Hiob hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 15:10
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Es mag schon mal ein wenig naiv wirken, was Menschen, wie David in seinen Psalmen beschreibt, aber trotzdem ist die Bibel Grundlage für die Bildung unserer Gotteserkenntnis.
Natürlich ist die Bibel die Grundlage. Aber diese Grundlage ist offen für immer neue Perspektiven des Verstehens, weil sich der Mensch in den Zeiten entwickelt
(geistlich kann dies vorwärts oder rückwärts sein).
Gott hat sich nicht verändert, die Erkenntnis Gottes schon.
David beschreibt in seiner poetischen Sprache: "Da fährt er auf den Wolken, wie auf einem Wagen und geht auf den Fittichen des Windes.". Ps104,3 "Da donnert der HERR im Himmel und der Höchste läßt seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen." Ps 18,14
So ein Gottesverständnis hat sich noch bis ins Mittelalter gehalten. Martin Luther soll ja bei einem Gewitter zum Glauben gekommen sein und Mark Twain hätte es gerne gesehen, wenn der der Gottlose vom Blitz getroffen wäre, hat es aber nicht beobachten können.
Wir denken da heute viel aufgeklärter, natürlich kann Gott hinter dem Wettergeschehen stecken, aber das muß nicht sein. Wir wissen zumindest heutzutage, wie Blitz und Donner entstehen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Der Himmel und aller Himmel Himmel ist ein Ausdruck für die Ausdehnung Gottes. Das heißt doch nicht, daß wir über Gott nicht nachdenken sollen.
Natürlich. - Aber die Spanne des Nachdenkens kann unterschiedlich sein. Wenn man "Himmel der Himmel" interpretiert als "jenseits unseres Verständnisses", hat man genug nachgedacht - das reicht vollkommen. - Wenn man behauptet, damit sei ein zeit-unterworfener Ort gemeint, ist dies eine Interpretation, die richtig oder falsch sein kann.
Daß "der Himmel aller Himmel" von etwas spricht, das "jenseits unseres Verständnisses" liegt, steht aber nicht da, das ist schon eine Interpretation deinerseits. Eigentlich steht da nur, daß ein Haus aus Stein für Gott nicht ausreicht.
Der Himmel ist sein Thron und die Erde ist der Schemel seiner Füße. Jes 66,1
Und wenn man behauptet, daß es im Himmel keine Zeit gibt, dann muß man das biblisch nachweisen können. Da reichen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse aus.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Gott läßt den Menschen Freiheit und weiß auch nicht 100% wie sie sich entscheiden werden.
Da sind wir uns uneinig. Ein der Zeit NICHT unterworfener Gott kennt nur Gegenwart und nicht Vergangenheit und Zukunft.
Natürlich kennt Gott die Vergangenheit, davon war nicht die Rede. Wie will er denn Menschen zur Rechenschaft ziehen, wenn er deren Vergangenheit nicht kennt ? 2 Tim 4,1; 1 Petr 4,5 Gott weiss mehr über unser vergangenes Leben, wie wir selbst, weil wir ja Vieles verdrängen und vergessen.
Hiob
Für ihn liegen alle Ereignisse von Alpha bis Omega gleich da, egal ob sie nach UNSEREM Zeitverständnis 5.000 v.Chr. oder 3.000 n.Chr. stattgefunden haben/stattfinden werden. Mir ist ein zeitunterworfener Gott zu wenig, um von "Gott" sprechen zu können.
Das ist eine Behauptung deinerseits, die ich in der Bibel nicht bestätigt finde. Gott weiss allerdings sehr genau, was er sich vorgenommen hat und das passiert dann auch. Ps 139,16
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Woher willst du das denn wissen ?
Kinder sind schon mal grundsätzlich unschuldig. Und warum amalekitische Frauen schuldiger als israelitische Frauen sein sollten, müsste man ziemlich gut begründen. --- Nein, es ist ein Fehler, göttliche Gerichts-Handlungen und persönliche "Schuld" zu korrelieren - das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Kinder sind nicht immer unschuldig, die können auch sehr gemein sein, andere Kinder hänseln und böse Streiche aushecken. Amalakitische Frauen könne untreu sein und den Götzen opfern, sie können viel tratschen, gehässig reden usw.
Wenn Gott bestraft, hat er jedenfalls seine Gründe und aus meiner Sicht kann es nicht nur die Generation vorher Schuld gewesen sein, obwohl Gott manchmal die Schuld der Väter an den Kindern heimsucht. 2 Mo 20,5 Dann taugen die Kinder aber genauso wenig wie die Väter. Solang das nicht so ist, wird nicht bestraft.
