Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:42 So wie Jona nicht wollte...
Es ist noch gar nicht so lange her, da las ich einen Bericht im www über eine Ärztin, die mit dem Tourette-Syndrom (ihrem Kreuz?) leben muss.
Anfangs zweifelte sie daran, ob es überhaupt Sinn machen würde, Med zu studieren und ob Patienten damit klar kommen würden.
Sie wagte dann aber den Schritt und es klappte großteils, nicht immer...

Aber nicht jeder bringt den Mut auf und sollte man auch verstehn?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44 Warum benutzt du das Wort Privileg?
Das ergibt sich aus fehlender Gleichberechtigung.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44Es ist dem Manne und der Frau eine jeweils spezifische Aufgabe gegeben worden.
Offensichtlich ist, dass die Frau Kinder gebären und säugen kann. Wie aber definieren wir unbelastet, was des Mannes spezifische Fähigkeiten und Vorteile sind, die es wert wären, überhaupt gegenüber gestellt zu werden ? Es kommt ja praktisch auch nicht darauf an, ob eine Frau Kinder gebären könnte, sondern ob sie es auch tut. Erst während der Schwangerschaft und eine Zeit nach der Geburt ist sie nachvollziehbar "außer Gefecht", dass eben sie es ist, die die Hilfe benötigt, mehr als der Mann.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44Der Mann herrscht, die Frau hilft ihm dabei, das ist in Genesis 2 so gegeben worden.
Der Herrscherauftrag ist aber schon in Genesis 1 gegeben worden, an Mann und Frau. In welcher Form sollte die Frau dem Mann denn bezüglich des Herrschens nur eine Hilfe sein, wenn nicht gleichrangig ?

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44Helfen bedeutet aber gebotene Unterordnung, denn anders wäre ja de Mann der Helfer und nicht die Frau. Und schon der Zank darüber ist Sünde, die Umkehrung erst recht.
Den Zank darüber kann auch der Mann initiieren. Auf was konkret soll er sich denn berufen ? Unterordnung, natürlich. Aber nicht der Befehlsgewalt des Mannes, sondern dem Wort Gottes. Dem Wohl des Mannes, dem Wohl der Kinder. Dass Wohl nicht im Sinne maximaler Ausdehnung sämtlichen Lustgewinnes auf Kosten und bei Übervorteilung anderer stehen kann, sollte keiner weiteren Erklärung bedürfen.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44 Keiner wurde damit aber mit seiner Rolle privilegiert, sondern so schuf Gott Mann und Frau nun mal unterschiedlich, damit jeder in seiner Erfüllung seiner Aufgabe optimal für das Gemeinwesen dient. So sehe ich das. Und ich sagte schon, ein gar dummer Mann, der seine Frau bei der Entscheidungsfindung übergeht.
Nur ist die Frage noch nicht beantwortet, wie die Aufgaben je unterschiedlich nach dem Willen Gottes erfüllt werden sollen. Mann geht schaffen, Frau hütet zu Hause die Kinder, diese Vorstellung ist gar nicht biblisch normativ und auch menschheitsgeschichtlich nicht eindeutig nachweisbar.

Noch gar nicht berücksichtigt ist, dass wir es bei Adam und Eva mit zwei Menschen zu tun haben, die keine Herkunftsfamilie haben, auf deren Unterstützung sie jeweils hätten zugreifen können. Wir alle haben das mehr oder weniger, denken das aber immer implizit für die beiden mit, wenn wir uns sie zum Vorbild herbei nehmen wollen. Andererseits versuchen wir vorschnell uns selbst als atomisierte und elternlose Subjekte zu begreifen, als wären wir selber Adam oder Eva, und von dieser leeren Basis aus unsere Position beurteilend.

Weiter kommt noch hinzu, dass nicht die Frau ins Haus des Mannes eingegliedert werden sollte, sondern der Mann an die Frau. Nur hatte Adam keinen Vater und keine Mutter, die er hätte verlassen können. Dass er Gott Vater hätte verlassen sollen, um seinem Weibe anzuhangen möchte man sicher nicht verstehen wollen, aber vielleicht kommt das der Wahrheit näher als uns lieb ist : Um zu heiraten, muss der Mann Gott verraten. Paulus deutet sowas an in 1. Korinther 7. Ich erwähne das aber nur unter Vorbehalt. Dass Paulus 1. Mose 2,24 in Epheser 5,31-32 auf die Gemeinde deutet, muss da auch noch mit einbezogen werden.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44 Frauen können es auch als Privileg empfinden Kinder auszutragen. Soll mich das nun irgendwie imponieren?
Es nützt dieses Empfinden auch gar nichts, wenn es nicht durch die Realität des Alltags bestätigt wird. Dass man Frauen wegen dieses Privilegs aber übermäßig geschont hätte, stimmt ja nun auch keineswegs.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44Nein, über Privilegien will ich nicht reden, sondern wie Gott jedem zuteilt.
Wem sollen wir überlassen, darüber zu urteilen ? Wir haben leider keine Einsicht in das Personalregister Gottes.
Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44 Das zu tun, was Gott mir aufgetragen hat, kann man, wenn man es gottesfürchtig und ehrerbietend sieht, schon als Privileg ansehen, aber es kann auch eine Bürde sein, der man gar nicht gerecht wird.
Wer hoch hinaus will, schaut schon in die falsche Richtung.

