Travis hat geschrieben: ↑Sa 17. Dez 2022, 16:47
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 17. Dez 2022, 11:00
Hallo zusammen,
kingdom brachte einen Vers aus Lk 18,8. "Wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden ?"
Vorher kommt diese Geschichte mit dem ungerechten Richter, der die Witwe nur rettet, weil,sie so hart auf ihn eindringt.
Ist Gott denn ein ungerechter Richter ? Und rettet er nur Menschen, die in unermüdlicher Weise auf ihn eindringen ?
Der Richter in dem Gleichnis wird in den Gegensatz zu Gott gesetzt. Wenn also schon ein solch ungerechter Richter Recht spricht wenn ihn jemand wegen einer berechtigten Rechtsache bedrängt, obwohl es ihm nicht nur an Menschenfurcht (positiv) sondern auch an Gottesfurcht (negativ) mangelt, wie sehr wird dann Gott Gerechtigkeit dem zukommen lassen, der darum bittet. Denn bei Gott ist keine Ungerechtigkeit.
Diese Auskegung leuchtet mir ein, Magdalena hat etwas ähnliches gesagt. In einem Punkt sind Gott und der Richter gleich, sie lassen sich nämlich drängen. Der Richter von der nervigen Witwe und Gott läßt sich von seinen Auserwählten drängen. Lk 18,7
Und wenn Menschen richtig Probleme haben, dann kann es passieren, daß sie unablässig immer wieder das Gleiche vor Gott bringen. Es geht einem nicht mehr aus dem Kopf und eigentlich ist das ganz normal, daß dann unablässig das Gleiche gebetet wird. Das passiert mir auch schon mal.
In dem Kontext geht es um die Wiederkehr Jesu. Sind die Worte Jesu vielleicht auch speziell in diese Situation gesprochen ?
Travis
Die Wesenszüge Jesu/Gottes haben mir in meinem Leben schon bei vielen offenen Fragen und in vielen schweren Lebenslagen Halt gegeben. Denn das Gott gerecht ist, daran lässt die Schrift keinen Zweifel. Darauf kann ich mich verlassen. Vielleicht ist das der Glaube, den der Menschensohn (Jesus) bei seinem Kommen sehen möchte?
Das finde ich auch sehr wichtig. Die Wesenszüge Gottes sollten über aller Auslegung stehen. Gott ist gerecht, also hat es keinen Zweck eine Auslegung zu wählen, die Gott als ungerecht darstellt.
Es fehlt uns nur oft das Wissen. Und darüber hinaus hat Gott eine himmlische und irdische Schöpfung geschaffen, und hat ihnen die Möglichkeit gegeben, das Leben frei zu gestalten.
Der Mensch ist dabei sehr stark in den Einfluß Satans geraten und man liest, wie schnell der es schafft, daß Menschen Gebote übertreten.
Ist ein gerechter Gott nicht auch verantwortlich, was er geschaffen hat ? Und ich möchte wetten, daß Satan und seine "Herren der Welt" Eph 6,12 für das meiste Unrecht auf Erden mitverantwortlich ist. Daß alle Menschen sterben, geht schon mal sein Konto und das Gott sich aus dem Leben der Menschen zurückgezogen hat. Und auch sonstwie hat Satan die Menschen immer wieder verführt, um sie anschließend bei Gott zu verklagen. Off 12,9-11
Kann man nicht auch aus dieser Sicht das Evangelium verstehen und das Gott nach Möglichkeiten sucht, den Menschen aus dieser verhängnisvollen Lage herauszuhelfen ?
Hat Gott nicht auch eine Verantwortung für das, was er schafft ? Wenn wir Menschen etwas schaffen und damit Schaden anrichten, sind wir doch auch verantwortlich.
Gott hätte ja Satan auch beseitigen können, aber er hat es eben nicht getan.
Er hat es als gerechter empfunden, die Strafe, die der Verkläger für uns Menschen fordert, im selbst erschaffenen Leib an sich abstrafen zu lassen.
Damit hat er das Problem nicht bei der Wurzel gepackt, aber damit hat er die Konsquenzen der, durch die Verführung Satans ausgelösten Mißetaten des Menschen, abgemildert. Die Strafe Adams wird gesühnt und die versehentliche Sünde des Menschen auch und so wird unser Herr Jesus zu unserem Heiland und Retter, so, wie er in vielen Weihnachtsliedern besungen und gefeiert wird.
Alle Welt ist zunächst einmal verständnislos, weil ihr Denken von Gerechtigkeit so ganz anders ist, wie das Gerechtigkeitsdenken, daß das Evangelium liefert. Die Juden würden auch am liebsten mit dem Gerechtigkeitssystem des Gesetzes weiterleben.
Aber sie beziehen Satan nicht mit ein in ihre Rechnung, seine Verführungsmacht, die auch nicht alle Menschen in gleicher Weise trifft, macht Gnade nötig. Joh 1,17
Menschen kriegen von klein auf gesagt, tue Gutes, dann wirst du belohnt, tue Schlechtes, dann wirst du bestraft und nun hängt da ein Gerechter, der nur gute Werke hatte und den Menschen die Wahrheit gesagt hat am Kreuz ! Was für eine Gerechtigkeit ist das ?
Er tat es für gläubige Menschen, die auf seine Stimme gehört haben und haben um Gnade gebeten, weil ihnen ein Unrecht leidgetan hat oder weil sie spätestens zum Ende ihres Lebens von ihrem Leben nicht ganz überzeugt waren. Es kommt ja kein Mensch durchs Leben, ohne mal Unrecht getan zu haben. Pred 7,20
Aber dem Menschen wird hier gewaltig viel Glaube abgenötigt und vielleicht soll es auch nicht jeder begreifen. Mt 13,13
Und natürlich soll sich das Leben des Menschen nach seiner Hinwendung zu dem Herrn Jesus Christus auch so verändern, daß Gott daran Gefallen hat.
Glaube war immer nötig, um Gott zu gefallen, es ist insgesamt eine Haltung des Menschen, die trotz aller Umstände immer noch bei Gott etwas erwartet.
Und die Umstände werden ziemlich häßlich sein, wenn der Menschensohn kommt. Mt 24,6-30
Ich nehme an, daß es auch damit zusammenhängt, weshalb der Herr ermahnt, sich auch in diesen Zeiten auf Gott zu besinnen und beharrlich zu beten.
Gruß Thomas