Es wäre ein Irrsinn, zu denken, daß Gott Menschen bestraft, obwohl keine Schuld vorliegt.
Hiob
Das sollten wir doch spätestens mit dem Buch "Hiob" wissen - das ist dort doch das Generalthema.
Bei Hiob liegt keine Schuld vor, im Gegenteil. Hiob wird ja von Gott gelobt. Hiob 1,8. Hiob wird dann von Satan in Frage gestellt und geprüft, insofern ist seine schwere Zeit auch nicht als Strafe anzusehen.
Die Prüfung durch Satan findet bei allen von Gott erwählten Menschen statt und da kommen auch Menschen zu Fall, die ansonsten gut und sogar hervorragend sind, wie z. Bsp. König David.
Seinen Jüngern hat der Herr Jesus auch solche Prüfungen vorhergesagt. Lk 22,31. Wir wissen ja, wie das Petrus ausgegangen ist, aber ist er deswegen nicht ein hervorragender Mensch, den Gott erwählt hat, um Fels der Gemeinde zu sein ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Du kannst die heilsgeschichtliche Fügung nicht vom Charakter entkoppeln, denn dann zweifelst du ja das Urteil über diese Menschen Gottes an.
Das ist genau Dein Irrtum: Du meinst, dass Gott "Gute" für große heilsgeschichtliche Aufgaben erwählt - das ist nachweislich falsch. --- Anders wird ein Schuh daraus: Gott erwählt "mittlere (bis schlechte) Charakter", um an ihnen zu zeigen, dass sie am Ende gut sein können...
Waren Menschen, wie Noah, Abraham, Isaak und Jakob , Hiob, oder David oder die Propheten, wie Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel schlechte Menschen ?
Gott hat sie erwählt, und das hatte seinen Grund. Die haben auch Fehler gemacht, Jakob sehr früh und David eher in der Höhe seines Erfolges. Aber deswegen würde ich sie doch insgesamt als gut bewerten.
Es ist auch eher zu erwarten, daß die Erwählten ihr Leben retten, aber die andern nicht. Hes 14,14.
Hiob
Welchen Sinn würde es machen, einen naiven, mit der Natur verbundenen Esau dafür auszuersehen? An solchen Leuten kann man den Sprung von böse nach gut doch gar nicht zeigen. Esau ist doch schon angekommen, bevor es richtig losgeht - Jakob ist es, der einen Weg vor sich hat/haben muss.
Ein Mensch, den Gott haßt, wird nie ankommen, wenn er keine Umkehr im Leben hatte. Und Esau war so einer.
Jakob dagegen macht seine Fehler , aber er läßt sich von Gott verändern und wird mit Abraham und Isaak im Reich der Himmel zu Tisch sitzen, sagt Mt 8,11
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt, ich dachte nämlich mehr an das immer schrecklichere Verhalten des Saul, der die Priester von Nob tötet, weil sie dem David geholfen haben und sogar seinen Sohn Jonathan wollte er hinrichten, weil er sich mit David verbündet hatte.
Auch Saul war volle Pulle in die Schuld des Daseins verstrickt. Aber er wird eher nachdenklich als David und scheitert daran.
Saul fürchtet um seine Position, wie ein römischer Kaiser und will alle Nebenbuhler umbringen. Der kommt mit Sicherheit nicht im Reich der Himmel an.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 9. Aug 2021, 11:40
David war am Anfang gut und hat später versagt.
Da gibt es eine Stelle ganz am Anfang, bei der Davids Bruder erwähnt, dass David schon von Anfang an ein schräger Hund war.
1 Sam 17
28 Sein ältester Bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern redete, und er wurde zornig auf David. Er sagte: Wozu bist du denn hergekommen? Wem hast du denn die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne doch deine Keckheit und die Bosheit deines Herzens.
Ich würde David als einen hochmotivierten Menschen verstehen, der es zu etwas bringen will.
Da hast du aber etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Ich würde eher vermuten, daß Gott den David herbeigerufen hat und David stellt seinen Mut und sein Gottvertrauen unter Beweis und erlegt den Riesen Goliath.
Seine Brüder nennen es böse, daß David die Herde verlassen hat, aber seinen Mut haben sie sicherlich auch bewundert. Ihre Rede ist nicht nett, aber sie werden ja auch von Gott nicht erwählt.
David stellt als kleiner Hirtenjunge die Ehre des Volkes Israel wieder her, so muß man die Geschichte lesen.
Nur bei seinem Ehebruch war David ein schräger Hund.
Gruß Thomas