Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 19. Mär 2019, 01:58
Feigenbaum hin oder her-
Die "Frucht des Geistes" wächst auch nicht auf Bäumen.
Die Frucht des Geistes ist auch keine Frucht und der Geist wahrscheinlich auch kein Geist. Dann ist die Liebe auch nicht Liebe.
Wenn es aber doch so ist, dann müssen wir uns Fragen, warum die Liebe als Frucht des Geistes bezeichnet wird. Dann könnten wir auch verstehen, warum von einer Frucht gesprochen wird. Dann kommen wir auch der Bedeutung eines Baumes, auf dem sie wächst, auf die Spur.
Magdalena61 hat geschrieben:
Nach dem ersten Schöpfungsbericht wurde die Erde am dritten Tag begrünt.
Im zweiten Schöpfungsbericht war der Mensch vor dem Grünzeug und vor den Tieren da... es ist nicht möglich, aus den vorhandenen Bausteinen ein chronologisch korrektes Dogma zu erstellen.
In Genesis 2 wird nur der Garten Eden begrünt, indem Gott die Bäume ad hoc aus dem Boden stampft. Dies war am siebten Tag, nachdem Gott den Menschen erschuf.
Zuvor heißt es noch, dass Gott die ganze Erdoberfläche durch einen Dunst befeuchtete. Dadurch wächst auf nacktem Stein aber noch nichts. Folglich wäre die Befeuchtung sinnlos gewesen. Das Fruchtbare Erdreich müsste also eine Vorbedingung sein. Woher kam denn dies ? Es war auf jeden Fall schon da, denn in Genesis 2,5 spricht der Text von Feld und bebaubares Land. Der Autor baut damit auf den Schöpfungsbericht von Genesis 1 auf. Dort wurden zwar die Pflanzen erschaffen, aber damit war noch nicht die ganze Erde mit blühenden Wäldern übersät. Es wäre ein Irrtum, anzunehmen, dass Gott am dritten Tag schon ganze Urwälder hin gesetzt hätte. Es war noch nichts gewachsen, weil noch kein Mensch da war, das Land zu bebauen. Was aber hätte der Mensch bebauen sollen ohne fruchtbares Land und ohne die von Gott geschaffene Möglichkeit des Pflanzewuchses ? Auf nacktem Stein zu klopfen oder selbst in schmutziger Erde zu graben, bringt noch keine Pflanzen hervor.
Gott schuf die Pflanzen am dritten Tag, aber am siebten Tag war immer noch nicht viel gewachsen, so dass die Erde immer noch ein für Mensch und Tier lebensfeindlicher Raum war. Deswegen schuf Gott am siebten Tag einen fertigen Garten als bewohnbares Biotop.
Die falsche Annahme von den 2 verschiedenen (!) Schöpfungsberichten basiert nicht zuletzt auf die Unterschätzung der Funktion des Erdbodens, als sei sein Vorhandensein das normalste von der Welt, das nicht Gottes schöpferische Hand benötigt hätte. Für Gelehrte aus der Oberschicht, die sich selber nicht die Hände schmutzig machen müssen und für die ein gedeckter Tisch zu jeder Zeit selbstverständlich ist, kann man diesen Fehlschluss aus blinder Ignoranz natürlich leicht annehmen. Für Menschen einer Agrarkultur, die direkt von Erdboden, Wetter und eigener Feldarbeit abhängig sind, weil sie weder Sklavenheere noch Supermarkt vor der Tür haben, ist es unvorstellbar, die Rolle des fruchtbaren Erdbodens mal einfach so ausversehen unter den Tisch fallen zu lassen.