Nachgefragt: Geistliche Autorität

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PeB
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:03
Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 12:31 Wenn der Polizist in seiner Amtsausübung ein Fehlverhalten zeigt oder gar Amtsmissbrauch betreibt bist du trotzdem nicht sein Richter.
Richtig - das macht dann ein Richter
Stimmt zwar.
Aber wenn eine Autoritätsperson ganz offensichtlich ihre Macht missbraucht und andere damit gefährdet oder schädigt, dann darfst du ihr auch zuwider handeln, um Schlimmes zu verhindern.
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Oleander
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Oleander »

PeB hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:16 Aber wenn eine Autoritätsperson ganz offensichtlich ihre Macht missbraucht und andere damit gefährdet oder schädigt, dann darfst du ihr auch zuwider handeln, um Schlimmes zu verhindern.
Denk ich auch.
Ich vermute, wäre ich bei der Aktion von Floyd in unmittelbarer Nähe gestanden, hätte ich mich nicht zurückhalten können und hätte versucht, da einzugreifen.
Die Gefahr aber besteht, dass man selber noch Rechenschaft hätte abgeben müssen, warum man das tat und ein anderer hätte womöglich auf mich geschoßen.
Beten? Ich weiß nicht, ob da eventuell Gott eingegriffen hätte.
Und laut Michaels Theorie war es wohl Gottes Wille, das Floyd stirbt. Denn Gott gibt Leben und nimmt es.
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PeB
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von PeB »

Oleander hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:23 Die Gefahr aber besteht, dass man selber noch Rechenschaft hätte abgeben müssen, warum man das tat
...und wenn man genau darüber nachdenkt, ist es genau das, was man unter dem Opfer verstehen muss, das man seinem Glauben schuldig ist.
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Oleander
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Oleander »

PeB hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:27
Oleander hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:23 Die Gefahr aber besteht, dass man selber noch Rechenschaft hätte abgeben müssen, warum man das tat
...und wenn man genau darüber nachdenkt, ist es genau das, was man unter dem Opfer verstehen muss, das man seinem Glauben schuldig ist.
Es tut mir leid, aber ich verstehe deine Aussage nicht.
Inwiefern gibt es da einen Zusammenhang mit dem Fall Floyd, wo ich darüber Rechenschaft ablegen muss, warum ich den helfen wollte(also Eingriff un zu verhindern das er erstickt)?
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Helmuth
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:03 Stelle Dir folgendes vor: Ich werde Amtsträger und lehre Trinitarismus und Allversöhnung - Dir muss ich keine Rechenschaft abliefern, weil ich ja als Amtsträger nur Gott verantwortlich bin. - Würdest Du mir in meinen Lehrinhalten zustimmen, weil ich Amtsträger bin? Sicherlich nicht. - Kann Gott dies so entscheiden, dass wir beide das inhaltlich akzeptieren können? - In Sachen Trintarismus und Allversöhnung sicherlich nicht.
Du bringst hier Sachen durcheinander. Nebenbei betreibt die RKK schon seit Jahrhunderten Amtsmissbrauch. Wenn ich aus deinem Mund die AV-Lehre höre, von welcher Amtsautorität deinerseits sprichst du? Hast du ein Amt?

Hier werden zwei Dinge miteinander vermischt. Die Autorität gilt der Führung für das praktische Leben, indem einer Gemeinschaft Leute vorgesetzt werden, sei es durch Gottes Wort, wie das z.B. in der Famile für den Vater gilt oder in einem Gemeinwesen, das sich eine Führung selbst wählt. Gott verfügt das seit Adam und Eva.

Aber keiner kann befehlen was geglaubt werden soll. Diese Anmaßung kannte kein einziger Apostel geschweige denn Jesus. Das schafft auch kein Vater. Er kann sein Kind zwar x-beliebig erziehen, aber es kommt der Tag X, wo Sohnemann sagt: "Nein Paps, so ist es nicht, es ist anders Paps und ich mache das ab nun auch anders. Ich fürchte dazu auch deine Rute nicht mehr."

Du hast ca. 12 Jahre Zeit, dann löst sich allmählich ein Kind aus seinem kindlichen Glauben, den man bislang noch wie Wachs formen konnte. Und wie meinst du kann man Erwachsene nun zwingen, was geglaubt werden soll? Die geisltiche Erziehung Erwachsener funktioniert also anders. Der Apostel Paulus was darin ein großes Vorbild.

