Was ist eigentlich "evangelikal"?

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 15:17 Ich weiss einfach bei den Reformierten gibt es ja bereits Pfärrer die eben das Blut Jesus leugnen, das solche überhaupt gewählt werden in einen Dienst ist für mich als Christ unbegreiflich. Wie weit das bei den Katholiken ist weiss ich nicht.
Zumindestens wackelt da was, weshalb Ratzinger als Papst einiges geregelt hat an den katholischen Universitäten (nur da hat er Zugriff). Das Problem ist, dass Theologie heute durchaus auch von Menschen studiert wird, die Gott damit sozusagen mit seinen eigenen Waffen schlagen wollen - das tut man dann bspw. mit historisch-kritischen Deutungen. - Oder man studiert Theologie, weil man die Bibel feministisch umdeuten will ("Und das Geist*in/das Geistende kam über ihn") :D
Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 15:17 Geistiges Irrlicht
Dieser Begriff passt ziemlich gut. - Ich lese eine christliche Zeitschrift, die sich selber "aufgeklärt" versteht. Was da regelmäßig an geistlichem Schwachsinn drinsteht (unter dem Anspruch der Aufgeklärtheit), passt auf keine Kuhhaut. - Man will besonders die RKK reformieren (die EKD gilt bereits als fortschrittlich, weil sie Homosexuelle traut, etc.) und tut dies im subjektiv tatsächlich als wahr empfundenen Bewusstsein der "Aufklärung". Man meint, man sei damit aufgeklärt.
Spice
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Spice »

Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 15:17 Ich weiss einfach bei den Reformierten gibt es ja bereits Pfärrer die eben das Blut Jesus leugnen,
Wie will denn Jesus ohne Blut gelebt haben?
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Kingdom
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 16:12 Zumindestens wackelt da was, weshalb Ratzinger als Papst einiges geregelt hat an den katholischen Universitäten (nur da hat er Zugriff). Das Problem ist, dass Theologie heute durchaus auch von Menschen studiert wird, die Gott damit sozusagen mit seinen eigenen Waffen schlagen wollen - das tut man dann bspw. mit historisch-kritischen Deutungen. - Oder man studiert Theologie, weil man die Bibel feministisch umdeuten will ("Und das Geist*in/das Geistende kam über ihn") :D
Wie wäre ja der Ursprung: Jesus hat Petrus gewählt und gesagt folge mir nach, Petrus erkannte ihn und war bereit für die Nachfolge, dann kam die Schulung und Unterweisung ins Reich Gottes. Wenn also das wählen und erkennen fehlt, bringt auch die Schulung nicht viel.

Dieser Begriff passt ziemlich gut. - Ich lese eine christliche Zeitschrift, die sich selber "aufgeklärt" versteht. Was da regelmäßig an geistlichem Schwachsinn drinsteht (unter dem Anspruch der Aufgeklärtheit), passt auf keine Kuhhaut. - Man will besonders die RKK reformieren (die EKD gilt bereits als fortschrittlich, weil sie Homosexuelle traut, etc.) und tut dies im subjektiv tatsächlich als wahr empfundenen Bewusstsein der "Aufklärung". Man meint, man sei damit aufgeklärt.
Siehst Du Hiob eine Theologische Deutung welche contra das Gebot Gottes ist, ist schlicht eben Menschliche Irrlehre, und dies können vom einfachen Fischer bis zum hoch gebildeten Theologie Student jeder erkennen der eben die Liebe zum Herrn hat.

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Kingdom
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Kingdom »

Spice hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 16:16
Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 15:17 Ich weiss einfach bei den Reformierten gibt es ja bereits Pfärrer die eben das Blut Jesus leugnen,
Wie will denn Jesus ohne Blut gelebt haben?
Der Islam sagt er habe am Kreuz das Blut nicht vergossen, gewisse Pastoren leugnen das er der Sohn Gottes war und ja gewisse Juden sagen auch der Messias ist noch nicht gekommen.

Es geht bei der Leugnung nicht um das Physische Blut das fehlte, sondern das man schlicht eben dessen Kraft verleugnet.

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Hiob
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Hiob »

Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 16:31 eine Theologische Deutung welche contra das Gebot Gottes ist, ist schlicht eben Menschliche Irrlehre, und dies können vom einfachen Fischer bis zum hoch gebildeten Theologie Student jeder erkennen der eben die Liebe zum Herrn hat.
Es gibt Menschen, die - ich nenne es - "geistlich instinktiv" sofort merken, wenn was nicht stimmt. - Das Problem: Solche Leute gibt es sowohl bei Evangelikalen als auch bei Katholiken.
Spice
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Spice »

Ich gebe mal eine Antwort dazu.

