Wie ich den Begriff an sich erfasse und wie ich mein, dass er allgeime so gebraucht wird meint er Lehre von bzw. über Gott. Aber ist es nicht umgekehrt? Gott lehrt in erster Linie uns. Er redete oft genug persönlich und ließ die Worte niederschreiben.
Es kommt die Lehre von ihm höchstpersönlich. Wir räumen in dieser Hinischt nur seinem Sohn Jesus denselben Status ein.
Wenn wir uns das Volk Israel ansehen, so wollte Gott mit dem gesamten Volk reden, aber dieses verweigerte sich ihm aus Angst dass sie dann sterben müssten. Also war es nicht anders möglich, dass Gott zunächst mit Mose redete und dieser erst gab die Worte an das Volk weiter. Gott stimmte dem sogar zu. In dem Sinn war Mose der erst wirkliche Theologe.
Eine ähnliche Situation haben wir mit Jesus. Gott redete mit ihm persönlich und Jesus gab die Worte an uns weiter. Aber selbst er redet davon, dass sein Lehre nicht von ihm sondern von seinem Vater kommt.
Im Grunde genommen habe ich das hier schon auch in dieser Hinischt so vertreten. Aber man kann das als reine Definitionssache sehen. Darüber braucht man nicht streiten, man muss sich nur einigen wie man es sprachlich bezeichnet.
Also entweder ist Theologie die Weitergabe der Lehre über Gott von einem Menschen an einen anderen oder Theologie ist das was Gott selbst lehrt. Dann wäre nicht einmal Jesus ein Theologe. Er gab die Worte bloß weiter und legte nie etwas aus.
Ich meine Ausgangspunkt muss sein, dass zuerst Gott selbst lehrt. Ich kenne keinen Fall, wo der Mensch ohne Gott sich selbst etwas geoffenbart hat. Es gehen manche mit dem Wort Offenbarung leider inflationär um und wollen etwas als geoffenbart weitergeben was sie in ihrem eigenen Geist gedacht haben.
Auf diese Art entsteht so etwas was man als Stille Post kennt.