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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Fr 11. Feb 2022, 17:20
von Lena
Reinhold hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 18:45 Aber besonders nach den Prinzipien die Jesus im NT wie folgt in Markus 12,28-33 einem jüdischen Gesetzeslehrer ans Herz legte -zensiert Lenchen?
Aber ja, lieber Reinhold :).

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Fr 11. Feb 2022, 17:31
von Lena
stereotyp hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 09:06 Aber zu sagen, Muslime, Hindus oder synkretistische Neu-Christen sind nicht durch Jesus Christus mit Gott versöhnt worden, ist doch selbstverständlich.
Wenn es stimmt, dass Gott Menschen rettet, ist deine Sicht nicht selbstverständlich.
Gott hat unzählige Wege mit seinen Menschenkindern. Er kennt seine Schafe und die kommen
aus allen Völkern und Nationen. Wir die wir an Christus glauben, predigen selbstverständlich
Christus. Weil wir glauben: Das ist die Wahrheit.

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Fr 11. Feb 2022, 17:36
von Larson
Hiob hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 20:39 Der Vorteil des Christen ist also, dass er einer Glaubensgemeinschaft angehört, die gut begründbar am nähesten an der einen Wahrheit dran ist.
Nein, die baut auf Hypothesen.
Gut „begründet“ ist sie mit den fadenscheinigen Argumenten und Rechtfertigungen aus der Tenach mitnichten. Im Gegenteil.

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Fr 11. Feb 2022, 18:20
von Hiob
Larson hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 17:36 Nein, die baut auf Hypothesen.
Das ist eh so.

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Fr 11. Feb 2022, 20:58
von Claymore
Nobody2 hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 01:05Besser dran... als wer? Als alle anderen? Der Satz hakt schon an der Frage "Wer ist ein Christ?".
Das ist wirklich die entscheidende Frage. Denn Christen nennen sich viele. Und manche, die mir wie die Definition des Christen erscheinen, nennen sich nicht Christen…

Die Zeugen Jehovas, obwohl sie doch mit dem Mainstream-Christentum nicht mehr viel zu tun haben: keine Dreieinigkeit, Jesus = Erzengel Michael, Endzeit-Lehren, Auserwählte, und viele andere kuriose Glaubensdogmen.

Christen?

Nun ja, die Zeugen Jehovas sind harmlos in ihrer Abweichung im Vergleich zu anderen Sekten. Es dreht sich bei ihnen zumindest immer noch alles um die Bibel. Wenn auch in einer wirklich extrem idiosynkratischen Interpretation (und Übersetzung).

Die Katharer im 14. Jh. nannten sich Christen. Aber sie lehnten das alte Testament ab. Sie glaubten, das AT würde einen anderen, zweiten Gott beschreiben, den bösen Demiurgen, der diese verderbte Welt geschaffen hatte.

Christen?

Auch die Mormonen nennen sich Christen. Und diese haben neben der Bibel noch weitere heilige Schriften, wie das Buch Mormon!

Christen?

Man sagt ja “Jesus spielt außerhalb des Christentums” (??) eine große Rolle. Aber wenn er nun so eine große Rolle in anderen Religionen spielt, warum werden diese dann als nicht-christlich bezeichnet? D. h. wenn diese nicht gerade die Bezeichnung “Christ” explizit ablehnen (wie Muslime). Es gibt da so einiges an synkretistischen Religionen (Bahaitum), wo Jesus als Manifestation Gottes verstanden wird… Jesus wird sogar traditionell (bevor es europäische Mission gab) in Indien verehrt. Oder in Vietnam im Caodaismus.

Christen?

Im Taunus gibt es eine umstrittene neureligiöse, hinduistisch angehauchte Bewegung namens “Bhakti Marga“, die eine Art Kloster unterhält und zu der eine ursprünglich russisch-orthodoxe Kirche gehört – in der sich sogar Reliquien christlicher Heiliger befinden. Der Chef bezeichnet sich selbst auch als christlicher Bischof. Kurios.

Christen?

Mehrere evangelische Pfarrer mit denen ich in Berührung kam, waren de facto säkulare Menschen oder Atheisten. Christen nannten sie sich alle. Aber an Gott glaubten sie halt nicht.

Christen?

