Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Rund um Bibel und Glaube
R.F.
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von R.F. »

renato23 hat geschrieben: Sa 24. Jul 2021, 20:23
Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36 In Hebr. 12,6 heißt es: "Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt." und Sprüche 3,12 heißt es sogar "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Ich bin überzeugt, dass Jesus mit solchen Aussagen niemals einverstanden war ist und sein wird. Wir sollen so barmherzig sein wie unser Vater im Himmel barmherzig ist.

Gott lässt die Sonne ja über Gute und Böse scheinen. "Züchtigung" gottseits empfinde ich als gutgemeinte Erziehung...zu dem Menschen, als den er mich ausersehen hat...also im positiven Sinn.

Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Schreiber da klar was verwechselt haben. Also über klares Gottverständnis nach Vorgaben Jesu verfügten sie allein schon biblisch gesehen nicht.
Es ist gut für die Gesellschaft, wenn ein Vater seinem Sohn richtiges Verhalten beibringt, wenn nötig durch körperliche Züchtigung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine frühzeitige Korrektur mir und meiner Umgebung einige Unannehmlichkeiten erspart hat oder hätte.

Die künftigen Zurechtweisungen der Menschheit sind dramatisch. Gott lässt zu, dass sich die Hälfte der Menschen in zwei Schwerstkriegen gegenseitig umbringt. Durch direkte Maßnahmen werden weitere Milliarden ihr Leben verlieren. Der Mensch sollte aus diesen Lehren für die kommenden tausend Jahre die Konsequenzen ziehen. Was er aber nicht durchgängig tut.
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

R.F. hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 14:00
renato23 hat geschrieben: Sa 24. Jul 2021, 20:23
Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36 In Hebr. 12,6 heißt es: "Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt." und Sprüche 3,12 heißt es sogar "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Ich bin überzeugt, dass Jesus mit solchen Aussagen niemals einverstanden war ist und sein wird. Wir sollen so barmherzig sein wie unser Vater im Himmel barmherzig ist.

Gott lässt die Sonne ja über Gute und Böse scheinen. "Züchtigung" gottseits empfinde ich als gutgemeinte Erziehung...zu dem Menschen, als den er mich ausersehen hat...also im positiven Sinn.

Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Schreiber da klar was verwechselt haben. Also über klares Gottverständnis nach Vorgaben Jesu verfügten sie allein schon biblisch gesehen nicht.
Es ist gut für die Gesellschaft, wenn ein Vater seinem Sohn richtiges Verhalten beibringt,
Aber wozu denn? Bei einem irdischen Vater verstehst man das ja noch, weil es um Irdisches geht. Da will der Vater, dass die Kinder gut im Leben zurechtkommen und es zu etwas bringen.
Aber, es wird ja gelehrt, dass es auf das irdische Leben nicht ankommt, sondern "auf die Ewigkeit", durch die wir nach dem Tod in Gnaden eingehen...
Anthros
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Väter prügeln Glauben ein

Beitrag von Anthros »

R.F. hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 14:00 Es ist gut für die Gesellschaft, wenn ein Vater seinem Sohn richtiges Verhalten beibringt,
Es gibt so viele Väter, die meinen, ihrem Sohn richtiges Verhalten beigebracht zu haben; sie haben es so gut gemacht, dass die Söhne bis zu ihrem Tod noch daran glauben.
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Helmuth
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 13:18 Doch zu welchem Sinn und Zweck? Kommen wir nicht durch Gnade in den Himmel?
Schon, aber ich mache daraus keinen begrifflichen Einheitsbrei. Durch Gnade sind wir errettet, d.h. durch nichts kann man sich die Erlösung verdienen, sie ist einzg und allein das Erlösungswerk Jesu, der dies durch seinen Tod am Kreuz vollbracht hatte. Darum Gnade.

Dazu nur lebendiger Glaube nötig, der das anerkennt. Glaube ist unsere Form der Liebe wie wir Gottes Tun und Handeln an uns anerkennen. Das ist unsere Form der Liebe. Wir können also Liebe nicht selbst festsetzen, was sie ist. Die Vorgaben macht Gott.

Zucht ist, wie ich das heute sehe, Gottes Weg uns in seiner Liebe zu bewahren, damit das Leben abgesichert wird. Nochmals. Dass wir überhaupt in den Zustand kommen ist Gnade, aber dann sind wir mit von der Partie das auch umzusetzen, weil wir auf dieser Basis auch einen Bund mit Gott eingegagen sind, der durch Jesu Blut besiegelt wurde.

Jesus ist der Garant dieses Bundes durch sein Blut. Unser Anteil ist, dass wir Kinder Gottes werden. Wir sind es rein rechtich durch die Bekehrung, aber unser Wesen beginnt sich erst durch die Erziehung zu verwandeln. Hier ist wieder der irdische Vergleich recht gut.

Die Rechtstellung als Sohn hast du von deinen Eltern erhalten, aber du kommst nicht als Herrscher auf die Welt sonder als Baby, das nicht einmal Papp sagen kann. Alos wist du erst mal erzogen zu dieser Mündigkeit.

Um als Mündiger Teil der Familie auch zu bleiben, hast du die Familie als solche auch rechtmäßig zu vertreten. Du kannst nicht eigenwillig etwas festsetzen, was dem Vater zuwiderläuft. Die Zuchrute des Vaters sorgt gewissermaßen dafür. Sie kann auch weniger Geld heißen.

