Michael hat geschrieben: ↑So 4. Apr 2021, 12:06
Danke für die Mühe, klingt interessant. Mir ist das mit dem Plural des Sabbats noch nicht aufgefallen, weil das die ÜS auch verschweigt. Das muss ich erst mal unter die Lupe nehmen, aber nicht heute. Das hieße nun, es verschiebt sich die Zeitskala um einen Tag zurück. Dann wäre Jesus am Mittwoch gekreuzigt worden, man hätte auch mehr Zeit für die Vorbereitung der Einbalsamierung.
Gerne, ich finde diese Sache auch sehr interessant.
Ist ja nicht eilig. Nimm dir ruhig Zeit dafür.
Ich möchte Lukas 23 und 24 ansehen: Schauen wir mal ob sich die Mittwoch-Kreuzigung/Samstags-Auferstehung am Kontext bewährt:
Und es war schon um die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 da sich die Sonne verfinsterte; der Vorhang des Tempels aber riss mitten entzwei. 46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. (Lk.23,44-46. Elb.)
Die sechste Stunde war um die Mittagszeit. Da kam eine Finsternis über das ganze Land und zur Neunten Stunde (15:00 nachmittags) ist Jesus gestorben.
vgl: Amos 8,9-10:
Zur selben Zeit, spricht Gott der HERR, will ich die Sonne am Mittag untergehen und das Land am hellen Tage finster werden lassen. Ich will eure Feiertage in Trauer und alle eure Lieder in Wehklagen verwandeln. Ich will über alle Lenden den Sack bringen und alle Köpfe kahl machen und will ein Trauern schaffen, wie man trauert über den einzigen Sohn, und es soll ein bitteres Ende nehmen.
Jesus ist das Lamm Gottes welches zu Passah für unsere Sünden geopfert wurde:
Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ⟨ja bereits⟩ ungesäuert seid! Denn auch unser Passah⟨lamm⟩, Christus, ist geschlachtet. Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit! (1. Kor.5,7-8. Elb.)
Das Passah-Fest dauerte sieben Tage lang und war auch das Fest der ungesäuerten Brote. Der alte Sauerteig wurde also durch das Blut Jesu ausgefegt.
Am ersten und am letzten Tag der Passah-Woche waren hohe Festtage (Fest-Sabbate).
Und siehe, ein Mann mit Namen Josef, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann – dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat –, von Arimathäa, einer Stadt der Juden, der das Reich Gottes erwartete; dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in ein Leinentuch und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft worin noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde. Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie wohlriechende Öle und Salben; und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot. (Luk.23,50-56. Elb.)
Nach "meiner" Theorie war also dieser Rüsttag der Tag vor dem Passah, was ja auch Sinn macht, da Jesus das geschlachtete Passahlamm ist. Kurz vor Anbruch des Passah-Sabbats (also zwischen 15:00 und Dämmerung) wurde Jesus also in dieses Felsengrab gelegt.
Die Frauen bereiteten dann Öle und Salben vor Anbruch dieses Fest- Sabbats, an diesem Passah-Sabbat ruhten sie dann aber nach dem Gebot.
An dem ersten Tag der Woche (mia ton sabbaton = an (dem) einem Sabbat) aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlendem Gewand bei ihnen. Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Gesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden. Erinnert euch daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen! (Lk.24, 1-7. Elb.)
Jetzt ist also dieser hohe Sabbat-Festtag, der erste Tag des Passah-Festes vorbei, darauf folgte donnerstag abends bis freitag abend. und dann folgte der "
mia ton sabbaton" (freitag abend bis samstag abend). Das ist der dritte Tag, von dem es hieß dass der Sohn des Menschen wieder auferstehen werde. Als die drei Frauen nun am frühen Morgen des Samstags zum Grab kamen, war das Grab schon leer. Der Herr ist auferweckt worden! Die beiden Engel haben es den Frauen bestätigt und ihnen das Wort des Herrn in Erinnerung gerufen.
Er sprach aber zu ihnen: Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen den Sinn ⟨dafür⟩, die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr bekleidet werdet mit Kraft aus der Höhe! (Lk, 24,44-48. Elb.)
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. (Mt.12,39-40. Elb.)
LG