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Sa 12. Feb 2022, 01:59
von Johncom
Spice hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 10:43
So ist es! Leider hat hier das Christentum gewaltig versagt. Immer noch wird, sicher aus Angst im eigenen Glauben unsicher zu werden, eine Wissensfeindlichkeit kultiviert.
Ich denke, es ist so wie überall wo es um weltliche Macht geht.
Ein gewisse Schicht, im Christentum die Kirche, genießt ihre Führungsrolle und verdient auch gut daran.

"Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen."
Matthaeus 23:13

Die Ungelehrten lassen sich besser beherrschen.

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Sa 12. Feb 2022, 02:58
von Johncom
stereotyp hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 09:06
Nur weil es en vogue ist, tolerante und diverse Gottesbilder zu predigen, werde ich doch das Evangelium nicht kleiner machen, als es ist. Sicher können wir nicht nicht beurteilen, ob ein Individuum gerettet ist, oder nicht. Aber zu sagen, Muslime, Hindus oder synkretistische Neu-Christen sind nicht durch Jesus Christus mit Gott versöhnt worden, ist doch selbstverständlich. Das zu leugnen, bedeutet das Evangelium zu leugnen.
Das eine sagen oder das andere, es macht keinen Unterschied.
Es sind nur Meinungen. Es sind Auslegungen, Gedanken.
Und so ist es auch mit der Bibel, es gibt verschiedene Verständnisebenen.
Ich denke, der Auftrag bzw die Lehre Jesu geht an jeden persönlich.

Gibt es in anderen Religionen überhaupt das Konzept, mit Gott versöhnt zu werden?
Es gibt vielleicht Mythen, die der jüdisch-christlichen Schöpfung ähneln:
Eine paradiesische Einheit, aus der die Einzelseelen entsprangen.
Vereinzelung ist aber Leiden. Man sehnt sich zurück in den Ur-Frieden.

Das Evangelium kann man schlecht leugnen. Man kann aber hinterfragen: Ist noch mehr gemeint?
Für manche Hindus ist die Lehre Krishnas und Jesu überhaupt kein Widerspruch.
So als hätte der eine für die einen gelehrt, der andere für die anderen und immer mit den Bildern, die verstanden werden.

Was mich in Asien aber überraschte war: diese Menschen sind offen für Gott, sie denken nach.
Gottesdienste, Feiertage werden überall noch lebendig gefeiert, sehr andächtig. Auch in Massen.
In Indien kann man sehen wie Menschen der Länge nach auf die Straße fallen um zu beten.
Niemand stört sich daran, alle anderen gehen weiter.
Was hat der "christliche" Westen aus sich gemacht! Warum kommen jetzt Bibel-Übersetzungen,
die noch politisch-korrekter sind als die vorigen.
:?

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Sa 12. Feb 2022, 03:02
von Magdalena61
Reinhold hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 14:21
43 Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner. 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes?
Der Vollständigkeit halber möchte ich anmerken: "...und deinen Feind hassen" steht nicht im AT.
Wer auch immer dieses "Gebot" in die Verhaltensregeln der damaligen Zeit eingebaut hatte, konnte sich jedenfalls nicht auf die Schriften berufen.
LG

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Sa 12. Feb 2022, 03:30
von Magdalena61
Johncom hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 02:54 Ich vermute, die meisten Menschen sind mit dem Glauben kaum beschäftigt, es ist so Herkunft, Nationalität. Eine Identifikation.
Ein "traditioneller Glaube" ist dann wohl eher "Religion", also spirituell angehauchte Übungen, etwa zu Weihnachten und zu Ostern einen Gottesdienst besuchen und Neugeborene taufen zu lassen.
Es wird draußen viel weniger über Glauben diskutiert all zB in diesem Forum.
Das liegt daran, dass 4religion so etwas wie eine Interessensgemeinschaft ist.
Kasten, das ist noch mal was anderes. Das sind Stände, Schichten in der Gesellschaft, wie es sie auch im alten Europa gab:
So kommt mir das aber vor. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Denominationen zwar unter der Überschrift "Ökumene" angenähert. Aber einige Klüfte bestehen weiterhin. Und wer die Denomation wechselt und dabei nicht nur zum übernächsten Nachbarn geht, der wird in seiner Herkunftskirche oder -gemeinde nicht mehr als vollwertig akzeptiert und eventuell sogar ausgeschlossen und geschnitten.

