Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Rund um Bibel und Glaube
Timmi

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 01:09
Michael hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 00:12 An der Formulierung merkt man, du bist nicht vom Fach.
Stimmt - genau deswegen weiß ich immer noch nicht, was konkret der Unterschied zwischen Charismatikern und anderen ist.
Die Unterscheidung der unterschiedlichen christlichen Gruppierungen macht man am besten durch ein praktisches Beispiel deutlich:

Glühbirne kaputt: Wie viele Gemeindemitglieder benötigt man, um diese zu wechseln?

Charismatiker: Nur ein Gemeindemitglied – die Hände sind bereits oben.
Pfingstler: 10 – einer wechselt die Glühbirne und neun beten gegen den Geist der Dunkelheit
Reformierte: Niemanden. Es ist vorherbestimmt, wann das Licht an- und ausgeht.
Katholiken: Niemanden – sie haben ja Kerzen.
Baptisten: Mindestens 15. Einer wechselt die Glühbirne und die anderen bilden Arbeitskreise, um das Thema zu diskutieren.
Umweltbewusste Gemeinde: 100 – in einer Gemeindeversammlung muss erst diskutiert werden, welche Energiesparlampen man kauft.
Methodisten: Nicht bekannt. Ob das Licht an ist oder aus, Gott liebt dich in jedem Fall.
Normale Gemeinde: 2. Der Küster ruft einen Elektriker an.
Lutheraner: Niemanden - jede Neuerung wird verweigert.
jsc
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von jsc »

Zeugen Jehovas: niemand, denn der Sklave wird früh genug neues Licht bringen 😜
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
Spice
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 23:39 timmi ist echt der hammer, kennt augustinus nicht, hat noch nie was von Thomas von Aquin oder geschweige den was von einem orthodoxen heiligen gehört...tut aber so, als ob er firm ist im thema :lol:


Hier halten sich eben einige größer als der dreimal Große! :lol:
Spice
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Spice »

Ich würde sagen, die christlichen Gruppierungen unterscheiden sich in der Höhe ihrer Unwissenheit.
Hiob
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Timmi hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 02:17 Die Unterscheidung der unterschiedlichen christlichen Gruppierungen macht man am besten durch ein praktisches Beispiel deutlich
:lol: - Das sind so die Insider-Sachen, die aber durchaus erhellend sein können. Was ich ernsthaft daraus entnehme, ist:

Es geht bei den unterschiedlichen christlichen Gruppierungen meist gar nicht um große theologische Unterschiede (das KANN dann noch dazu kommen), sondern um eigene Verfahrenswege im Umgang mit dem Christentum - richtig?
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Helmuth
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Grundsätzlich denke ich, dass sich die meisten aller Christen heute in den evangelikalen Gemeinden und den oft nur kleinen Freikirchen befinden. Daneben gibt es noch einige größere Gruppen mit örtlichen Niederlassungen wie Mennoniten oder Baptisten, zu denen ich nicht so den Bezug habe, die auch unter Freikrichen genannt werden.

Darin ist die Mehrheit neugeboren durch den HG (wie es Jesus in Johannes 3 beschreibt) beheimatet. Jedenfalls legt darin die Mehrheit ein deutliches Bekenntnis zu Jesus Christus ab und glaubt an ihn als den Erlöser aus ihrer Sündhaftigkeit durch sein vergossens Blut am Kreuz auf Golgotha.

Am Leben in der Öffentlichkeit kann ich, soweit ich das beurteile kann, keine Unterschiede erkennen. Man weiß bei vielen nicht einmal, dass sie Christen sind. Es bedurfte bei mir mehrerer Jahre, da lernte ich in meinem Unternehmen, dass 8.000 Mitarbeiter österreichweit hat, und mit denen ich bereits lange zusammengearbeitet hatte, dass es neben mir auch andere überzeugte Christen gab. Sie waren von der evangelikalen Richtung.

Einen Katholiken, den ich dazurechnen könnte, kenne ich heute darunter keinen mehr, und die Mehrheit ist bei uns röm. kath. am Papier. Nur eine Ausnahme durfte ich kennenlernen, und dieser bekehrte sich kurz vor seinem Ableben. Das war damals mein Chef. Einen ZJ lernte ich auch mit der Zeit kennen (dass er einer ist), aber er war weltlich gesinnt.

Unter den neugeborenen Christen gibt es die Streuung in mehr oder weniger charismatische Christen, das ist eine breite Palette von strengen Traditionisten bis hin zu schwärmerischen Freigeistern. Man vertieft sich in die Bibel und nennt es "Lehre", was selbstverständlich ebenso ein Charisma ist, aber bei vielen ist es nur das, was damit einseitig ist.

