Es gibt Momente, in denen eine politische Rede nicht einfach nur Worte sind – sondern eine Zeitenwende einläuten. Eine echte Zeitenwende, nicht das hohle Schlagwort, mit dem Bundeskanzler Scholz im Februar 2022 eine Kursänderung versprach, die nie kam. Was US-Vizepräsident JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt hat, ist so ein Moment.
Die USA haben Europa schon oft den Spiegel vorgehalten – von Ronald Reagans berühmtem „Mr. Gorbachev! Tear down this wall!“ („Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder“) bis hin zu Donald Trumps harscher Kritik an der deutschen Abhängigkeit von russischem Gas. Doch selten war der Kontrast zwischen amerikanischer Klarheit und europäischer Realitätsverweigerung so scharf wie heute.
Die Worte von Vance, die mit Sicherheit mit Präsident Trump abgestimmt waren, sind
ein Weckruf für ein Europa, das sich in Lügen und Selbsttäuschung eingerichtet hat. Sie sind eine gnadenlose Abrechnung mit der Realitätsverweigerung in Deutschland und der EU, wo Meinungsfreiheit immer mehr zur reinen Kulisse verkommt. Und dass ausgerechnet ein hochrangiger Vertreter der USA diese Wahrheit so offen ausspricht, zeigt, wie dramatisch die Lage ist.
Dass die Realität nicht mehr einfach ausgesprochen werden kann, beweist auch die Reaktion von Verteidigungsminister Boris Pistorius: Statt sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen, nannte er die Rede reflexartig „inakzeptabel“ – ohne zu bemerken, dass er damit die Vorwürfe von Vance, Europa akzeptiere keine freie Meinungsäußerung, bestätigt. Dass sich nun Stimmen im Netz finden, die behaupten, allein die Verbreitung dieser Rede mache einen „mitschuldig“, zeigt, wie tief Deutschland bereits gesunken ist. Und wie wenig es aus seiner Geschichte gelernt hat – denn wenn Menschen das Verbreiten einer Rede, noch dazu einer von einem ausländischen Politiker als Verbrechen sehen, erinnert das an die finstersten Zeiten.
Geschichte wiederholt sich nicht. Aber sie reimt sich.
Die panischen Reaktionen in Deutschland erinnern massiv an die Methoden sozialistischer Systeme. In autoritären Regimen war es immer die Methode der Herrschenden, nicht die Argumente von Andersdenkenden zu widerlegen, sondern die Diskussion zu unterbinden.
Aber diese Rede ist nicht nur eine Abrechnung – sie ist auch eine Hoffnung. Denn
sie zeigt, dass die Lügen nicht ewig halten. Dass es noch Menschen gibt, die den Mut haben, auszusprechen, was offensichtlich ist. Und das im Weißen Haus, das über enorme Machtmittel verfügt. Die Reder zeigt: Der Westen muss, wenn er sich retten will, die Augen öffnen – und genau dieser Prozess beginnt gerade.
Dass ausgerechnet die USA dabei massiv mithelfen, wirkt wie ein Treppenwitz der Geschichte.
Ich halte diese Rede für so bedeutend, dass ich sie hier in voller Länge veröffentliche. Lesen Sie sie – und urteilen Sie selbst:
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