Evangelikale legen vor allem Wert darauf, dass das, was in der Bibel geschrieben ist, wahr sei (meistens sogar im wortwörtlichen Sinn). Sie halten deshalb Wunder für real. Damit sind sie, ohne unbedingt Einsicht zu haben (was äußerst selten ist) Vertreter einer idealistischen Weltanschauung.
Dagegen sind viele Vertreter der Evangelischen (zunehmend auch der Freikirchen) naturalistisch denkend (im Sinne Bultmanns) und vom Zeitgeist beeinflusst. Aktuell ist der konservative Flügel, zu dem die Evangelikalen gehören aufgeschreckt durch die Homosexuellen-, Gender- und Abtreibungsdebatte. Und wie man sieht, sind auch viele in den Glauben an die verschiedensten Verschwörungstheorien verwickelt.

Da man vor vielem die Augen verschließt, ist es normal, dass man neben dem Festhalten des an sich Guten, nur phantastische Vorstellungen über die Realität, besonders über die, die ihnen doch persönlich so wichtig ist, hegt.
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Helmuth
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 17:54
Kingdom hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 16:31 eine Theologische Deutung welche contra das Gebot Gottes ist, ist schlicht eben Menschliche Irrlehre, und dies können vom einfachen Fischer bis zum hoch gebildeten Theologie Student jeder erkennen der eben die Liebe zum Herrn hat.
Es gibt Menschen, die - ich nenne es - "geistlich instinktiv" sofort merken, wenn was nicht stimmt. - Das Problem: Solche Leute gibt es sowohl bei Evangelikalen als auch bei Katholiken.
Macht es damit "evangelikal" oder sind sie dann "katholisch"? Was genau merken sie, dass etwas nicht stimmt? Derart ist das eine Worthülse, eine subjektive Sache, sie kann zu treffen oder auch nicht.

Bei dir merke ich das oft. Du merkst subjektiv, etwas stimmt rein geistlich nicht, aber objektiv kannst du es nicht formulieren, und zwar wegen der Begriffswelt, die bei dir anders in den Gedanken abläuft. Das hatten wir hier schon zuhauf.

Das machen typische Evangelikale anders, weil für sie die Wortgrundlage die Bibel ist. Bei mir ist es noch konkreter: Nicht die Bibel, denn diese bildet einen Rahmen, aber das darin geoffenbarte Wort Gottes. Insofern bin ich ein atypischer Evangelikaler. Darum nenne ich mich auch nicht so, weil ich vielen theologischen Schablonen nicht folge. Für andere ist es wiederum symptomatisch.

Eines haben wir dennoch gemeinsam. Wir verwerfen die eigene Denkart zugunsten der Denkart Gottes. Mir gelingt das an sich schon recht gut, habe nur ein Dilemma: Mein Verstand kann durchaus folgen, aber das Herz marschiert nicht immer mit, weil es weiter noch sündigt. Doch darum kümmert sich der HG. Wer kümmert sich bei dir darum?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 09:21 Was genau merken sie, dass etwas nicht stimmt?
Einfach Menschen können das oft nicht artikulieren. - Wenn wir uns treffen und Du hast 4 Ohren, könnte es sein, dass ich mir denke "IRgendwas ist da nicht normal", ohne fixieren zu können "Ach - das liegt an den Ohren - der hat ja 4". - Das ist jetzt ein scherzhaftes Beispiel, aber diesem Mechanismus gibt es oft.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 09:21 Du merkst subjektiv, etwas stimmt rein geistlich nicht, aber objektiv kannst du es nicht formulieren, und zwar wegen der Begriffswelt, die bei dir anders in den Gedanken abläuft. Das hatten wir hier schon zuhauf.
Das ist EIN Grund. - Manches kann ich nicht fixieren. --- Ein anderer Grund: Sprache und deren Begründungen sind oft wie Huren. Es ist also oft müßig, überhaupt etwas zu begründen.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 09:21 Das machen typische Evangelikale anders, weil für sie die Wortgrundlage die Bibel ist.
Die Gefahr dort ist die Egomanie. - Wisse: Auch die Bibel kann zum Goldenen Kalb werden, wenn der Heilige Geist sich beim Lesen fernhält.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 09:21 Eines haben wir dennoch gemeinsam. Wir verwerfen die eigene Denkart zugunsten der Denkart Gottes.
Ja, das kann ich bestätigen. - Ein gutes Beispiel, wie auf ziemlich unterschiedlichen Wegen das Ziel dasselbe sein kann.
Michael hat geschrieben: Di 6. Jul 2021, 09:21 Doch darum kümmert sich der HG. Wer kümmert sich bei dir darum?
Gott - das wäre das richtige Wort, wenn man trinitarischen Diskussionen aus dem Weg gehen will.
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Kingdom
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Kingdom »

Hiob hat geschrieben: So 4. Jul 2021, 17:54 Es gibt Menschen, die - ich nenne es - "geistlich instinktiv" sofort merken, wenn was nicht stimmt. - Das Problem: Solche Leute gibt es sowohl bei Evangelikalen als auch bei Katholiken.
Ja davon gehe ich mal aus das es in allen Denominationen solche Menschen gibt.

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Paul
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Re: Was ist eigentlich "evangelikal"?

Beitrag von Paul »

gibt sogar welche, die sich keiner denomination zugehörig fühlen :mrgreen:
made in bosnia

der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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