Was wäre, wenn Jesus…

Themen des alten Testaments
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Was wäre, wenn Jesus…

Beitrag von Nobody2 »

Corona hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 16:10 Es geht um seine Worte, nicht dass er nicht still war. "Mein Gott warum hast du mich verlassen". Steht doch eindeutig im Gegensatz dazu, dass er seine Bestimmung erlangt hat am Kreuz.
Nein gar nicht. Wie kommst Du darauf? Wenn er das so gesagt hat - wenn (!) - dann kann das im nächsten Moment schon wieder anders sein. Das wissen wir nicht, oder wo steht das, was da in ihm vor sich ging die ganze Zeit über? Er hätte sonstwas sagen können - spielt keine Rolle. Wir müssen Jesus selbst fragen, dann werden wir es wissen und verstehen. Ich werde ihn rufen und Löcher in den Bauch fragen. Darauf freue ich mich schon. Hoffentlich muss ich nicht zu lange darauf warten...
Wieso nicht wörtlich? Steht doch da?

Genauso wie steht:

Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.

Wie kann man seine Eltern hassen? Ist doch gegen die 10 Gebote?
Da vermutet man natürlich ein kleines Übersetzungsproblem. Hast Du den Urtext beleuchtet? Ansonsten - es sind Überlieferungen. Ich gehe davon aus, dass darin viele Fehler enthalten sind.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Was wäre, wenn Jesus…

Beitrag von Corona »

Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 18:21 Hoffentlich muss ich nicht zu lange darauf warten...
Na, über 2000 Jahre sind eine lange Zeit.
Da vermutet man natürlich ein kleines Übersetzungsproblem. Hast Du den Urtext beleuchtet? Ansonsten - es sind Überlieferungen. Ich gehe davon aus, dass darin viele Fehler enthalten sind.
Wer ist man? Da sind doch keine Übersetzungsfehler
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Benutzeravatar
Larson
Beiträge: 5406
Registriert: Do 30. Sep 2021, 13:49
Wohnort: CH

Re: Was wäre, wenn Jesus…

Beitrag von Larson »

Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 18:21 Hast Du den Urtext beleuchtet? Ansonsten - es sind Überlieferungen.
Urtext?

Aber im Textus Receptus steht es schon so drin, hassen
μισεῖ (G3404: μισέω: hassen, gehasst werden, hasst )

Ja, es sind Überlieferungen, welche eher dem Talmud oder Midrasch gleichen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Schwert keine Aggression

Beitrag von Anthros »

Corona hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 12:25 Matthäus 10,34 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!

Hätte Jesus nicht solche aggressive Worte gebraucht,
Seine Worte wollen recht verstanden sein. Es ist ganz sicher kein Aufruf zur Aggression.
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Schwert keine Aggression

Beitrag von Corona »

Anthros hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 11:59
Corona hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 12:25 Matthäus 10,34 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!

Hätte Jesus nicht solche aggressive Worte gebraucht,
Seine Worte wollen recht verstanden sein. Es ist ganz sicher kein Aufruf zur Aggression.
Wie sollen solche klaren Worte verstanden sein?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Schwert keine Aggression

Beitrag von Travis »

Anthros hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 11:59 Seine Worte wollen recht verstanden sein. Es ist ganz sicher kein Aufruf zur Aggression.
Stimmt. Ergibt sich ja aus dem Kontext, worum es geht. Schaut man sich die Geschichte an, so hat Jeshua genau das vorausgesagt, was eingetreten ist. (Nicht nur) unter den Israeliten sind Familien in denen sich jemand zu Jeshua als seinen Messias bekennt, nicht gerade von familialer Einheit geprägt.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Schwert keine Aggression

Beitrag von Corona »

Travis hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 12:39
Anthros hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 11:59 Seine Worte wollen recht verstanden sein. Es ist ganz sicher kein Aufruf zur Aggression.
Stimmt. Ergibt sich ja aus dem Kontext, worum es geht. Schaut man sich die Geschichte an, so hat Jeshua genau das vorausgesagt, was eingetreten ist. (Nicht nur) unter den Israeliten sind Familien in denen sich jemand zu Jeshua als seinen Messias bekennt, nicht gerade von familialer Einheit geprägt.
Der Kontext ruft ja eben zur Entzweiung auf, und das schon in der Familie. Gegen Vater und Mutter!?