Wer in führender Stellung mit der Lehre oder auch in der Erziehung mit Druck und Zwang sein Amt ausübt, indem er das Leben anderer sogar gemeingefährlich bedroht, begeht nicht nur Amtsmissbrauch, er wird so auch zum Mörder.

Nochmals dieses Wort: Der Amtsträger steht und fällt mit seinen Taten und nicht mit der Lehre! Man kann sicher für kurze Zeit den Missbrauch bis an die Spitze treiben, wie es manche Elten tun oder auch Amtstrüäger, weil ihnen die Macht dazu verliehen wurde, aber das hält nicht ewig.

Es wird nur dem Thema nicht gerecht, wenn wir dazu über die gottlosesten aller Gewaltverbrecher reden, sondern es steht folgende Überschrit: "Geistliche Autorität". Wir meinen wohl eine Ordnung in der Gottes Wirken durch deren Amtsträger noch halbwegs wahrgenommen werden kann. Ansonsten geht es eh schon den Bach runter.

Wer das Thema aus der Sicht der Höllenanwärter weiter behandeln will, der versteht m.E. gar nicht worum es dem TE geht. Soweit meine Auffassung.
Zuletzt geändert von Michael am Do 22. Apr 2021, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 Wer das Thema aus der Sicht der Höllenanwärter weiter behandeln will
Wem meinst du mit Höllenanwärter?
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PeB
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von PeB »

Oleander hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:32 Inwiefern gibt es da einen Zusammenhang mit dem Fall Floyd, wo ich darüber Rechenschaft ablegen muss, warum ich den helfen wollte(also Eingriff un zu verhindern das er erstickt)?
Dus sollst als Christ notfalls für deinen Glauben sterben.
In aller Regel werden die Konsequenzen des Christseins aber nicht so extrem ausfallen.
Aber es wäre möglich, dass du beispielsweise rechtliche Konsequenzen in Kauf nehmen müsstest, weil du aus deinem christlichem Glauben heraus Jemandem helfen musstest und dabei womöglich mit dem Gesetz in konflikt gekommen bist.

Hier heißt das: wenn du nach deiner christlichen Überzeugung der Meinung bist, dem Delinquenten helfen zu müssen, solltest du das tun - selbst wenn du eigene Nachteile fürchten musst.
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PeB
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 Nebenbei betreibt die RKK schon seit Jahrhunderten Amtsmissbrauch.
Wer ist die RKK, die seit Jahrhunderten Amtsmissbrauch betreibt?
Papst Franziskus? Der ist erst seit 2013 im Amt.
Der Pfarrer von nebenan? Dem kann ich nichts vorwerfen.
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Hiob
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:16 wenn eine Autoritätsperson ganz offensichtlich ihre Macht missbraucht und andere damit gefährdet oder schädigt, dann darfst du ihr auch zuwider handeln, um Schlimmes zu verhindern.
Aber Du musst Dich dann vor einem weltlichen Gericht rechtfertigen: "Ich tat dies aus Notwehr und zum Wohle unseres Grundgesetzes". Dann ist die Frage, was das Gericht sagt - es kann so, oder anders urteilen. --- Geistlich gebe ich Dir recht - aber wie steht es, wenn man vor solchen Fragen im "Geistlichen selbst" steht? WER entscheidet dann? Die Antwort "Gott" ist letztlich richtig, bringt aber nichts. Denn es geht hier ja um die Frage der irdisch definierten geistlichen Autorität.