Große Teile sitzen dazu einmal die Woche zusammen um gemeinsam Bibel zu lesen und zu beten und treffen sich noch einmal im Gottesdienst und das war's dann. Andere pflegen auch tiefe Freundschaften untereinander und wollen weitere für Christus gewinnen. Sie geben sich besonders der Evangelisation hin. Es sollte klar sein, dass gerade dort der HG solche begleitet, denn das ist sein Werk.

Aber trotz vieler rein äußeren Dinge, und die Außenwelt nimmt nur das wirklich wahr, verbindet sie der gemeinsame Glaube an Jesus als Erlöser und alle nennen die Bibel als verbindliche Schrift. Insofern trenne ich diese Gruppen nicht so sehr geistlich voneinenander sondern mehr anhand ihrer Methodik und Wirkungsweise.

In allen anderen Denominationen sehe ich keine Mehrheit an neugeborenen Christen sondern eine Masse an Mitläufern einer nur dem Namen nach "christlichen" Richtung mit religiösem Verhalten. Das betrifft vor allem die Großkirchen EK, RK, danach die ZJ und die STA. Die Mormonen würde ich komplett als Sekte bezeichen und nenne sie keine Christen.

Ich betone wieder, dass ich das Kinde nicht mit dem Bade ausschütte, aber das ist meine persönliche Beobachtung und Erfahrung. Wie ich schrieb kenne ich auch neugeborere Katholiken, nur nicht mehrheitlich, und einen neugeborenen ZJ habe ich zumindest noch keinen kennengelernt.
Zuletzt geändert von Michael am Mo 14. Jun 2021, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Hiob
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 09:22 Ich betone wieder, dass ich das Kinde nicht mit dem Bade ausschütte, aber das ist meine persönliche Beobachtung und Erfahrung. Wie ich schrieb kenne ich auch neugeborere Katholiken, nur nicht mehrheitlich, und einen neugeborenen ZJ habe ich zumindest noch keinen kennengelernt.
Unterm Strich heißt dies doch im Sinne des Threads, dass "Charismatiker" keine in sich geschlossene Gruppe sind, sondern Menschen bezeichnen, die im Sinne Deines Verständnisses "Wiedergeborene" sind und sich als solche auf verschiedene Gruppierungen verteilen. Richtig?
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: So 13. Jun 2021, 14:36 Christ kann man nicht sein, indem man sich einer Gruppierung zugehörig fühlt, ...
Und wie wird man denn dann Christ?
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Helmuth
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Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 09:48Unterm Strich heißt dies doch im Sinne des Threads, dass "Charismatiker" keine in sich geschlossene Gruppe sind, sondern Menschen bezeichnen, die im Sinne Deines Verständnisses "Wiedergeborene" sind und sich als solche auf verschiedene Gruppierungen verteilen. Richtig?
Im Grunde genommen ja. Aber man findet sie am meisten vertreten in kleinen Freikrichen. Das ist auch verständlich, denn sie lassen sich nicht in von Menschen vorgegebene theologische Schablonen pressen, die vorgeben, was zu glauben und zu tun ist und was nicht.

Klarerweise kann das gut als auch schief gehen, aber es sind auch diese, die immer wieder Neuweweckungen bringen. Zur Info: Die Pfingstkriche entstand vor ca. 200 Jahre aus großen Erweckungebewegungen. Dannach kommt die Abkühlungsphase und sie erstarren wieder zu evangelikalen Systemen.

Doch der HG treibt immer wieder welche an und Gott gießt den Geist immer wieder durch solche aus. Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn die Masse das nicht tut, denn es hat nicht jeder dieses Charismen, aber alles wirkt zusammen. So lehrt es auch Paulus (1 Korinther 12).

Bei Paulus sehen wir, dass er und seine Mitarbeiter das Rüstzeug dazu hatten, während sich die meisten durch sie bekehrten Jünger dann sesshaft in einer Ortsgemeinde trafen. Denen ordnete er auch ein ruhiges und stilles Leben an. Nur halten sich wieder nich alle daran. Diese Erfahrung machte also auch schon er seit Anbeginn. Sein Dorn im Auge waren damals die Juden, unsere sind die Kopf-Theologen.

Es wäre also unter uns und den sesshafteren Evangelikalen auch dieser Friede vorhanden, würde man das gegenseitig anerkennen, gäbe es nicht daneben die vielen Zündler unter den Kopfchristen aus deren Reihen, die alles "besser wissen" mit ihrem theologisch aufgeblasenen Wissen, die aber nie in einem heftigeren Wind des HG gestanden sind.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Timmi

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Timmi »

Also, die mit den besonderen Kräften sind dann doch die Zeugen für Echtheit. Sozusagen das Zertifikatschristsein.

Prima, dann haben wir es doch. ;)
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