Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

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Zippo
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Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 11:03
Zippo hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 10:31 Oder wolltest du wieder so handeln, wie es der alte Bund lehrt ?
Wie das Bundesvolk Israel im AT gehandelt hat, darf nicht damit verwechselt werden was die biblische Norm lehrt. Warum denkst du gab es Jesu Berg/Feld-Predigt? Jesus setzt die Norm wieder in Kraft, die man verworfen oder falsch angewandt hat. Gott hat nicht zwei Maßstäbe.
Biblische Norm ? Ich wußte bar nicht, daß es sowas gibt. Aber google KI vermeldet dazu:
Übersicht mit KI
Eine biblische Norm bezieht sich auf moralische oder ethische Standards, die aus der Bibel abgeleitet werden und als Grundlage für christliche Werte und Handlungen dienen. Diese Normen können sich auf verschiedene Bereiche des Lebens erstrecken, wie Beziehungen, Ehrlichkeit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Die Bibel selbst wird oft als "norma normans" (normgebende Norm) betrachtet, die die Grundlage für christliches Denken und Handeln bildet.
Hier sind einige Beispiele für biblische Normen:
Spoiler: anzeigen
Die Goldene Regel: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen ebenso" (Matthäus 7:12).
Das Doppelgebot der Liebe: Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst (Matthäus 22:36-40).
Treue und Loyalität: Sich an Versprechen halten und zuverlässig sein, sowohl Gott als auch anderen Menschen gegenüber.
Ehrlichkeit und Wahrheit: Wahrhaftigkeit in Wort und Tat.
Barmherzigkeit und Vergebung: Empathie und Nachsicht gegenüber anderen, auch wenn sie Fehler machen.
Gerechtigkeit: Streben nach Fairness und Gleichbehandlung für alle Menschen.
Demut und Selbstbeherrschung: Bescheidenheit und die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen.
Die Bibel dient somit als eine Sammlung von Richtlinien und Prinzipien, die Gläubige dazu anleiten, ein gottgefälliges und tugendhaftes Leben zu führen. Die konkrete Anwendung dieser Normen kann jedoch von Person zu Person und von Situation zu Situation variieren, da sie im Kontext verschiedener Interpretationen und Traditionen stehen.
In der Bergpredigt sprach der Herr Jesus zu den Israeliten. Aber vieles wird auch in christlichen Gemeinden gelehrt. Die Kritik Jesu und seine Mahnungen beziehen sich auf die Situation damals in Israel, aber man versucht auch, diese Mahnungen auf das Gemeindeleben und Verhalten zu übertragen.

Aber der alte Bund mit seinen Geboten und Festen sollte trotz allem bald abgelöst werden. Die Christen sollten keinesfalls den Bund vom Sinai weiterführen.
Rö 10,4
Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.
Kirchenleute des Mittelalter wollen immer wieder Verhaltensweisen mit dem AT begründen, das gibt auch gefährliches Fehldenken, weil damals eben verschiedenes anders war, wie heute. Also keine Todesstrafe für Häretiker, keine Polygamie, keinen übertriebenen Wohlstand usw. Da wird etwas vom AT abgeleitet, was für die christliche Lehre ungeeignet ist.
Helmuth

Darum ist die Bibel eine Einheit, die nur Kraft zweier Bundesschlüsse als zwei Teile aufgefasst werden können, nicht aber in Sachen dessen, was sie schon seit Mose über die Liebe Gottes lehrt.
Die Liebe Gottes hat man damals auch anders gelebt, wie heute. Die Gebote der Liebe gab es damals schon 3 Mo 19,18, Mt 5,43, aber es gab ein viel strengeres System für das Zusammenleben, mit vielen Todesstrafen.
3 Mo 19, 3 Mo 20,..9..
So brauchen die Menschen eigentlich heute nicht mehr zu leben.
Helmuth

Ich möchte nochmals auch das verdeutlichen: Das Gesetz Mose ist überdies eine vollkommen verbindliche Rechtsnorm, die noch kein Staat verbessern konnte. Im Gegenteil, alle Rechtsnormen, die davon abweichen, können sie nur verschlechtern, und darin leisten sie der Gesetzlosigkeit Vorschub, von der Jesus z.B. redet.
Hier denkst du doch hoffentlich nur an die 10 Gebote ?
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 10:31 Welcher Art war die Decke, also was hast du nicht verstanden und wie kam sie weg ? Hattest du zu der Zeit überhaupt einen Zugang zu den Aussagen biblischer bzw. christlicher Lehre ?
Ich würde sagen nicht anders als alle Menschen, denen man Gottes Botschaft verkündigt, man aber im Herzen dafür verschlossen bleibt. Es ist dabei egal, ob es sich um religiöse oder atheistische Menschen handelt.