Es gibt ja nicht nur diese Stelle zum Gewaltaufruf

Lukas 22,36 Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, ebenso auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Schwert keine Aggression

Beitrag von Nobody2 »

Corona hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 12:56 Der Kontext ruft ja eben zur Entzweiung auf, und das in der Familie. Gegen Vater und Mutter!?
Wenn man das missverstehen will, kann man das tun, aber vor dem Hintergrund der Botschaft der Evangelien macht es so überhaupt keinen Sinn. Es ist absurd.

Das Schwert meint in diesem Zusammenhang die zu erwartende Spaltung und Trennung, wenn ein Mensch sich zu Jesus und dem Glauben bekennt und sein altes Leben um seinetwillen hingibt. Die ganze Menschheit wird, muss sich spalten, in das Unkraut und den Weizen. Das geht nicht ohne Konflikte, ohne Auseinandersetzungen. Aber die sollen nicht von Christen ausgehen sondern von denen, die das Christentum und den Glauben verachten, gehen sie aus, nicht zwingend sondern es ist zu erwarten. Es mag Familien geben, wo Jesus allgemein akzeptiert wird, dann gibt es auch keinen Streit und keine Trennung.

Und wenn jemand ein Schwert mit sich führen soll, dürfte das wohl der Abschreckung und Selbstverteidigung dienen und nicht dem Angriff.

Jesus predigte immer nur Frieden, Liebe, Sanftmut, und wer einen Tritt verpasst bekommt, der soll sich für einen weiteren anbieten, was eigentlich ein bißchen krass ist (was ich persönlich nicht unbedingt immer gut finden würde). Das wäre eine Sache, worüber man reden kann, aber die Frage, ob Jesus zur Gewalt aufrief, kann man nicht ernsthaft stellen. Und wenn es in der Bibel so drinstehen würde, wäre das m.E. klar eine Fälschung, Verfälschung, Lüge, ein Übersetzungsfehler oder ein Missverständnis, was auch immer, nur es ist nicht das, was Jesus lehrte.

Konflikte, Spannung entsteht nun mal, wenn ein Mensch sich dem Guten zuwendet, den Göttlichen zuwendet, das ertragen weltliche Menschen nicht so gut und werden dann mitunter aggressiv. Möglicherweise sind die Eltern auch hart getroffen, wenn ein Kind sie verlässt, zB weil dadurch die Arbeitskraft wegfällt oder ganz einfach weil man das Kind nicht verlieren will.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Was wäre, wenn Jesus…

Beitrag von Nobody2 »

Larson hat geschrieben: Di 22. Feb 2022, 18:31 Aber im Textus Receptus steht es schon so drin, hassen
μισεῖ (G3404: μισέω: hassen, gehasst werden, hasst )

Ja, es sind Überlieferungen, welche eher dem Talmud oder Midrasch gleichen.
https://www.wortbedeutung.info/%CE%BC%C ... %AD%CF%89/
μισέω (Altgriechisch)
Wortart: Verb
Bedeutung/Definition

transitiv:

1) Hass gegenüber jemandem empfinden: hassen, verabscheuen

mit AcI:

2) etwas ungern tun: hassen, verabscheuen, nicht wollen
Und schon sieht die Sache ganz anders aus. Mit dem Wort ist nicht unbedingt "hassen" gemeint sondern dass man etwas verachtet, verabscheut oder ganz unspektakulär nicht will, dass man es ablehnt, sich davon abwendet.

Was aber ist damit gemeint? Es ist nicht damit gemeint, dass man seine Eltern etc. verachten soll. Es geht darum, dass man einzig und allein dem Herrn sich verbunden fühlen soll und jeglicher emotionalen Bindung und Verhaftung an Menschen, vor allem Partner und Familie, abschwören soll. Denn ein geteiltes Herz ist nicht gut genug für Gott. Nur ein ungeteiltes Herz kann Gott die Liebe geben, die er sich wünscht.