Es geht also nicht bloß um Prügel. Darum schrieb ich, diese Auffassung ist mir zu primitiv. Es ist zunächst die Familie des Vaters. Sie ist damit immer SEINE Familie. Daran ändert auch der erbberechtigte Sohn nichts. Und Gott ist Eigentümer der gesamten Schöpfung.
5. Mo 8,5 hat geschrieben: So erkenne in deinem Herzen, dass, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, der HERR, dein Gott, dich züchtig.
Wir lesen auch, dass sich viele nicht (um)erziehen haben lassen. So sind sie in der Wüste umgekommen, weil sie trotz der Zucht ihr ungläubiges Herz behielten. Für diese ist es dann Strafe.

Gott straft seine Kinder nicht. Das Hebräische kennt nicht einmal ein adäquates Wort dafür. Wir verwenden das Wort Strafe in Ermanglung eines besseren Begirffs, wie mehreren Stellen des AT so übersetzt wurden.

Im NT wo auch genug über die Verdammnis der Hölle gelehrt wird, kennt das Wort Gottes auch den Begriff Strafe, der dann für die ewig Verdammten anzuwenden ist. Jesu beschreibt es als Heulen und Zähneknirschen.
Zuletzt geändert von Michael am So 25. Jul 2021, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Lena »

Spice hat geschrieben: Sa 24. Jul 2021, 19:16 Ja, aber bei manchen Menschen ist es sehr schmerzhaft, was sie durchmachen müssen. Ich kenne Menschen, die bei anderen beliebt sind, und trotzdem schwerstes Leid durchmachen mussten, bei dem sie fast umkamen... Ist es das Wert? Weshalb werden nicht die gequält, die böse sind, damit sie gut werden?
Auch wenn ich all die Fragen kenne und verstehe, dass man sich das fragt -
eine Antwort darauf gibt es schlussendlich nicht. Und doch müssen wir
auf Erden leben. So gut wie möglich...Ich kann mich wahnsinnig machen
mit all dem ungelösten und ungereimten. Oder vertrauen das alles gut wird.
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Paul
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Paul »

das ist das ganze geheimnis, christen vertrauen auf jesus
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Michael hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 14:58
Spice hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 13:18 Doch zu welchem Sinn und Zweck? Kommen wir nicht durch Gnade in den Himmel?
Schon, aber ich mache daraus keinen begrifflichen Einheitsbrei. Durch Gnade sind wir errettet, d.h. durch nichts kann man sich die Erlösung verdienen, sie ist einzg und allein das Erlösungswerk Jesu, der dies durch seinen Tod am Kreuz vollbracht hatte. Darum Gnade.

Dazu nur lebendiger Glaube nötig, der das anerkennt. Glaube ist unsere Form der Liebe wie wir Gottes Tun und Handeln an uns anerkennen. Das ist unsere Form der Liebe. Wir können also Liebe nicht selbst festsetzen, was sie ist. Die Vorgaben macht Gott.

Zucht ist, wie ich das heute sehe, Gottes Weg uns in seiner Liebe zu bewahren, damit das Leben abgesichert wird.
Das verstehe ich nicht. Wozu muss ich "in der Liebe Gottes" bewahrt werden? - Wer sagt denn, dass man diese Liebe verlässt, wenn man nicht gezüchtigt wird. Eher verlässt man sie doch, wenn man gezüchtigt wird.

Wie viele Kinder beginnen ihre Eltern zu hassen, wenn sie gezüchtigt werden, weil sie den Grund nicht verstehen. Und bei Gott sieht man doch erst recht keinen Grund.
Also irgendwie ist das nicht stimmig.
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 15:00
Spice hat geschrieben: Sa 24. Jul 2021, 19:16 Ja, aber bei manchen Menschen ist es sehr schmerzhaft, was sie durchmachen müssen. Ich kenne Menschen, die bei anderen beliebt sind, und trotzdem schwerstes Leid durchmachen mussten, bei dem sie fast umkamen... Ist es das Wert? Weshalb werden nicht die gequält, die böse sind, damit sie gut werden?
Auch wenn ich all die Fragen kenne und verstehe, dass man sich das fragt -
eine Antwort darauf gibt es schlussendlich nicht. Und doch müssen wir
auf Erden leben. So gut wie möglich...Ich kann mich wahnsinnig machen
mit all dem ungelösten und ungereimten. Oder vertrauen das alles gut wird.
Ja, dieses Fehlen von Antworten hat schon manchen vom Glauben abgebracht. Das ist doch nicht in Ordnung! Ist denn Gott nicht auch heute in der Lage zu reden, wie damals?
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 15:04 das ist das ganze geheimnis, christen vertrauen auf jesus
Oder auch nicht. :lol:
Anthros
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Traumwelt

Beitrag von Anthros »

Lena hat geschrieben: So 25. Jul 2021, 15:00 Und doch müssen wir
auf Erden leben. So gut wie möglich...Ich kann mich wahnsinnig machen
mit all dem ungelösten und ungereimten. Oder vertrauen das alles gut wird.
Augen zu, sich eine eigene Traumwelt schmieden, und durch.
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