PeB hat geschrieben: ↑Di 15. Sep 2020, 14:08
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 14. Sep 2020, 16:44
Das Entscheidende ist, dass der Mensch "bauartbedingt" im geistlichen Sinne grundsätzlich schuldig ist.
"Schuldig" würde ich in dem Zusammenhang nicht sagen. Schuldig wird man durch eine Verurteilung nach einer Tat. Dabei ist die Frage: was wird als "Schuld" angerechnet, was nicht?
Wie ich es auffasse, beginnt die Schuld mit der ersten Übertretung. Man muss NICHT erst vom Gericht überführt werden, weder von einem weltichen noch vor einem anderen. Die Funktion des Gerichts ist hier nicht Thema. Dazu verweise ich auf meinen Thread. Man kommt NICHT schuldig auf die Welt. Hiob hängt hier m.E. der Irrlehre der Erbschuld an. Aber als Katholik folgt er seine Lehrern, zumindest vermute ich das. Wem PeB folgt, weiß ich nicht.
Ich sehe es anders. Man erbt keine Schuld, auch keine Sünde, man wird schuldig und zwar mit seiner ersten Übertretung. Immer ist es eine eigene Tat. Exakt das macht den "Adam" in uns aus. Wir haben nicht die Schuld VON Adam, sondern weil wir WIE Adam sind, deshalb fällt jeder Mensch irgenwann in Übertretung. Warum das so ist, ok das ist theologisch. Bitte jetzt nicht theologisieren, denn es ist einfach Fakt, was ich bloß feststelle, das sagt auch die Schrift.
Ihr müsst mir hier zeigen, dass die Schrift anders lehrt. Wozu nun das Gesetz? Um die Übertretung aufzuzeigen. Ohne Gesetz wüssten wir nicht einmal, dass wir uns schuldig gemacht haben. Wer sollte es uns denn sagen? Das sagt auch Paulus ziemlich klar.
Als Gott mit den Menschen am Anfang noch direkt redete, man lese die Geschichte Kains, da zeigte Gott die Schuld auf. Ich lege nun aus: Da es noch kein Gesetz niedergeschrieben gab. Aber da Gott (heute) nicht mit jedem Menschen redet, er hat es irgendwann eingestellt, so hat er uns ein Gewissen gegeben, das in uns alarmiert. Aufgrunddessen schrieben dann die Menschen entsprechende Gesetze.
Dieses Gewissen, so meine Auslegungm nagte auch an Kain, aber er überging es. "Ja was geht mich der Bruder an?" Derart verwarf er Gottes Wort bzgl. seiner aufgedeckten Blutschuld. Er tötete damit sein Gewissen. So würden wir das heute nennen, wenn dir jemand klar sagt, dass du dich schuldig gemacht hast, aber du zucksts mit den Schulter im Sinne von: "Na und?"
Wer das Gewissen nicht übergeht, hinterfragt warum es nagt und stellt fest, dass er in einem Punkt ein Gesetz übertreten hat. Was ist nun das Gesetz Israels: Es ist der Inbegriff des Gesetzes, da Gott dies selbst geoffenbart hat, und übersteigt damit jedes Gewissen. Aber wer seines noch nicht getötet hat, wird genau dadurch überführt und erkennt die Schuld und sich selbst damit "schuldig".
Dieser Prozess des Erkennes der Schuld hat nun wieder NICHTS direkt mit dem Tod Jesu zu tun. Ihr tut so, als ob mit dem Zeitpunkt des Opfers des Sohnes Gottes eine Wende in der Aufdeckung von Schuld gekommen wäre und man das Gesetz heute neu definiert. Nein, Ehebruch war zur Zeit Mose Sünde und heute ebenso. Warum Jesus kam braucht man keinem Christen erklären, nicht um das Gesetz aufzuheben sondern um uns frei davon zu machen, konkret aber von der Sünde. Der HG wirkte aber immer gleich so, auch im AT.
Es hat daher nichts mit dem zu tun, was die Funktion des Gesetzes ist, bzw. hängt es nicht davon ab, wiewohl Jesus uns aus der Sünde befreit. Das Gesetz war dazu immer notwendig. Im anderen Thread ging es bei Hiob um "Kontinuität". Nun ist die Kontinuität des Gesetzes ewig, es war immer gleich. Ihr vermischt hier Gottes Einlösung seines Versprechens mit der immer von uns abhängigen Schuldigkeit bzw. ich verstehe euch so. Ihr müsst mir sagen, worin ich euch missverstehe.
Bitte aber alle Argumente anhand der Schrift liefern, eigenen Gedankengängen folge ich nicht gerne. Ich kann meine Aussagen mit der Schrift belegen, nur blähe ich den Beitrag nicht noch mehr auf. Wo ihr es verlangt zitiere ich das entsprechende Wort Gottes. Das verlange ich auch von euch, da ich viele euer Argumente als nicht schriftkonform erkennen kann, wie es den Begriff Erbschuld in der Schrift nun mal gar NICHT gibt. Er ist bloß das Produkt von Menschen-Theologie.