Der Weg zur Vollkommenheit

Themen des Neuen Testaments
Spice
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Nobody2 hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 16:13
Spice hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 14:43 Ich sagte doch, der Mensch ist sein eigener Gegenspieler. Einen anderen gibt es nicht. Aber das musst Du selbst entdecken. Nachplappern nützt nichts, ganz gleich ob Bibel, Mensch oder sonstwas.
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Ok. Verstehe. Wir haben da einen sehr unterschiedlichen Standpunkt.
Ein Standpunkt, ohne eigene Erfahrung und ohne für Erfahrung offen zu sein, verschließt vor der Realität. Vorurteile verstellen den Blick!

Das ist ja das Dumme, in religiösen Dingen redet man über Dinge, die man gar nicht kennt und meint Bescheid zu wissen....
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Nobody2
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 16:25 Ein Standpunkt, ohne eigene Erfahrung und ohne für Erfahrung offen zu sein, verschließt vor der Realität. Vorurteile verstellen den Blick!
Ich verstehe nicht, worauf sich Dein Vorurteil gründet, es mit Menschen ohne Erfahrungen zu tun zu haben. Kam Dir noch nie der Gedanke, dass es auch unter den Gläubigen solche gibt, die einen Erkenntnisweg beschreiten?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Lena
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Lena »

Den Standpunkt des andern stehen zu lassen - ohne abwertend zu werden.
Ein Stück Weg zur Vollkommenheit?!
Anthros
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Anthros »

Lena hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 16:34 Den Standpunkt des andern stehen zu lassen - ohne abwertend zu werden.
Stehen lassen wertet nicht ab.
Hiob
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 14:42 Wenn die Vollkommenheit nicht im Irdischen zur vollen Entfaltung kommen kann, so ist das Schwäche und damit eben kein Sieg Christi!
Zur Entfaltung kommt im Irdischen nicht die Vollkommenheit selber, sondern die Freiheit, von dieser (auf einen wartende) Vollkommenheit zu wissen.
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Nobody2
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 18:27 Wenn die Vollkommenheit nicht im Irdischen zur vollen Entfaltung kommen kann, so ist das Schwäche und damit eben kein Sieg Christi!
Auch in diesem Punkt stimme ich Dir voll und ganz zu. Ich glaube, die Vollkommenheit muss noch während des menschlichen Lebens verwirklicht werden, danach gibt es keine Möglichkeit mehr dazu.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 11:50 Der Mensch muss auf VERSTÄNDLICHE Weise angeregt werden, geistliche Bedürfnisse zu entwickeln.
Und welche Art von Anregungen kommen dir da spontan in den Sinn?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Spice
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Nobody2 hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 16:32
Spice hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 16:25 Ein Standpunkt, ohne eigene Erfahrung und ohne für Erfahrung offen zu sein, verschließt vor der Realität. Vorurteile verstellen den Blick!
Ich verstehe nicht, worauf sich Dein Vorurteil gründet, es mit Menschen ohne Erfahrungen zu tun zu haben. Kam Dir noch nie der Gedanke, dass es auch unter den Gläubigen solche gibt, die einen Erkenntnisweg beschreiten?
Solange man einem Teufel oder Dämon nicht begegnet ist, ist deren geglaubte Existenz ein Vorurteil. Wenn ein solcher Mensch ein Erlebnis hat, was ihn verstört, wird er sofort auf T. o. D. tippen und nicht nachschauen, was es wirklich ist,
Wer wirklich Selbst- und Menschenerkenntnis hat, wird keinen Teufel oder Dämon entdecken.
Wer also von den Gläubigen einen Erkenntnisweg beschreitet, wird sich freihalten von solchen Vor-stellungen. Ein Erkenntnisweg kann auch noch nicht tief genug sein, um solche "Hypothesen" zu benötigen.
Hiob
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 01:09 Und welche Art von Anregungen kommen dir da spontan in den Sinn?
Es geht dabei um das "verständlich". - Ein konkretes Beispiel:
Einer meiner erwachsenen Nichten ist komplett religiös ungebildet und uninteressiert. Um es überspitzt zu sagen: "Gott" und "Pumuckl" sind für sie dieselbe Kategorie - halt was Virtuelles. Gleichzeitig verstehen wir uns sehr gut und quatschen über sehr Persönliches.

