst nicht will (nicht meine Meinung, aber leider in so manchen Denominationen vertreten).
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Rembremerding hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:47 Damit soll der natürliche Impuls, den du von deinen Freunden beschreibst, für die Zukunft eingeebnet, gelenkt werden.
Welchen Einfluss hat die Anerkennung der Gemeinschaft gleichgeschlechtlicher Paare als "Ehe" auf den Fortpflanzungsimpuls heterosexueller Paare?
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Faust »

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Hiob
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Hiob »

Andreas hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:40 das allein trifft auch auf Frösche zu. Sind die jetzt auch in die Ebenbildlichkeit eingeschlossen, weil es bei ihnen auch Mann und Frau gibt?
Nein - man muss nicht ebenbildlich sein, um vom Dualismus der Welt betroffen zu sein.
Rembremerding hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:47 Ich denke im übrigen, dass auch Homosexualität lediglich als Vehikel missbraucht wird, um eine weitaus tiefer greifende Veränderung herbeizuführen, welche die Definition von Mensch, Menschenwürde an sich, neu beschreiben will.
Ob das so bewusst ist, weiß ich gar nicht. - Ich sehe es phänomenisch als Welle und Gegenwelle, wie es schon immer war. - Aber in der Tat kann ich mir eine Welt vorstellen, in der es "in" sein wird, Kinder nur noch im Glas zu züchten, weil sich die Gesellschaft immer mehr individualisiert - dann gebären nur noch arme Leute "wie die Tiere". - Aber es kann auch ganz anders kommen - da muss nur Not kommen .....
Faust hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 22:07 Viel interessanter ist die Frage, was die möglichen geistlichen Gründe dafür sind, dass in der Homosexualität ein Problem oder eine Sünde gesehen wird?
Genau diese Frage habe ich in meinem Post vorher versucht zu beantworten.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 22:21 Adoptionsrecht ist ein typischer Fall, wobei ich hier vielleicht konkretisieren sollte, dass ich als Amerikaner in solchen Fällen immer eher auf die USA schaue, da die religiös fundamentalistischen Einflüsse dort oft stärker spürbar sind. Auch in Deutschland gibt's in dieser Sache keine 100%ige rechtliche Gleichheit zwischen hetero- und homosexuellen Ehepaaren, aber da ist man seit ein paar Jahren zumindest nah dran.
Das hat was mit "Kindeswohl" zu tun - also ein Belang, der die Ehepartner nicht betrifft. - Hier ist die Frage, ob es zu den Regelfällen gehören soll, dass zwei Gleichgeschlechtliche Kinder aufziehen sollen.

Im Hintergrund steht die Frage nach männlichem und weiblichem Archetyp: Sind Mann und Frau unterschiedlichen Wesens oder nicht? Viele (ich auch) sagen: Sie sind unterschiedlichen Wesens. - Andere sagen das Gegenteil.

Meine Haltung begründe ich damit, dass es - salopp gesagt - ein Unterschied ist, ob man in 9 Minuten ein Kind zeugt oder in 9 Monaten austrägt. - Nun müssen Adoptiveltern nicht zeugen und austragen - aber es liegt im Wesen der Frau, dass sie potentiell Gebärende ist, also seelisch darauf hin gemacht ist. - Das macht einen großen Unterschied in den ersten Jahren der Erziehung.

Ein ziemlich furchtbares, aber denkbares Argument dagegen ist, dass das alles egal ist --- die Entwicklung zur Androgynität, die gesellschaftlich zu beobachten ist, lässt solche Argumente irgendwann befürchten. - Denn wenn man das Bewusstsein für Unterschiede verloren hat, sind sie nicht mehr Grundlage für eine Entscheidung.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 22:21 Etymologisch ist der Begriff aber weder auf den sakramentalen Aspekt, noch auf exklusiv Mann und Frau beschränkt
Möglich - aber halt in der kulturellen Wahrnehmung. --- ich sehe hier einen (weiteren) Neusprecht-Versuch orwellscher Art: Man nimmt das Substrat der ursprünglich gesprochenen Sprache ist, das Altsprech, und besetzt es neu, um so die alte Bedeutung zu eliminieren.
CoolLesterSmooth hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 22:21 nicht meine Meinung, aber leider in so manchen Denominationen vertreten
Das ist in der Tat ein Problem (gerade in den USA) - es gibt eine Menge aus meiner Sicht diabolische Auffassungen, die unter christlichem Etikett vertrieben werden.
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Andreas
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von Andreas »