Die Decke ist für mich ein Bild für das verschlossene Herz. Bei religiösen Menschen trotz Kenntnis der gesamten Bibel, weil diese Decke gewissermaßen die Wahrheit verdeckt, die wegender der Verhärtung des Herzens nicht eindringen kann.
Du hast also schon christliche Erziehung genossen, wenn ich dich richtig verstehe im katholischen Umfeld, aber es hat nicht gefruchtet ? So in etwa war es bei mir auch, allerdings im evangelischen Lager, ich habe bei meiner Konfirmation nichts gelernt, hab nur da rumgesessen.
Die Juden beschäftigen sich ja mit der Thora, aber beim Lesen hängt die Decke über dem Kopf, weil sie nicht an den Messias Jesus glauben wollen. 2 Kor 3,14

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo, hier unterscheiden wir uns. Es macht nicht Sinn das fortzusetzen, was ich so sehe, dass jeder seinen Gaben hat. Deine sind nicht meine und umgekehrt. Weiters unterscheiden uns z.B. mehreer Begriffssetzungen, aus dem AT wie aus dem NT, die ich nicht immer erst auf ihre Grundlagen zurückführen möchte.

Also: Wenn du das AT nicht brauchst, ist das deine Entscheidung. Ich werde niemals das AT weglassen und halte es für unverzichtbar. Aber soweit ich dich kenne, benutzt du für deine Lehren auch stets das AT, jenachdem, was du eben lehren willst. Du kannst mir daher gar nicht weismachen, dass du es gar nicht brauchst. ;)

Und wenn man danach fragt, worauf sich christliche Lehre gründet, dann versagt die Antwort: "Auf das NT" auch schon deshalb, da sich ja sämtliche Autoren selbst immer wieder auf die Grundlage des AT abstützen.
2. Tim 3,15 hat geschrieben: Und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die imstande sind, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.
Auf welche Schriften bezieht sich Paulus? Zur Hilfestlltung: Zum Zeitpunkt dieser Niederschrift gab es noch kein NT. Paulus meint darüber hinaus auch nicht seinen Zeitpukt, sondern die Zeit der Kindheit Timotheus. Vielleicht war Jesus damals noch nicht einmal für das Evangelium unterwegs.

Und noch eine Frage: Wie konnten Noah, Abraham, Mose, David, Josua, Samuel, Elia, Elisa, ... (siehe auch Hebräer 11) zu dem Glauben kommen, der sie nicht nur weise gemacht, sondern auch errettet hatte?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Ziska
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Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Ziska »

Helmuth hat geschrieben: Fr 8. Aug 2025, 10:15
Auf welche Schriften bezieht sich Paulus? Zur Hilfestlltung: Zum Zeitpunkt dieser Niederschrift gab es noch kein NT. Paulus meint darüber hinaus auch nicht seinen Zeitpukt, sondern die Zeit der Kindheit Timotheus. Vielleicht war Jesus damals noch nicht einmal für das Evangelium unterwegs.
Den Brief an Timotheus schrieb Paulus als letztes um das Jahr 65 u.Z.
Auch alle anderen seiner Briefe gab es schon.
Die Briefe des Johannes und Offenbarung wurden später geschrieben.
Die Evangelien bis auf Johannes gab es auch schon.
Somit stand Timotheus die hebräischen Schriften in seiner Kindheit und später fast die ganzen christlich griechischen Schriften zur Verfügung.

Paulus wird sich also auf das komplette AT und auf das fast komplette NT bezogen haben.
Liebe Grüße von Ziska
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