Larson hat geschrieben: ↑So 10. Okt 2021, 16:31
Nun, ich habe mitnichten das vermeintlich wichtigste nicht verstanden, nur es bestand überhaupt keine Notwendigkeit eines Menschenopfers, eines als solches bezeichneten Opfertodes Jesu, um was zu sein oder zu werden?
Ich glaube schon, dass die Kreuzigung Jesu eine Notwendigkeit war, damit den Menschen der Weg in die Freiheit gegeben werden konnte. Es war aber kein Ritualopfer und auch kein Menschenopfer. Der Geschichte nach war Jesus der Sohn Gottes, der inkarnierte Gott, ein Gottmensch, ein Gotteskind, ein Gottverwirklichter, ein Gottmensch, dessen Seele eins war mit Gott, also eine vollendete Seele in einem menschlichen Körper. Ein solcher Mensch ist von höchstem Wert, von höchster Reinheit und Größe und daher ist ein an ihm verübter Mord auch ein immenses Verbrechen, das einem Gottesmord nahekommt, so nah wie es überhaupt nur möglich ist in unserer Welt.
Das aber ist einfach nur ein Glaube, basierend auf bestimmten Auffassungen, Interpretationen diverser Bibelstellen. Ob der Glaube wahr ist oder nicht, das muss jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden. Das kann einem niemand abnehmen. Man kann Gott um Hilfe bitte, die richtige Entscheidung zu treffen oder dass er einem die Wahrheit irgendwie nahebringt.
Der Wortlaut Jesu ist, (sein) Blut zu trinken, was nun mal verboten war und Jesus warnte davor, die Weisungen, die Torah anders zu lehren. Gilt dies nicht auch für ihn selbst, da er ja das Vorbild sein soll? Und das lässt sich nun mal nicht "schönreden".
Ich verstehe nicht recht, wovon Du da redest. Meinst Du allen ernstes, Jesus hätte wortwörtlich zum Trinken seines Blutes und dem Verzehr seines Körpers - also Kannibalismus - aufgerufen?
Der Weinstock und die Reben sind sich ja im Wesen gleich, beides sind Pflanzen, mit unterschiedlichen Aufgaben. Aber der Weingärtner als Mensch steht über allem. Aber was der Christ macht dann aus der Pflanze einen Menschen, also aus Jesus einen Gott.
Sind die Reben nicht die Früchte am Weinstock?
Die Weinbergarbeit ist die Arbeit, die man für Gott tut, der Gottesdienst. Das kann Vieles sein. Beten - Leiden - Arbeiten - Helfen - Dienen - Geben - Lieben - Teilen - Heilen - Pflegen - Gottes Wort predigen - und so weiter. Wer Gott dient, dessen Weinstock wird stetig und gut wachsen und am Ende gute Früchte tragen. Wer das nicht tut, dessen Weinstock wird verkümmern und sterben und die Chance ist vertan.
Die Frage ob, inwieweit, inwiefern Jesus nun Gott war / ist etc. ist ja ein traditionelles Streit- und Verwirrthema, worüber es sich auch heute nach 2000 Jahren noch immer ganz wunderbar zanken lässt. Am Ende denke ich aber, dass das keine Rolle spielt, was man da glaubt. Wichtig ist nur, dass man sich darum bemüht, den Weg zu gehen, das ist die Praxis, die Praxis ist entscheidend. Die Anweisungen sind klar: Lass sein, was Du nicht tun sollst (10 Gebote) und tu, was Gott wünscht. Und das ist: Liebe Gott von ganzem Herzen und ganzer Seele und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Tu Gottesdienst. Bemühe Dich. Und was Du nicht schaffst, wird Dir freimütig dazugegeben. Bereue, tue Buße, und was am Ende bleibt an Schuld, das wird Dir freimütig erlassen.
Gott verbot und gebot schon zurzeit des AT was Jesus bekräftigte. Wer den Willen Gottes tut, der erhält auch das Wasser des Lebens und das Brot des Lebens. Im Gegensatz zu wohl den allermeisten Christen glaube ich, dass der Glaube an Jesus
an sich nicht zwingend notwendig ist, um Erlösung zu finden. Seine Kreuzigung jedoch war auf jeden Fall notwendig. Und der wichtigste Punkt dabei ist m.E. dass wir es ohne die Unterstützung von Jesus sehr sehr schwer haben werden, den Weg zu gehen. Wenn wir an ihn Glauben und eine Verbindung zu ihm in uns aufbauen, wird er uns sehr viel Unterstützung geben, die uns allen von höchstem Wert ist und die wir wirklich dringend nötig haben.
Das aber ist wieder eine praktische Sache. Wenn man sich die Zeugenberichte der konvertierten Juden zum messianischen Judentum anschaut, wird man immer wieder sehen, dass es eine persönliche Erfahrung war, die die Menschen letztlich von Jesus überzeugt hat. Jesus hat sich ihnen auf die ein oder andere Weise offenbart. Indem sie sich ihm zuwendeten, ihn suchten, wurden sie so sehr gesegnet, dass sie sich für den Glauben an ihn entschieden.
Das macht den Glauben an Jesus lebendig und das macht einen Unterschied, nicht zu unterschätzen.