Du erinnerst dich doch noch.
Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 20:19Orgasmus und ebenbildliche Wiederschöpfung-KRaft werden als EIN Phänomen verstanden - sonst bräuchte man keinen Dualismus der Geschlechter. - Daraus leitet man ab, dass nur verschiedene Geschlechter miteinander Sex haben können.
Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 23:57
Andreas hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 21:40 Wie immer gehst du nicht auf meine Argumente ein, denn das allein trifft auch auf Frösche zu. Sind die jetzt auch in die Ebenbildlichkeit eingeschlossen, weil es bei ihnen auch Mann und Frau gibt?
Nein - man muss nicht ebenbildlich sein, um vom Dualismus der Welt betroffen zu sein.
Was ist jetzt davon richtig?
Einmal leitest du die ebenbildliche Wiederschöpfungs-Kraft aus Orgasmus und "Dualismus" der Geschlechter ab, die auch Frösche oder Schimpansen haben. Jetzt hat "der Dualismus der Welt" plötzlich nichts mehr mit der Ebenbildlichkeit des Menschen, als Mann und Frau zu tun?
Du vergleichst Äpfel mit Birnen, denn der Dualismus der Geschlechter hat mit dem (christlich-cartesianischen) Dualismus der Welt aus Geist und Materie nichts zu tun. Das ist reine Wortverdreherei mit Hilfe von lateinischen Fremdworten.
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Re: Homosexualität und Christsein III

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: So 6. Okt 2019, 23:57 Das hat was mit "Kindeswohl" zu tun - also ein Belang, der die Ehepartner nicht betrifft. - Hier ist die Frage, ob es zu den Regelfällen gehören soll, dass zwei Gleichgeschlechtliche Kinder aufziehen sollen.

Im Hintergrund steht die Frage nach männlichem und weiblichem Archetyp: Sind Mann und Frau unterschiedlichen Wesens oder nicht? Viele (ich auch) sagen: Sie sind unterschiedlichen Wesens. - Andere sagen das Gegenteil.

Meine Haltung begründe ich damit, dass es - salopp gesagt - ein Unterschied ist, ob man in 9 Minuten ein Kind zeugt oder in 9 Monaten austrägt. - Nun müssen Adoptiveltern nicht zeugen und austragen - aber es liegt im Wesen der Frau, dass sie potentiell Gebärende ist, also seelisch darauf hin gemacht ist. - Das macht einen großen Unterschied in den ersten Jahren der Erziehung.
Was ist mit lesbischen Paaren?

Oder machen wir es einfach konkret: Gibt es irgendwelche Belege dafür, dass die Kinder gleichgeschlechtlicher Paare in ihrer Entwicklung gegenüber den Kindern heterosexueller Paare benachteiligt sind (v.a. wenn man für beide Gruppen Fremd- und Stiefadoptionsfälle betrachtet)?
Möglich - aber halt in der kulturellen Wahrnehmung. --- ich sehe hier einen (weiteren) Neusprecht-Versuch orwellscher Art: Man nimmt das Substrat der ursprünglich gesprochenen Sprache ist, das Altsprech, und besetzt es neu, um so die alte Bedeutung zu eliminieren.
Aber wenn man so argumentiert, sollte man konsequenterweise anerkennen, dass sich der Vorwurf vielmehr gegen die Kirche richten müsste, die die alte, allgemeinere Bedeutung des Begriffes eliminiert bzw. der eigenen Ideologie nach eingeengt hat. Ein Aufhebung der Exklusivität wäre dementsprechend weniger Bedeutungseliminierung sondern vielmehr Rückbesinnung auf die ursprüngliche Bedeutung.
Oder ist etwa die alte Umdeutung okay, weil damals und eine aktuelle wäre es nicht, weil jetzt?
"Willst du die Abgründe meines Stumpfsinns erkennen, so lies meine Beiträge."
Reinhold
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