Und da gibt es solche Fragen nach dem Sinn des Lebens ("Ich habe jetzt noch 60 Jahre vor mir - was mache ich damit am Gescheitesten?"). Bei solcher Gelegenheit kann man sehr wohl Was- und Warum-Fragen stellen: "Was ist Dir wichtig?"/Warum ist es Dir wichtig?". Dabei stellst sich heraus, dass solche Fragen und deren Antworten letztlich teleologisch ausgerichtet sind - man antwortet also NICHT "Ich will grade so viel arbeiten, dass ich mich jeden Tag vollsaufen kann", sondern "Ich möchte etwas tun, was Wert hat". - Und schon ist man auf der Spur der Wahrheit.

Wenn man dann das Gegenüber auf dieser Spur erzählen lässt, ist es eine Frage der Zeit, bis der Moment kommt, an dem man sagen kann "Ist Dir eigentlich klar, dass Du voll christlich redest?", was meistens zu einem überraschten Blick führt: "Wie? Ich und christlich?". - Das Problem: Heute hört man zum Wort "Christentum" aus Sicht dieser Generation nur Sachen wie "reich"/"Missbrauch"/"mittelalterlich"/etc. --- Ist diese Hürde erstmal überwunden, kann man substantiell (!) sehr deutlich machen, was es eigentlich mit Jesus auf sich hat - also etwas "ganz Normales", was voll zu den gestellten Sinnfragen passt.

Nun geht es mir NICHT um "Missionierung" in der Form, dass man irgendwas über Lamm, Blut, Rettung, etc. erzählt - aber sehr wohl um geistliche Missionierung "an sich". - Wobei dies nichts Besonderes sein sollte - das tut jede Mutter, die ihr Kind "was fürs Leben" mitgeben will. - Aber eben "incognito" (also ohne "Jesus" vornedran zu stellen) und substantiell (also Inhalte vermitteln und erst DANACH das Etikett draufzupappen).
Spice
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Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 18:27
Spice hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 14:42 Wenn die Vollkommenheit nicht im Irdischen zur vollen Entfaltung kommen kann, so ist das Schwäche und damit eben kein Sieg Christi!
Zur Entfaltung kommt im Irdischen nicht die Vollkommenheit selber, sondern die Freiheit, von dieser (auf einen wartende) Vollkommenheit zu wissen.
Die menschliche Vollkommenheit ist von keiner Umgebung abhängig. Deshalb ist Deine Aussage unlogisch. Aber das kommt eben vom Volksglauben, der meint man müsse nur an einen anderen Ort gehen und dort sei das Himmelreich. "man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch." Luk. 17,21
Gegen die jenseitige Hoffnung ein klares Wort:
„Es hilft auch nichts, dass man diese Glückseligkeit recht weit aus den Augen bringe und sie in eine andere Welt jenseits des Grabes verlege; wo man mit leichterer Mühe die Begriffe entwirren zu können glaubt. Was ihr über diesen euren Himmel auch sagen (…) mögt: so beweiset doch schon der einzige Umstand, dass ihr ihn von der Zeit abhängig macht und ihn in eine andere Welt verlegt, unwidersprechlich, dass er ein Himmel des sinnlichen Genusses ist. Hier ist der Himmel nicht, sagt ihr: jenseits aber wird er sein. Ich bitte euch: was ist denn dasjenige, das jenseits anders sein kann, als es hier ist? Offenbar nur die objektive Beschaffenheit der Welt, als der Umgebung unseres Daseins Die objektive Beschaffenheit der gegenwärtigen Welt demnach müsste es eurer Meinung zufolge sein, welche dieselbe untauglich macht zum Himmel, und die objektive Beschaffenheit der zukünftigen das, was sie dazu tauglich macht; und so könnt ihr es denn gar nicht weiter verhehlen, dass eure Seligkeit von der Umgebung abhängt, und folglich ein sinnlicher Genuss ist. Suchtet ihr die Seligkeit da, wo sie allein zu finden ist, rein in Gott und darin, dass er heraustrete, keinesweges aber in der zufälligen Gestalt, in der er heraustrete; so brauchtet ihr euch nicht auf ein anderes Leben zu verweisen: denn Gott ist schon heute, wie er sein wird, in alle Ewigkeit.“ J. G. Fichte
(Hervorhebung v. mir)
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