Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Rund um Bibel und Glaube
Spice
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Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

In Hebr. 12,6 heißt es: "Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt." und Sprüche 3,12 heißt es sogar "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Anthros
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36Was meint ihr?
Dass es sich um Mysteriensprache handelt und daher nicht wörtlich genommen werden darf.
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Nobody2
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36 In Hebr. 12,6 heißt es: "Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt." und Sprüche 3,12 heißt es sogar "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Genauso ist es. Vielleicht nicht unbedingt direkt aber in jedem Fall indirekt.
Wir sind Seelen, wir sind unsterbliche Geister und keine Körper oder Gemüter.
Körper und Gemüt werden sterben, aber unsere Seele wird leben. Sie ist entscheidend für unser Leben und Glück in Ewigkeit. Aber sie wird zurzeit beherrscht von unserem Körper und Gemüt. Was wir als Körper und Gemüt machen, ist entscheidend für das Schicksal unserer Seele, also unser zukünftiges Leben in Ewigkeit und Unendlichkeit.
Und Körper und Gemüt sind leider schwach.

Gibt man einem Menschen alle Freiheiten und ermutigt ihn dazu, sie auszunutzen, wird er früher oder später zu einem Teufel. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das liegt in der Natur der Sache. Denn da, wo Gott abwesend ist, greift die Finsternis um sich. Was uns nach oben trägt zum Göttlichen ist nicht unser Ego sondern unsere Liebe und Demut. Harte Schläge sind da leider ein wirksames Mittel zum Zweck. Ein Mensch, dem nichts gelingt, der schwer leidet, der wird auch demütig. Wer wenig hat, der hat auch bescheidene Ansprüche. Wer unterdrückt wird und nichts zu sagen hat, der gibt klein bei und nimmt sich zurück. Wir jedoch ein Mensch gefördert, hat er was zu sagen, wird er geschätzt und anerkannt, wächst das Ego. Wer Erfolgserlebnisse hat, sieht sich fähig und kompetent und bildet sich was ein auf sein Wissen und Können. Wer jedoch immer wieder eine Enttäuschung erlebt, wer sieht, dass das, was er tut, nicht funktioniert oder dass er einfach nur Glück hat, dass er eigentlich keine Kontrolle hat, der bleibt bescheiden.

Wenn eine Seele hochentwickelt ist, wird Gott es nicht zulassen, dass sie vom Gemüt schwer geschädigt wird. Er wird es dann so einrichten, dass der Mensch leidet auf eine möglichst effektive Weise, dem Ambitionen der Seele entsprechend. Immer die Liebe und den freien Willen im Blick behaltend. Der Mensch bringt sich dann selbst in schwierige Situationen oder es entwickelt sich eben schicksalhaft, aber mit Ursachen, die man selbst zu verantworten hat. Alles ist mit Liebe und Weisheit arrangiert.

Die allermeisten Menschen müssen leiden, um aufzusteigen und sich dem Göttlichen anzunähern. Denn wir werden heute so vereinnahmt, so heruntergezogen und getäuscht, dass sich eine aufrichtige Liebe zu Gott, die einem das Leid ersparen könnte, einfach nicht enwickeln kann. Darum müssen wir uns demütigen und verletzen lassen, müssen Unfälle, Krankheiten oder Schicksalsschläge erleben. Das wird sich aber seelisch als großer Vorteil herausstellen. Ein Mensch, der weltlich ein sehr gutes Leben hat, dem alles gelingt, mit hohen Titeln bekleidet, berühmt, begehrt, geschätzt, gelobt, der alle Annehmlichkeiten genießt und alles machen kann, was er will, ist am Ende ein extrem bedauernswerter, benachteiligter Mensch. Er wird sich zu einem Teufel entwickeln und wird dann sehr viel leiden müssen und unglücklich sein für lange Zeit. Denn was hier groß ist, ist klein vor Gott. Und die letzten werden die ersten sein, aber die hier die ersten sind, werden sich dort in einer wirklich schrecklichen Situation wiederfinden.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Paul
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Paul »

synkretismus par excellence :wave:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
stereotyp
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von stereotyp »

Hi,

ich kann @Nobody2 insofern beipflichten, als das keinerlei Grenzen bzw. keinerlei Konsequenzen bei Übertretungen zu Verwahrlosung führt.

Aus diesem Grund ist @spice ja auch so grob gegenüber @lovetrail aufgetreten... war zwar nicht ganz im Sinne der Waldorfpädagogik, aber dennoch. Von deinem Standpunkt aus, hattest du keine andere Wahl.

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
Hiob
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36 "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Katholischerseits wird Leid als Gnade zur Teilhabe an Jesu Leiden verstanden. - Allgemeiner: Das Leid als Indikator für die Spannung zwischen gut und böse ist auch das Leid Gottes daran. Man geht also durch Leid in die Gemeinschaft Gottes (siehe auch "Hiob").

Persönlich mache ich da gerne einen großen Bogen drum rum - aber wenn es einen erwischt, erwischt's einen halt.
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 14:10 synkretismus par excellence :wave:
Wieso? Es sind Bibelstellen! :?
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 14:53
Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 07:36 "Denn wen Jahwe liebt, den straft er." - Weshalb? Jemanden, den man liebt, tut man doch Gutes? Und wer bezieht schon gern Prügel! - Was meint ihr?
Katholischerseits wird Leid als Gnade zur Teilhabe an Jesu Leiden verstanden.
Und, wozu soll das gut sein?
- Allgemeiner: Das Leid als Indikator für die Spannung zwischen gut und böse ist auch das Leid Gottes daran. Man geht also durch Leid in die Gemeinschaft Gottes (siehe auch "Hiob").
Wozu benötigt man eine "Gemeinschaft Gottes", wenn man in der Gemeinschaft leidet?

Scheint mir alles an den Haaren herbeigezogen.
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Paul
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Paul »

Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 15:13
Paul hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 14:10 synkretismus par excellence :wave:
Wieso? Es sind Bibelstellen! :?
nein, sind es nicht, es sei denn, man proiziert es da rein...das wirst du in deinem nächsten leben hoffentlich erkennen :mrgreen:

du siehst, mein/e liebe/r spice, ich kehr so langsam den zenmeister raus 8-)
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

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das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Spice
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Re: Wen Gott liebt, den züchtigt er...

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 15:20
Spice hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 15:13
Paul hat geschrieben: Fr 23. Jul 2021, 14:10 synkretismus par excellence :wave:
Wieso? Es sind Bibelstellen! :?
nein, sind es nicht, es sei denn, man proiziert es da rein...das wirst du in deinem nächsten leben hoffentlich erkennen :mrgreen:

du siehst, mein/e liebe/r spice, ich kehr so langsam den zenmeister raus 8-)
Ich weiß nicht? - Eher der Versuch ein solcher zu sein?
Aber im Ernst. In die Bibelstellen wird nichts hineinprojiziert.
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