Luther meinte, die RKK habe ihre geistliche Autorität verloren und eine andere geistliche Autorität dagegen gestellt. Kann man machen - Grund gab es ja. - Aber trotzdem heißt dies doch nur, dass man im Irdischen (!) eine neue Autorität gegen eine alte Autorität gestellt hat - inhaltlich ("Wer hat geistlich recht?") sagt das nichts aus.
Oleander hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:23 Ich vermute, wäre ich bei der Aktion von Floyd in unmittelbarer Nähe gestanden, hätte ich mich nicht zurückhalten können und hätte versucht, da einzugreifen.
Die Gefahr aber besteht, dass man selber noch Rechenschaft hätte abgeben müssen, warum man das tat und ein anderer hätte womöglich auf mich geschoßen.
So ist es. - No risk, no fun - da weiß man vorher nicht, ob man danach irdisch als Held oder als Verbrecher gehandelt wird.
PeB hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:27 ...und wenn man genau darüber nachdenkt, ist es genau das, was man unter dem Opfer verstehen muss, das man seinem Glauben schuldig ist.
Ja - darauf läuft es tatsächlich hinaus: Geistlich stehen - ohne Rücksicht auf eigene Verluste.
Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 Nebenbei betreibt die RKK schon seit Jahrhunderten Amtsmissbrauch.
Da würde sie Dir in einigem zustimmen - siehe bspw. das Thema rund um die Renaissance-Päpste. - Geistlich würde sie eher darauf beharren, dass ihre christliche Lehre bibel-konform ist. - Mit anderen Worten: Aussage gegen Aussage.
Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 Wenn ich aus deinem Mund die AV-Lehre höre, von welcher Amtsautorität deinerseits sprichst du? Hast du ein Amt?
Irdisch nein. - Was sagt uns das über den Inhalt dessen, was ich sage? Substantiell sagt und entscheidet es glatt NICHTS.
Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 Wer in führender Stellung mit der Lehre oder auch in der Erziehung mit Druck und Zwang sein Amt ausübt, indem er das Leben anderer sogar gemeingefährlich bedroht, begeht nicht nur Amtsmissbrauch, er wird so auch zum Mörder.
Im schlimmsten Fall kann es so weit kommen. Aber eigentlich sehe ich diese Gefahr bei Denominationen mehr als bei Groß-Kirchen.
Michael hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:43 "Geistliche Autorität". Wir meinen wohl eine Ordnung in der Gottes Wirken durch deren Amtsträger noch halbwegs wahrgenommen werden kann. Ansonsten geht es eh schon den Bach runter.
Aber das wird doch unterschiedlich wahrgenommen: Ein katholischer, evangelischer, evangelikaler, ZJ-, Mormonen-, etc.-Amtsträger wird jeweils meinen, dass in ihm und in seiner Verständnisversion Gottes Wille und Wirken authentisch wahrgenommen wird. - Dementsprechend werden ihm katholische, evangelische, evangelikale, ZJ-, Mormonen-, etc.- Anhänger zustimmen oder ihm widersprechen. - Es gibt kein für alle verbindliches Ausgießen des HG, in Folge dessen ALLE sagen würden: "So ist es wahr".
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Helmuth
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Re: Nachgefragt: Geistliche Autorität

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 13:54 Wer ist die RKK, die seit Jahrhunderten Amtsmissbrauch betreibt?
Betreibt sie den nicht in jedem Gottesdienst? Bei jeder Hostie redet sie dem Hostienempfänger ein, dass er den Leib Christi isst und zwar den realen. Wie würdest du das nennen? Ist das ein rechter Gebrauch?

Den Sinn und Zweck des Abendmahls erfassen die wenigsten Kirchgeher, die Mehrheit besucht auch nur traditionell den Gottesdeinst. Und aus dem Kelch darf nur der Priester trinken. Du musst es nicht unbedingt Amtsmissbrauch nennen, nenne es halt pervertierte Handhabung dessen was Jesus zum Andenken an seinen Tod uns anbefohlen hatte.

Diese Liste könnte man sehr lange fortsetzen. Es ist dies für mich klar ein geistlicher Missbrauch am Wort Gottes, wenn sie sich als Amtskirche versteht. Aber das ist nur eine Seite. Die andere, wie die Autorität im Innenverhältnis gelebt wird, die spreche ich hier nicht an.

Das Interne geht mich auch nichts an, weil es deren Sache ist, wie sie das handhaben. So ist es auch meine Sache wie ich z.B. eine Familienangelegenheit regle. Was ginge das wieder die RKK an? Verstehen wir uns aber als Brüder kann man sich gegenseitig durch Rat und Hilfe dienen. Nach dem Muster sollten die Ältesten ihr Amt in einer Gemeinde ausüben.

Um aber auch Geschäfte nach außen zu führen, sei es rechtlicher oder geschäftlicher Art bedarf es einer juristischen Körperschaft und dazu einen namhaften Vertreter. Dieser hat dann auch die entsprecheden Amtsgewalt, auch über die Ältsten. Das sollte dir nicht unbekannt sein.
Zuletzt geändert von Michael am Do 22. Apr 2021, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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