Für die Katholiken bin ich "abgefallen", und den Evangelikalen bin ich zu "katholikenfreundlich", um ein Beispiel zu nennen. Ich lasse mich aber von denen nicht verbiegen und vereinnahmen... wer SO über andere Christen denkt und spricht, wie das (auf beiden Seiten) oftmals der Fall ist, der ist wiederum für mich irgendwo glaubensbehindert und noch nicht "vollwertig", und zwar u.a. deshalb: 1. Joh. 4,20. Ich sortiere die Geschwister nicht nach Gemeindezugehörigkeit, sondern, das ist viel einfacher: In Kain und Abel.
Dass ein Einzelner sich bewusst für einen bestimmten Glauben entscheidet, ist wahrscheinlich ein neuzeitliches Phänomen.
Ja, das kann schon sein.
Vor einigen Jahrzehnten hatte ein Wechsel der Konfession aber noch viel einschneidendere Folgen als heute. Ging man aus einer Landeskirche z.B. in eine Freikirche, musste man damit rechnen, sich nochmals taufen lassen zu müssen und im Familienkreis als "Sektierer" angesehen zu werden. Distanzierte man sich mit zunehmender Erkenntnis von einigen Lehrsätzen der Herkunftskirche, galt man als "anathema"-- damals im Sinne von "verflucht"; heute interpretieren sie es als "ausgeschlossen".

Warum dürfen Zeugen Jehovas Aussteiger nicht mehr grüßen, noch nicht einmal, wenn diese zur eigenen Familie gehören?
So etwas meine ich mit "Kastendenken".
Genauso wie wenn man in eine Familie einheiratet, die in einem anderen Glauben zuhause ist. In meiner Gegend konnte so eine Heirat noch bis in die 60er Jahre einen Skandal bedeuten.
Es ist sehr problematisch, wenn zwei entschiedene Gläubige zweier verschiedener Religionen miteinander eine Ehe führen wollen. Das geht eigentlich nur dann ohne Hauen und Stechen, wenn beide in ihrem Glauben Kompromisse machen. Damit verlassen sie aber das Original, und Glauben und Leben stimmen dann nicht mehr überein.
Man fragt sich aber auch, wie kann es zu Glaubenskriegen kommen.
Jesus hat niemals befohlen, Menschen unter Androhung oder Ausübung von psychischer oder physischer Gewalt zu zwingen, Ihm zu glauben.

Wenn der Geist Gottes nicht der Kontrollgeist gewesen sein kann, und Christen sich nicht gegen Angriffe von außen verteidigen oder Glaubensgenossen in Bedrängnis zu Hilfe eilen mussten, sondern selbst angriffen und verfolgt wurden-- dann war es ein anderer Geist. Ein Religiöser Geist. "Juden aus der Synagoge des Satans" Offb. 3,9 ... irgendetwas in dieser Richtung.
LG

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Verfasst: Sa 12. Feb 2022, 15:13
von stereotyp
Lena hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 17:31
stereotyp hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 09:06 Aber zu sagen, Muslime, Hindus oder synkretistische Neu-Christen sind nicht durch Jesus Christus mit Gott versöhnt worden, ist doch selbstverständlich.
Wenn es stimmt, dass Gott Menschen rettet, ist deine Sicht nicht selbstverständlich.
Gott hat unzählige Wege mit seinen Menschenkindern. Er kennt seine Schafe und die kommen
aus allen Völkern und Nationen. Wir die wir an Christus glauben, predigen selbstverständlich
Christus. Weil wir glauben: Das ist die Wahrheit.
Ich schrieb, sie sind nicht versöhnt worden. Nicht, können nicht versöhnt werden.

Wie genau das im Einzelnen abläuft und aussieht, vermögen wir nicht zu beurteilen. Aber über die Frage, wie sich Gott den Menschen offenbart hat, kann es keine verschiedenen "Wahrheiten" geben. Ein Hindu, der meint, Jesus sei die Inkarnation eines Geistwesens, glaubt einem Anti-Christen, welcher leugnet, dass Christus im Fleisch zu uns gekommen ist.

MfG