1Johannes4 hat geschrieben: ↑Di 16. Apr 2024, 13:27
Hallo Magdalena61,
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 15. Apr 2024, 23:31
Es ist ja "nur" einer (1). In verschiedenen Erscheinungsformen sozusagen.
Das ist der Fehler, den die meisten Leute machen, wenn sie von der Dreieinigkeit reden: da wird eine eigene Vorstellung auf diese Lehre projiziert, wie man diese sich selbst zu erklären glaubt.
Eine konkrete Vorstellung habe ich
nicht.
Das Phänomen "Gott" ist mit menschlichen Erfahrungswerten nicht zu erklären. Deshalb fehlen dafür auch die geeigneten Worte.
"Erscheinungsformen" kann man auf menschliche Wahrnehmung Gottes beziehen. Zum Beispiel bei der Taufe Jesu. Da waren alle Drei zugegen.
Mt. 3, 16-17
Berührt es uns (noch) innerlich, wenn wir diese Worte lesen? Die Erhabenheit dieses Moments bewirkt bei mir immer wieder "Gänsehaut".
Modalismus:
Er wahrt die volle Gottheit des Sohnes und gelangt zwecks Wahrung des Monotheismus zu Positionen, die auf eine Identität von Vater und Sohn hinauslaufen, da sie je nach Situation nur verschiedene Seinsweisen des einen Gottes darstellen ohne reale Differenz dazwischen.
Ideologisch sind Vater und Sohn "Eins". Das bezeugte Jesus.
Da Er aber mit dem Vater sprach wie mit einem Gegenüber, müssen es zwei "Personen" sein. Ansonsten hätte Er Selbstgespräche geführt- das ist nicht anzunehmen. Auch die Beschreibung in beispielsweise
Apg. 5,30 "
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt"-- also, das
sind Zwei... die in Übereinstimmung, aber "unabhängig voneinander" agieren können-- und wer hier den Standpunkt einnimmt, es gäbe keine Differenz, der muss sich schon arg das Hirn verrenken.
Wenn Leute wie Du das „Mysterium“ Dreieinigkeit dem Wesen nach leugnen, es aber öffentlich gutheißen, werden sie aber nicht als Ketzer „verfolgt“.
Was die RKK oder andere Gemeinden dazu sagen, nehme ich zur Kenntnis. Ich bin niemandem verpflichtet. Vor dem Richterstuhl Jesu werde ich mich aber nicht für den Glauben der Kirche rechtfertigen müssen, sondern für das, was
ich glaube und weitergegeben habe.
Mehr, als nach bestem Wissen und Gewissen zu recherchieren und zu glauben kann niemand leisten.
Besonders deutlich wird diese Heuchelei der Kirchen auch dadurch, wenn man sich die Erklärung der Dreifaltigkeit beim Katechismus der katholischen Kirche betrachtet, die es als „Mysterium“ bezeichnet:
45. Kann das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit mit der menschlichen Vernunft allein erkannt werden?
Gott hat in der Schöpfung und im Alten Testament Spuren seines dreifaltigen Wesens hinterlassen, aber sein innerstes Wesen als heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der menschlichen Vernunft allein nicht zugänglich ist und vor der Menschwerdung des Sohnes Gottes und der Sendung des Heiligen Geistes auch dem Glauben Israels unzugänglich war. Dieses Mysterium wurde von Jesus Christus geoffenbart und ist der Urquell aller anderen Mysterien.
Quelle
Inhaltlich entspricht der erste Teil meinem Glauben- nach mehr als 40 Jahren Bibelstudium. Aber den letzten Satz kann ich nicht unterschreiben. Wer Jesus Christus war und was Er lehrte, ist mir bekannt. Ich finde aber nicht, dass das, was uns überliefert wurde, eine Lösung ist für das "Dreifaltigkeitsproblem". Sonst würden wir hier ja nicht darüber diskutieren.
Sehr deutlich drückte Paulus aber aus, was Christen von „Mysterien“, die man nicht verstehen könne, halten soll:
5 Das Ziel der Weisung[3] aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. 6 Davon sind einige abgeirrt und haben sich leerem Geschwätz zugewandt. 7 Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen nichts, weder was sie sagen noch was sie fest behaupten.
1. Timotheus 1, 5-7 Elberfelder
Sollte man jetzt gemäß Paulus als gläubiger Christ verstehen können, was man behauptet, oder nicht?
Hm.
Die Heiligkeit Gottes inklusive die schwierigen Passagen in der Bibel auf menschliches Verständnis zu reduzieren, um "zu verstehen", scheint mir aber auch nicht gerade die bessere Lösung zu sein.
Sind Gott und Jesus EINER oder ZWEI? Gemäß der Lehre von der Dreieinigkeit wäre die richtige Antwort übrigens BEIDES, also EINER UND ZWEI.
Nach den uns vorliegenden Informationen aus der Schrift: Ja. Zu einem anderen Schluß kann man nicht kommen, wobei ich den Geist Gottes ebenfalls als "Person" sehe, da ihm Eigenschaften einer Persönlichkeit zugeschrieben werden. Ich bete aber nicht zum Geist Gottes- weil es dafür keine Vorlage in der Schrift gibt.
Gott-- eine multible Persönlichkeit? Warum nicht?
Wenn ein Mensch verschiedene Identitäten entwickelt, dann denken, reden und handeln auch verschiedene Personen, obwohl es nur ein (1) Mensch mit einem (1) Gehirn ist.
Der Mensch wurde
im Bild Gottes erschaffen. Das könnte bedeuten, dass auch ein Mensch prinzipiell eine "multible Person" sein kann. Sonst wäre es den Mächten und Gewalten ja gar nicht möglich, einen Menschen mehrfach zu besetzen und zu kontrollieren.
Bei der multiplen Persönlichkeitsstörung existieren unterschiedliche Persönlichkeiten nebeneinander und wechseln einander ab (net doctor). Wenn das bei Menschen vorkommt, ist es krankhaft, bei Gott natürlich nicht, und die verschiedenen Persönlichkeiten JHWHs wechseln auch nicht einander ab, sondern leben und handeln nebeneinander und teilweise auch gleichzeitig.
Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken anhand des Krankheitsbildes "Dissoziative Identitätsstörung"-- um einfach einmal von der engen Vorstellung wegzukommen, "Gott kann nur eine (1) Person- in unserem Sinne; nach menschlicher Definition- sein".
LG