Hiob hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 18:32
Hier war der Staatsvertrag ein echter Hemmschuh. - Denn man kann nicht einerseits staats-autonom sein und andererseits einen SChwur auf die Verfassubg leisten. - Das sehen inzwischen auch einige katholische Bischöfe so.
Ich halte sehr viel von einer klaren Trennung zwischen Staat und Kirche; nicht zuletzt zum Schutz der Kirche vor staatlichem (ideologischem) Zugriff. Nur so hat Kirche eine Chance, unabhängig vom politisch-gesellschaftlichen Mainstream zu agieren. Eine Garantie ist das aber immer noch nicht. Zum Gelingen gehören auch die "berufenen" Einzelakteure.
Hiob hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 18:32
Ja - ich sehe das Schiff nicht verloren.
Ich sehe es gehörig schlingern und daher nicht auf Kurs. Man könnte meinen, Kapitäne und Steuerleute seien vom Kelch der Hure Babylon besoffen.
Auch als Protestant muss ich sagen: schon die Reformation war ein großes Unglück, wobei ich differenziere: die Motivation dazu war absolut richtig (nämlich: der Reformgedanke), die Folge aber katastrophal (nämlich: die Spaltung der Gemeinde Christi in zwei Lager; und es war nicht die erste).
Ebenso fatal ist aber auch die Entwicklung der letzten 1-2 Jahrhunderte. Wenn du vom "Schiff" redest: seit geraumer Zeit werden nämlich schon die Rettungsboote bemannt und zu Wasser gelassen - noch ehe Jemand den Untergang angekündigt hat. Das ist eigentlich Meuterei und falls das so ist, sollte man sich dringend fragen, gegen wen hier gemeutert wird - wer führt die Gemeinde Christi (rhetorische Frage)?
Nun sitzt ein Großteil der Mannschaft in Rettungsbooten, die mühsam und einzeln auf den Horizont zurudern, während darüber lamentiert wird, dass das Schiff nicht mehr zu kontrollieren ist - wie auch, wenn die fähigsten (nicht ausschließlich) Mannschaftsmitglieder von Bord gegangen sind?
Nun schlingert das Gemeindeschiff kurslos umher, während unzählige Rettungsboote versuchen aus eigener Kraft zum Ufer zu gelangen, wobei jedes einzelne davon sich in der Obhut eines guten Windes wähnt.
Wo steht Jesus hier? Sitzt er in allen Booten zugleich?
Oder ein anderes Bild, mit dem die prekäre Lage vielleicht nocht deutlicher wird:
die Herde ist heillos zerstreut.
Was macht der Hirte?
Der Hirte geht sicherlich jedem einzelnen Schaf nach. Aber doch nicht, um es jeweils EINZELN zum Ziel zu bringen!!!
Sondern um es zurück zur Herde zu bringen.
Daran sollten auch wir uns dann doch orientieren, oder liege ich etwa falsch?