Es geht darum, sich innerlich zu lösen, abzuwenden von allen menschlichen, weltlichen Bindungen. Damals bedeutete es vielleicht auch, das zu Hause zu verlassen und Jesus buchstäblich zu folgen, was natürlich ein krasser Schritt war, mit dem die Familie sicher nicht immer einverstanden war. Sicher entstehen wegen des Glaubens immer wieder schlimme Konflikte und Auseinandersetzungen in den Familien und Freundschaften. Das muss aber nicht so sein. Ich selbst hatte immer wieder solche Auseinandersetzungen, also ich noch jung war. Aber mit der Zeit gewöhnte man sich an vieles und heute ist alles bestens. Es gibt auch Eltern, Geschwister etc. die eine Hindwendung ihres Kindes, Bruders etc. zu Gott, Jesus Christus etc. gutheißen, gut finden. Wo es deshalb keinen Streit gibt. Das ist aber nicht der Normalfall, nicht zu erwarten, sondern das Gegenteil ist zu erwarten.

Trotzdem muss man, um für Gott tauglich zu sein, allen weltlichen Bindungen eine Absage erteilen, nicht unbedingt äußerlich sondern innerlich. Natürlich muss man die Eltern ehren und respektieren und ggf. auch für sie da sein. Aber man muss nicht unbedingt verhaftet sein. Und man kann Konflikte auch freundlich, respektvoll, liebevoll austragen.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Mi 23. Feb 2022, 13:39, insgesamt 2-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Schwert keine Aggression

Beitrag von Corona »

Nobody2 hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 13:21
Corona hat geschrieben: Mi 23. Feb 2022, 12:56 Der Kontext ruft ja eben zur Entzweiung auf, und das in der Familie. Gegen Vater und Mutter!?
Wenn man das missverstehen will, kann man das tun, aber vor dem Hintergrund der Botschaft der Evangelien macht es so überhaupt keinen Sinn. Es ist absurd.

Das Schwert meint in diesem Zusammenhang die zu erwartende Spaltung und Trennung, wenn ein Mensch sich zu Jesus und dem Glauben bekennt und sein altes Leben um seinetwillen hingibt. Die ganze Menschheit wird, muss sich spalten, in das Unkraut und den Weizen. Das geht nicht ohne Konflikte, ohne Auseinandersetzungen. Aber die sollen nicht von Christen ausgehen sondern von denen, die das Christentum und den Glauben verachten, gehen sie aus, nicht zwingend sondern es ist zu erwarten. Es mag Familien geben, wo Jesus allgemein akzeptiert wird, dann gibt es auch keinen Streit und keine Trennung.

Und wenn jemand ein Schwert mit sich führen soll, dürfte das wohl der Abschreckung und Selbstverteidigung dienen und nicht dem Angriff.

Jesus predigte immer nur Frieden, Liebe, Sanftmut, und wer einen Tritt verpasst bekommt, der soll sich für einen weiteren anbieten, was eigentlich ein bißchen krass ist (was ich persönlich nicht unbedingt immer gut finden würde). Das wäre eine Sache, worüber man reden kann, aber die Frage, ob Jesus zur Gewalt aufrief, kann man nicht ernsthaft stellen. Und wenn es in der Bibel so drinstehen würde, wäre das m.E. klar eine Fälschung, Verfälschung, Lüge, ein Übersetzungsfehler oder ein Missverständnis, was auch immer, nur es ist nicht das, was Jesus lehrte.

Konflikte, Spannung entsteht nun mal, wenn ein Mensch sich dem Guten zuwendet, den Göttlichen zuwendet, das ertragen weltliche Menschen nicht so gut und werden dann mitunter aggressiv. Möglicherweise sind die Eltern auch hart getroffen, wenn ein Kind sie verlässt, zB weil dadurch die Arbeitskraft wegfällt oder ganz einfach weil man das Kind nicht verlieren will.

Nun, wer hieb dann mit dem Schwert ein Ohr ab? Und Selbstverteidigung, wenn es heisst, halt die andere Backe hin?
Es war ja Jesus Lebensziel schlechthin getötet zu werden wie ein Schaf.

Und wenn es eine Fälschung wäre. Wer hätte das Recht dies also solche zu bezeichnen? Fühlst du dich befähigt zu unterscheiden was wahr und falsch ist? Oder einfach weil es gegen dein Gefühl geht, was Jesus gelehrt haben soll?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Antworten