Helmuth hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 17:44 Mose litt schwer unter seiner Aufgabe als Führungsperson und wollte sie gar nicht, jedenfalls in den ersten Jahren, und ein Kampf war es dauerhaft bis zu seinem Ableben. Bei dir schwingt bei mir mehr der negative Charakter durch. Falls ich irre, dann korrigiere mich.
Ich weiss leider nicht genau, was du damit meinst. In wie fern negativ ? Misanthropisch, pessimistisch, zynisch, utopistisch, antichristlich ?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 18:45 Aber nicht jeder bringt den Mut auf und sollte man auch verstehn?
Für manch einen steht es vielleicht gar nicht zur Debatte, trotz dieses Syndroms einen Job zu finden, sondern hat nur die Möglichkeit, dieses Syndrom für einen Job überwinden zu müssen. Das wäre dann vielleicht die Dämonen mit dem Beelzeboul auszutreiben. Sich einen Spleen leisten zu können, das ist schon ein Privileg. Ein Zeichen von Gesundheit ist dieses Syndrom ja sicher nicht, und ob es stört, müssen dann ggf. die Patienten beurteilen.
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 19:56 Das wäre dann vielleicht die Dämonen mit dem Beelzeboul auszutreiben.
:thumbup:
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 19:56 Ein Zeichen von Gesundheit ist dieses Syndrom ja sicher nicht, und ob es stört, müssen dann ggf. die Patienten beurteilen.
Ich komm mal zu dem "Hutter" zurück, der Gott um Hilfe bat , weil... :?:
viewtopic.php?p=554303#p554303

Wollte er frei kommen, weil es Gott laut Bibel HS ein Gräuel ist?
Weil er, wie andere einfach Hetero sein wollte, keinen Ekel gegenüber Sex mir Frauen zu haben wollte und Nachkommen zeugen wollte?
Oder um von anderen nicht mehr auf Grund seiner HS ausgegrenzt zu werden?

Er sah wohl nach langer Zeit und trotz bitten und Flehen zu Gott ein: So bin ich nun mal!
Was mach ich nun aus der Situation?
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 14:23 Die Frau wurde als Hilfe für den Mann erschaffen... 8-) Sie bleibt daheim, sorgt nur für die Familie ..
Gut gebrüllt Löwin. :thumbup: In Spr. 31:10-12, u. 25-27, beschreibt King Salomo wie folgt den Wert einer tüchtigen Ehefrau:
Lob einer tatkräftigen Frau
10  Das kostbarste Juwel, das einer finden kann, / ist eine tüchtige Frau. 11 Ihr Mann verlässt sich auf sie, / und ihm fehlt es nie an Gewinn. 12 Sie tut ihm Liebes und kein Leid / ihr ganzes Leben lang.
und
25 In Kraft und Würde ist sie gekleidet / und lacht dem nächsten Tag zu. 26 Was sie sagt, ist gut überlegt, / freundlich gibt sie ihre Weisungen. 27 Sie behält im Auge, was im Hause vor sich geht, / das Brot der Faulheit isst sie nicht.
Wohl dem Mann der so ein fleißiges Lieschen am Herd stehen hat-gell Linchen?
:wave:
"Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten."
Jes, 11,6
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 20:45 Gut gebrüllt Löwin.
Falsch wahrgenommen, es war eher ironisch von mir gemeint!
...beschreibt King Salomo wie folgt den Wert einer tüchtigen Ehefrau:
Und?
Er darf das gerne so sehn, kein Problem! Du auch... ;)
Muß mich das nun jucken? :D
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 20:45 Wohl dem Mann der so ein fleißiges Lieschen am Herd stehen hat-
Mancher Mann hat die Gabe, besser kochen zu können, als eine Frau!
Ich hab damit kein Problem...ich sage ihm: Wow, was für ein Talent! Hut ab!
Es schmeckt "göttlich"... :angel:
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 20:14 Was mach ich nun aus der Situation?
Wahrscheinlich verstehe ich mal wieder nicht.
Findest du das jetzt vergleichbar, sich von einer Ärztin mit Tourette-Syndrom behandeln zu lassen und was jemand mit wem anders einvernehmlich irgendwo und irgendwann treibt ?

Stell dir umgekehrt mal vor, der Patient hätte das Tourette-Syndrom und du als Zahnarzt sollst ihn behandeln. Oder beim Frisör ein Kunde mit Tourette-Syndrom. Das ist schon ziemlich herausfordernd :)

Aber wahrscheinlich verstehe ich mal wieder nicht :oops:
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 21:16 Stell dir umgekehrt mal vor, der Patient hätte das Tourette-Syndrom und du als Zahnarzt sollst ihn behandeln.
Als Patientin würde ich ihn gleich zum Anfang sagen: Ich leide unter TS, es kann also sein, dass ich...
Bei der Ausbildung zum ZA könnte man vielleicht die Studenten darauf Aufmerksam machen, dass es Menschen gibt, die...
War bei meiner Ausbildung zur PFK auch so, aber wirklich lernte ich den Umgang mit... erst durch Erfahrungen= Praxis
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