Re: Das Lukas-Evangelium
Verfasst: Mi 2. Dez 2020, 08:04
Nachdem wir die Quellensituation für meine Begriffe ausreichend behandelt haben, denn wie sind darin allesamt keine Experten, sondern jeder legt so aus wie er es für richtig ansieht, so gibt es auf dieser Ebene nichts weiter zu erforschen. Vielleicht schließe ich ab mit folgendem Zitat:
Quelle (Eusebius Kirchengeschichte 39/3): http://www.unifr.ch/bkv/kapitel49-38.ht ... 2%A3PapiasEusebius über Papias hat geschrieben: Bezüglich Matthäus aber behauptete er: "Matthäus hat in hebräischer Sprache die Reden zusammengestellt; ein jeder aber übersetzte dieselben so gut er konnte."
Eine erstaunliche Parallele zu uns. Ich schließ es damit ab. Meine weiterführeden Gedanken habe ich dem Lk. Kapitel 4 gewidemt, indem ich ewähnt habe, wie Lukas sehr präzise einen Unterschied aufzeigt:
- Erfüllt mit dem HG
- In der Kraft des HG
Ich stelle zunächst lediglich objektiv den niedergeschriebenen Wortlaut fest und schließe daraus, dass er damit aussagen wollte, dass danach sein Dienst in der Kraft des Geistes erfolgte Es war für mich eine Erkenntnis, über die Lukas bereits verfügte. Andere mögen das wieder anders auslegen.
Verfolgen wir die erste Tätigkeit Jesu, so ist seine Botschaft zuerst noch keine große Kraftbotschaft, sondern er knüpft am Beginn genau daran an, wie schon Johannes gepredigt hatte, dass er zur Umkehr aufrief, weil das Reich Gottes nahegekommen ist. Dazu muss ich aber aber kurz zum Mk-Ev wechslen, weil Lukas selbst das nicht darstellt:
Wir erfahren hier auch, dass Jesus seinen öffentlichen Dienst nicht sofort antrat, sondern erst nach der Gefangennahme des Johannes. Er wanderte vom Ort der Taufe, ich denke es war im Jordantal auf der Höhe von Jerusalem danach nach Galiläa. Es sollte damit ein kontiunuierliche Übergabe an ihm als weiteren Sprecher Gottes geben.Markus 1:14-15 hat geschrieben: Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Diese Passage lässt Lukas aus und will uns hinführen, wo es zum ersten öffentlichen Kraftakt kam, wenn man diesen Wortlaut erlaubt, gekommen ist. Zuvor offenbarte er sich derart nur denen, die er sich als Apostel erwählte.
Jesus lag es am Herzen, dass er sich zuerst seiner Heimatgemeinde offenbart, aber er stieß genau dort auf den größten Widerstand. So zog er weiter und nun zeigte sich, was Lukas meint mit der "Kraft des HG", als er in der Synagoge in Kapernaum öffentlich auftrat und einen bösen Geist aus jemand ausgetrieben hatte.Lukas 4:28-30 hat geschrieben: Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter.
Das war, wie ich es heute sehe, der Startschuss für die öffentlichen Wunder. Danach ist es schwer zu rekonstruieren, wie diese der Reihe nach erfolgten, denn es waren einfach zu viele. Ich denke, das fiel auch Lukas schwer.Lukas 4:36-37 hat geschrieben: Und sie erstaunten alle, sodass sie sich untereinander fragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist dies? Mit Vollmacht gebietet er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm! Und das Gerücht von ihm verbreitete sich sogleich in das ganze umliegende Gebiet von Galiläa.
Die Fülle der Wunder wurde überwältigend. Jesu wurde regelrecht bestürmt, so dass er sich immer wieder zurückziehen musste um erneut Kraft vom HG zu tanken.